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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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von ihnen und laufe um das Gebäude herum.
    »Und was jetzt, Dawna Spencer?«, sage ich halblaut, um wach zu bleiben. Lange halte ich es nicht mehr aus. Das ist mir klar. Meine Augen brennen so sehr, dass ich sie am liebsten schließen würde, aber ich habe Angst, dass ich dann umkippe und hier im Schnee einschlafe und erfriere.
    Die jungen Hüterinnen brauchen vierundzwanzig Stunden der Ruhe. Während die alten Hüterinnen beten und über ihren Schlaf wachen, bereiten sie sich auf die letzten drei anstrengenden Tage vor, in denen sie nicht schlafen dürfen. Ohne diesen so wichtigen Schlaf sind diese drei Tage kaum zu schaffen.
    Ich kann es trotzdem schaffen, denke ich und lehne mich gegen die Wand hinter mir. Wenn ich das Messer habe, kann ich immer noch schlafen. Eine Stunde mehr oder weniger macht keinen Unterschied. Kein Problem. Ich bin versucht, meinen Kopf kurz nach hinten zu legen. Nur kurz. Nur ein paar Sekunden, damit das Drehen aufhört. Dann mache ich weiter. Dann suche ich einen Eingang … Nawal … das Messer … Die bitterliche Kälte macht mich seltsam ruhig, als würde sie meine Gedanken lähmen. Erst die Gedanken, dann meinen Körper, ich schließe meine Augen und ich spüre nicht mehr, wie mir die Beine wegknicken. Traumfetzen steigen in mein Bewusstsein, Bilder vom Sommer, der Geruch von Lavendel und die Sonne, die mir den Nacken verbrennt.
    »Nicht!« Ich reiße die Augen auf und blicke in Nawals Gesicht. Sie steht vor mir und zieht mich energisch hoch, »komm mit. Schnell.«
    Durch einen Seiteneingang führt sie mich ins Motel. Es sieht aus, als wäre hier früher mal die Küche des Motels gewesen, ein riesiger rechteckiger Raum mit Regalen und einem verchromten Tisch in der Mitte. Nur die Elektrogeräte fehlen, wo sie einmal waren, klaffen Löcher in den Wänden, Kabel hängen heraus und als wir näher kommen, sehe ich, wie sich mehrere Ratten eilig davonmachen.
    »Ich weiß, wo es ist«, sage ich, »Zimmer 44.«
    Ich nenne Samaels Namen nicht. Zu schwer kommt er über meine Lippen. Ich weiß nicht, ob es an der Kälte liegt.
    »Es ist zu gefährlich«, flüstert Nawal. Im hellen Neonlicht sehe ich, dass sie noch dünner ist als bei unserem letzten Treffen. Ihre Wangenknochen treten hart unter ihren Augen hervor.
    »Bitte hilf mir, Nawal«, sie wendet sich ab und geht mir wieder voraus, »ein letztes Mal.«
    Wir gehen durch eine Schwingtür in einen scheinbar endlosen Gang. Dumpf vibrieren die Bässe des Clubs. Sie machen, dass einem hier alles noch viel leerer erscheint. Nawal bleibt vor einer Klappe stehen. Sie öffnet sie und dreht sich dann zu mir um.
    »Der Lastenaufzug«, erklärt sie mir leise, »damit haben sie früher Getränke in die oberen Stockwerke befördert. Du könntest gerade hineinpassen.«
    Ich blicke zweifelnd in den kleinen, viereckigen Schacht.
    »Er endet im Nebenzimmer. Aber es gibt eine Verbindungstür. Ob sie verschlossen ist, weiß ich nicht.«
    Wir sehen uns an und ich weiß, dass sie nicht mehr für mich tun kann. Entschlossen klettere ich in den Aufzug. Ich ziehe die Beine an und schlinge meine Arme um die Knie. So geht es.
    »Ich gebe dir oben fünf Minuten Zeit. Nicht mehr und nicht weniger. Dann hole ich den Aufzug zurück. Wenn du nicht im Aufzug bist, ist das dein Problem.«
    Ihre Stimme hört sich hart an. Ich nicke.
    »Nawal«, sage ich, »wo ist Miley?«
    Nawal antwortet nicht. Sie drückt auf einen Knopf und der Aufzug setzt sich langsam und quietschend in Bewegung.
    Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis der Aufzug mit einem Ruck hält. Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Zehn Minuten nach Mitternacht. Dann drücke ich die Klappe auf und lasse mich vorsichtig aus dem Schacht gleiten. Einen Moment dauert es, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, aber durch das Fenster dringt Mondlicht, so kann ich wenigstens Umrisse erkennen. Ich stehe in einem kleinen, leeren Zimmer, vermutlich war es mal ein Ankleideraum gewesen, denn die Wände sind verspiegelt. Natürlich. Unser Zimmer. Ich lege meine kleinen Hände gegen die Spiegel und Mum packt hinter mir unsere Klamotten aus. Ich liebe dieses Zimmer. Ich drehe mich einmal um mich selbst und Mum lacht. Sie hat Indie in unseren leeren Koffer gesetzt, damit sie nichts anstellt, während ich vom Ankleidezimmer ins Badezimmer, ins Schlafzimmer und wieder zurückrenne.
    Wo ist die Tür zum Nebenzimmer? Ich wage kaum zu atmen und taste mich Schritt für Schritt an der Spiegelwand entlang. Der

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