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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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vorsichtig um die Ecke.
    Der Flur dahinter war vielleicht zehn Meter lang. Eine Reihe kleiner Nischen spendete ausreichendes, wenn auch unheimliches Licht. In jeder Nische stand eine klassische Büste. Jake musste ungeheuer gute Nerven haben, dachte Cassie. Die Garde von Marmorköpfen sah beängstigend real aus und ihre leeren Augäpfel waren furchterregend. Doch Jake musste zwischen ihnen hindurchgegangen sein, denn er hockte vor einer Tür am Ende des Flurs und drückte den Griff herunter.
    Die Tür öffnete sich nicht. Er schob etwas ins Schloss und hantierte hektisch damit herum. Aber auch als er erneut den Griff probierte, passierte nichts. Furchtsam blickte er in die Nischen zu beiden Seiten der Tür, doch nichts regte sich, niemand stellte ihn zur Rede. Nach einigen weiteren Versuchen mit dem Schloss lehnte er sich an die Tür und drückte den Kopf gegen das Holz. Er schien verzweifelt zu sein.
    Oh, oh. Gleich würde er aufgeben, sich umdrehen und sie mit Bestimmtheit entdecken. Zeit zu verschwinden. Sie machte drei schnelle Schritte rückwärts, dann zögerte sie.
    Auf keinen Fall würde sie wieder nach oben in diesen pechschwarzen Flur gehen, dem zweiten Paar hallender Schritte entgegen. Nein. Stattdessen würde sie nach unten gehen und versuchen, auf einem anderen Weg in ihr Zimmer zurückzufinden. Sie rannte los Wenn sie nur den Fuß der Treppe erreichen konnte, würde sie in Sicherheit sein, davon war sie überzeugt. Fast da ...
    Cassie war auf halbem Wege die letzte Treppenflucht hinunter, als sie spürte, wie sich eine eisige Kühle zwischen ihre Schulterblätter senkte. Sie wurde beobachtet.
    Abrupt blieb sie stehen, bohrte die Zähne in ihre Unterlippe und versuchte, nicht zu schreien. Es war zu spät, um sich zu verstecken. Wenn sie sich umdrehte, würde sie sehen, wer oder was auch immer hinter ihr war - und das wollte sie wirklich, wirklich nicht. Vielleicht war es der Portier. Vielleicht war es Jake. Aber wer wusste, was in den frühen Morgenstunden sonst noch in diesem unheimlichen Gebäude lauern konnte?
    Dumm. Was für ein Feigling sie war. Natürlich musste sie nachsehen! Cassie knirschte mit den Zähnen, fuhr herum und blickte stirnrunzelnd auf.
    Glühende Augen beobachteten sie. Cassie erstarrte vor Angst. Ohne Hast zog die Gestalt sich zurück.
    Ein Beben lief ihren Rücken hinunter. Nicht Jake. Nicht der Portier. Doch diese Silhouette - die in ihr liegende Ruhe - hatte etwas an sich, das erschreckend vertraut war. Sie hatte diesen kühlen, tierischen Blick schon einmal gespürt, dieses Kribbeln im Nacken.
    Sie konnte es nicht beweisen, nicht einmal für sich selbst, aber Cassie wusste es so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Du kannst ruhig hinschauen, Cassie. Mehr ist bei ihm sowieso nicht drin.
    KAPITEL 4
    » Mathe!«, stöhnte Isabella. »Warum müssen wir mit Mathe anfangen?«
    Cassie, die sich ihre Lehrbücher unter den Arm geklemmt hatte, drückte ihrer Zimmergefährtin tröstend den Ellbogen. »Mit irgendetwas müssen wir ja anfangen. So schlimm ist es gar nicht.«
    »Es ist ein schreckliches Omen. Ich werde dieses Jahr durchfallen, ich weiß es einfach. Papa wird fuchsteufelswild sein.«
    »Du meinst, er wird sich weigern, dir neue Polo-Ponys zu kaufen?« Jake Johnson schloss sich ihnen an. »Du arme Erbin. Dann musst du dich eben mit den alten begnügen.«
    Isabella stieß ihm unsanft den Ellbogen in die Rippen. »Sei nett zu mir, Jake. Ich bin zu zerbrechlich. Ich ertrage deine Verachtung nicht.« Sie warf ihre Haarmähne zurück. »Eine zarte, südliche Blume.«
    Jake lachte laut auf. »Ja, und soll ich dir die Rippe zeigen, die du mir gerade gebrochen hast?«
    »Jederzeit.« Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln.
    Cassie war belustigt, aber besorgt. Isabellas Flirten wirkte weit ernster als das von Jake. Stand er nicht ohnehin auf Lady Frost, die Eisprinzessin? Sie wollte nicht, dass ihre Zimmergefährtin sich in eine unerwiderte Liebe verrannte.
    Außerdem fragte sie sich, was er im Schilde führte.
    Jake wirkte fröhlich und unkompliziert, amerikanisch eben. Er schien ein ganz normaler Junge zu sein. Schwer vorstellbar, dass sie ihn letzte Nacht verfolgt hatte. Cassie hätte fast geglaubt, dass sie alles nur geträumt hatte - wären da nicht die müden Schatten unter seinen braunen Augen. Als er sie anlächelte, lächelte sie nicht zurück, und er runzelte leicht die Stirn.
    Ich weiß nicht, was du im Schilde führst, aber ich weiß, dass du irgendetwas vorhast...
    Befangen

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