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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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unmotiviert fort. Meine Beine sind abgestorben. Meine Arme sind abgestorben. Ich trage nur mein Kapuzenshirt und es ist verdammt kalt.
    »… super vos Angeli fortes Dei, et sancti«, verbessert mich Kat mit scharfer Stimme. »In nomine Adonay, Eye, Eye, Eye, qui est ille, qui fuit, est et erit, Eye, Abraye: et in nomine Saday, Cados, Cados, Cados, alie sendentis super Cherubin, et per nomen magnum ipsius Dei fortis et potentis, exaltatique super omnes coelos.«
    »Super Angeli«, sage ich und gerate schon wieder ins Stocken.
    »Super vos Angeli …« Kat wirft mir einen bösen Blick zu.
    »Super vos Angeli«, wiederhole ich brav, obwohl ich den Sinn dessen, was ich sage, nicht verstehe.
    Kat sieht aus, als würde sie gleich ihre Beherrschung verlieren. Ich hätte momentan Besseres zu tun. Ich müsste zum Beispiel dringend …
    »Nichts müsstest du«, sagt Kat ruhig. »Was ist los mit dir, ist dir nicht klar, was passiert, wenn du nichts lernst?«
    Sie steckt ihre Hände in die Jackentasche, als wäre die Lektion schon zu Ende. »Wie soll ich dir all das, was man in einem Jahr lehrt, in kürzester Zeit beibringen, wenn du nicht einmal bereit bist mitzumachen?«
    »Ich kann mir so Sprüche-Zeug eben schlecht merken«, antworte ich nach einer kleinen Pause.
    »Dann streng dich an«, blafft sie mich an.
    Coniuro et confirmo, denke ich, selbst meine Gedanken sind eingefroren.
    »Das ist der einfachste aller Schutzkreise. Der Schutzkreis um ein einzelnes Wesen«, erklärt sie. »Der allereinfachste. Denn alles, was in diesem Schutzkreis ist, kann man sehen und hören. Wer sich mit Schutzkreisen auskennt, kann sogar die Gedanken durch die Hülle wahrnehmen. Dieser Schutzkreis ist nur gegen körperliche Verletzungen. Zum schwierigsten wirst du sowieso nicht kommen.«
    Ich zwänge meine Hände in die Taschen meiner Jeans. »Wieso?«, frage ich schlecht gelaunt. »Vielleicht würde mir der Spruch leichter fallen.«
    Kats Blick gleitet von meinem Gesicht zu meinem Bauch. »Das ist vorbei, Indiana Spencer«, sagt sie so leise, dass ich sie fast nicht verstehen kann. Meine Hand gleitet automatisch zu der Wunde an meinem Bauch. »Genau deswegen. Sie haben es dir für immer und ewig verwehrt, dir deinen eigenen Schutzkreis aufrechtzuerhalten.«
    Auf meiner Stirn bilden sich kleine Schweißtropfen. Sie kühlen meine ohnehin kalte Haut noch weiter, ich habe das Gefühl, nackt in einem Kühlschrank zu sitzen.
    »So. Und nun streng dich an«, fügt sie mit lauter Stimme hinzu und öffnet den Leinensack, den sie dabeihat. »Ich habe hier ein Kaninchen. Du wirst einen Schutzkreis um dieses Tier bilden. Und wirst dafür sorgen, dass er aufrechterhalten bleibt, bis ich wiederkomme.«
    Ich starre von dem Kaninchen zu Kat und wieder zurück.
    »Was heißt ›bis ich wiederkomme‹?«, will ich wissen. Irgendwie klingt das gar nicht gut. Ich friere. Ich habe Hunger. Und das Allerletzte, was ich jetzt will, ist, mit einem Kaninchen im Schutzkreis hier in der Pampa abzuhängen.
    »Bis ich wieder hier vor dir stehe«, erklärt Kat mit unterkühlter Stimme.
    »Moment … was ist mit den Engeln? Was mache ich, wenn …«
    »Sie werden nicht kommen. Und denk daran, du kannst mit einem Schutzkreis auch Schaden anrichten.«
    Schaden?
    »Wenn du dich nicht darauf konzentrierst und ihn konzentriert aufrechterhältst und ihn dann nicht dem Ritus gemäß wieder auflöst, kann dies den Tod bedeuten.«
    Ich kann ihn ja nicht einmal aufbauen, den blöden Schutzkreis.
    »Am Anfang bedeutet es eine Menge Anstrengung, ihn aufrechtzuerhalten. Aber mit der Zeit wird es einfacher.«
    »Und wie löst man ihn wieder auf?«, will ich wissen.
    Kat sieht mich eine ganze Weile nur an. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass sie das Kaninchen an den Ohren hält, hin und wieder zuckt es mit den Hinterläufen.
    »Das sage ich dir, wenn ich wiederkomme.«
    Das Kaninchen sitzt ängstlich direkt vor mir.
    Na gut.
    Ich hebe unwillkürlich meine Arme, obwohl Kat mir das nicht aufgetragen hat. Langsam atme ich ein und aus, meine Füße nehmen Verbindung mit der Erde auf, meine Hände mit dem Himmel.
    »Coniuro et confirmo super vos Angeli fortes Dei«, sage ich, »et sancte in nomine …« Als hätte ich tatsächlich Wurzeln, spüre ich eine braungoldene Kraft aus der Erde in mich aufsteigen, als würde ein Geflecht von Adern diese Stärke aufsaugen. Sie steigt empor, während meine Hände sich automatisch der Sonne entgegenstrecken und die Kraft der Sonne in mich hineinfließt

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