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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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werden.
    Wie dem auch sei, zum x-ten Mal sagte sie sich, dass sie herausfinden musste, was sie im Schilde führten. Informationen sammeln, Menschen durchschauen und auf sich selbst achtgeben: Das war es, was ihr im Cranlake Crescent geholfen hatte zu überleben. Das war es, was sie dort herausgeholt und hierher nach Paris gebracht hatte.
    Wenn sie ihre Karten richtig ausspielte, würde es ihr auch helfen, an der Akademie zu überleben.
    KAPITEL 14
    Es musste doch jemanden geben, mit dem sie reden konnte. Cassie vermisste Patrick Malone und seine fröhliche Gutmütigkeit mehr denn je. Er hätte gewusst, was zu tun war. Er hätte gewusst, was richtig war. Aber er war nicht hier. Sie war auf sich allein gestellt.
    Unglücklich warf Cassie einen Seitenblick auf Isabella. Sie hob den Kopf von ihrem Buch und zwinkerte ihr zu. Madame Lefevre schwärmte von Proust und auf dem überhitzten Klassenzimmer lastete ein Miasma der Langeweile. Draußen vor den Fenstern zeichnete frühmorgendlicher Frost die kahlen Bäume nach.
    Herr Stolz? Nein, sie kannte ihn nicht gut genug. Madame Lefevre? Wohl kaum. Die anderen Lehrer? Einigc von ihnen waren regelrecht einschüchternd; der Lehrer für Physik und Chemie, Chelnikov, jagte ihr eine Heidenangst ein. Die einzige Person, an die sie sich mit jedem anderen Problem gewandt hätte, war Isabella. Und sich ihr anzuvertrauen, kam natürlich nicht infrage.
    Sir Alric Dark? Auf keinen Fall.
    Wie wäre es mit jemandem, der alt genug war, um alles erlebt und alles ausprobiert zu haben, der alles wusste, was es über die Akademie zu wissen gab? Wie wäre es mit Madame Azzedine? Die alte Frau schien sie zu mögen. Irgendwie mochte Cassie sie ebenfalls und sie vertraute ihr. Mit Madame Azzedine konnte sie reden.
    Schließlich gab es viele Fragen, die sie stellen wollte. Alice' Pult war immer noch leer. Cassie kannte das Mädchen kaum, aber während der letzten Wochen hatte sie sich förmlich danach gesehnt, Alice zum Unterricht zurückkehren zu sehen. Je länger sie fehlte, umso unbehaglicher fühlte Cassie sich. Zumindest hatte Richard aufgehört, so zu tun, als sei ein ausgewachsener Kater Alice' Hauptproblem.
    »Armes altes Ding.« Gestern im Cafe hatte er nur die Achseln gezuckt und Cassie ein zweites Croissant bestellt. »Sie hat sehr schlecht auf diesen Virus reagiert.«
    »Aber hat irgendjemand einen Arzt hinzugezogen?«
    »Natürlich. Doch die Ärztin stand genauso vor einem Rätsel wie alle anderen. Ein postvirales Syndrom, meinte sie. Alice wird sich davon erholen. Sie braucht Ruhe, das ist alles.« Er wackelte mit den Augenbrauen. »Komm schon, altes Mädchen, lass dir davon den Appetit nicht verderben.«
    Zumindest, dachte Cassie, sah Mikhail Shevchenko besser aus. Erheblich besser, um genau zu sein. Am Morgen nach Cassies Interview hatte Mikhail vor Gesundheit wieder nur so gestrotzt, die Blässe war aus seinen Wangen gewichen, seine Augen leuchteten, und es stand ei» schelmischer Ausdruck darin. Nichts erinnerte auch nur entfernt an seinen seltsamen, mörderischen Durst.
    Sein armer Zimmergenosse, Sascha, war derjenige, der ausgelaugt wirkte. Wahrscheinlich war er die ganze Nacht auf gewesen und hatte sich um Mikhail gekümmert.
    Das war ein Geheimnis, über das sie mit Isabella hätte reden können, nur dass Isabella über nichts anderes mehr sprach als ihr eigenes Interview. Die bewusste Einladung war am Tag nach Cassies Rückkehr aus dem Gemeinschaftsraum unter ihrer Tür durchgeschoben worden. Gleiche Nachricht, gleiche Zeit, anderes Datum.
    »Siehst du? Ist das nicht wundervoll?« Nur kurz war Niedergeschlagenheit über die Züge ihrer Mitbewohnerin gehuscht. »Bloß ein einziger freier Platz, ich weiß.« Ihre sprunghafte Laune wechselte abermals und Isabella hatte vor Entzücken gelacht. »Aber wenn es das nächste Mal einen freien Platz gibt, werden wir beide zu den Auserwählten gehören!«
    In drei Teufels Namen, dachte Cassie, ich hoffe nicht.
    »Es wird Zeit, meine Damen und Herren!« Madame Lefevres strenge Stimme drang durch ihren Tagtraum. »Sie haben heute alle sehr geistesabwesend gewirkt. Versuchen Sie bitte, morgen mit einer Geisteshaltung wiederzukommen, die mehr daran interessiert ist, den Dingen auf den Grund zu gehen.«
    Oh Gott, dachte Cassie, wenn du nur wüsstest ...
    Als sie aus dem Klassenzimmer strömten, musste sie ihrer Freundin eine Hand auf den Arm legen, um sie nicht zu verlieren. »Hey, warte auf mich!«
    »Oh, Cassie, tut mir leid. Ich bin nur

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