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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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confirmo super vos Angeli fortes Dei«, flüstere ich.
    »Er sagt, er muss noch hier sein. Dann kann er nur in den Schränken sein. Vielleicht hat er recht. Dieser Versager. Witzfigur.«
    Ich höre, wie sie die Spiegeltüren aufreißt. Eine nach der anderen. Es sind keine Wände, sondern Türen. Wie konnte ich das vergessen.
    Alles Zauberei, schleicht sich Mums Stimme in mein Ohr, mein Schätzchen.
    »Et sancte in nomine Adonay, Eye, Eye, Eye, qui est iIle, qui fuit«, das Messer beginnt, in meiner Hand zu glühen, und ein bläuliches Licht entzündet sich über seiner Schneide, »est et erit, Eye, Abraye: et in nomine Saday, Cados, Cados, Cados, alie sendentis super Cherubin …«
    Fest presse ich meine Augenlider aufeinander. Ich sehe nicht, wie sich der Schutzkreis um mich schließt, mich sanft einhüllt. Ich sehe nicht, wie Lilli-Thi an mir vorübergeht und ihre Hände an den Wänden entlangstreichen lässt.
    »Et per nomen magnum ipsius Dei fortis et potentis, exaltatique super omnes coelos.«
    Dann erzittert der Lastenaufzug und unerträglich langsam setzt er sich in Bewegung.

30
    Indie

    O bwohl die Straße geräumt ist, habe ich Angst, dass wir liegen bleiben könnten. Wenn ich manchmal etwas zu abrupt bremse, beginnt sich der Pick-up sofort zu drehen und Mum neben mir fängt zu kreischen an. Ansonsten redet sie ohne Punkt und Komma, manchmal hat man den Eindruck, dass sie gar nicht mehr weiß, dass ich neben ihr sitze.
    »Das mit Miss Anderson und Kat war eine Schnapsidee«, sagt sie gerade. »Die zwei sind derartig strange. Ich habe manchmal richtig Angst vor ihnen.«
    Ich habe vor Tara Angst. Eigentlich sollte ich mich mit ihr verbunden fühlen, wegen des Vogelangriffs. Wegen der Narbe, die wir beide haben. Aber sie ist wie ein Fremdkörper in unserer Gruppe, wie eine Aussätzige in unserem Haus.
    »Seit Shantani gegangen ist, läuft alles schief.«
    »Denk nicht an Shantani«, fahre ich sie an und für einen längeren Augenblick verstummt sie tatsächlich und sieht nur aus dem Fenster. »Sei endlich froh, dass er weg ist. Er hat dir schon immer mehr geschadet als genützt.«
    Die Schneewälle rechts und links der Straße werden von den Lichtern des Pick-ups gespenstisch beleuchtet. Ständig habe ich den Eindruck, etwas zu sehen, ein Lebewesen, irgendetwas, was nicht zum Schnee gehört. Aber jedes Mal ist es nur ein Eisklumpen.
    »Er ist nicht weg«, flüstert sie schließlich. »Das ist das Problem. Ich habe schon so viel probiert, ihn loszuwerden. Sidney war mir da eine große Hilfe…sie ist sogar auf die Idee mit der Karmaablösung gekommen. Wir dachten, damit lässt er mich los … Sidney meinte …«
    Ich gehe ein wenig vom Gas, als vor mir New Corbie auftaucht. Mein Herz beginnt, schneller zu schlagen. Ich kann unmöglich ins Morrison Motel hineinspazieren. Was hat Dawna gemacht? Wie hat sie es versucht? Ohne Kat und Miss Anderson schaffe ich es nicht!
    Mum atmet einmal tief ein. »Wir dachten, er sitzt in meinem Beziehungskarma.«
    Mum, diese Scheiße hatten wir doch schon einmal. Vorsichtshalber antworte ich nicht. Ich müsste ihr sagen, was das eigentliche Problem in unserem Leben ist, aber ich bezweifle, dass ich das in meiner momentanen Verfassung angemessen rüberbringen kann.
    »Sidney war sich auch ganz sicher«, verteidigt sich Mum. »Er nimmt ständig mit mir Kontakt auf. Nicht nur hin und wieder. Das ist täglich.«
    »Schlag ihm doch vor, er soll es mal ganz konventionell versuchen. Mit Telefonieren«, sage ich böse, obwohl ein eisiger Schauer ein Knistern unter meiner Kopfhaut erzeugt.
    »Indie«, sagt Mum beleidigt. »Es ist eine Belastung, wenn ich ihn permanent sehe.«
    Ich werde immer langsamer, je näher wir dem Club kommen. Mum sagt nichts mehr, während ich zum Morrison Motel abbiege und den Pick-up langsam über den gut gefüllten Parkplatz rollen lasse.
    »Du willst doch da wohl nicht reingehen?«, fragt sie plötzlich, und als sie mich ansieht, verbindet sich eine Mischung aus Angst und Abscheu in ihrem Gesicht.
    »Wieso?« Ohne einzuparken, lasse ich den Motor ausgehen.
    »Shantani ist da drin«, flüstert sie. »Und nicht nur er. Sie stehen im Foyer und warten …«
    Sie warten auf mich. Der Schlafmangel hat mich high gemacht. Während ich die ganze Zeit mit der Müdigkeit gekämpft habe, bin ich plötzlich voll aufgedreht.
    »Mum«, sage ich überrascht. Mir kommt es so vor, als würde sie das erste Mal in ihrem Leben etwas spüren, was kein Quatsch ist.
    »Sie sehen so

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