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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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war verdammt schwer, an ihnen vorbeizukommen. Aber ich musste dich endlich wiedersehen.«
    Ich vergrabe mein Gesicht an seinem Hals, atme den Geruch seiner Haut ein und spüre sein Haar an meiner Wange.
    »Küss mich«, flüstert Miley.
    Ich höre an seiner Stimme, dass er lächelt, und mein Herzschlag verdoppelt sich. Langsam hebe ich meinen Kopf, damit sich unsere Lippen finden, und Miley küsst mich hart und drückt mich gegen den kalten Sand, er rieselt unter meinem Rücken weg.
    »Wo können wir uns treffen?«
    »Ich muss erst alles in Ordnung bringen.«
    Was rede ich für einen Mist? Als müssten wir nur ein paar Wochen aushalten und dann könnten wir zusammen sein. So läuft das nicht, denke ich.
    Miley küsst mich wieder. Er schiebt seine Hände unter mein T-Shirt auf meinen nackten, kalten Bauch und lässt sie langsam nach oben wandern.
    »Seit der Nacht«, flüstert er, »seit dieser einen Nacht kann ich an nichts anderes mehr denken.«
    »Wir dürfen es nicht wieder tun«, flüstere ich zurück und mein schlechtes Gewissen überschwemmt mich. Mein schlechtes Gewissen, weil ich Indie angelogen habe, weil ich alle getäuscht habe. Ich schüttle dieses Gefühl ab.
    »Kalo bringt dich um, wenn sie merkt, dass du abgehauen bist«, wechsle ich abrupt das Thema, doch Miley zuckt nur mit den Schultern.
    Mittlerweile haben seine Hände meine Brüste erreicht. Der Wind schwillt wieder an und lässt etwas in den verrosteten Maschinen scheppernd hin und her schwingen. Wie eine Warnung, nicht zu lange auszuharren.
    »Ich muss …«, sage ich, doch Miley bringt mich mit seinem Kuss zum Schweigen.
    »Kennst du das Bootshaus?«, flüstert er, ohne seine Lippen von meinen zu lösen.
    »Welches Bootshaus?« Ich dachte, ich kenne jeden Quadratmillimeter in dieser Gegend. Aber anscheinend gibt es hier Winkel, die selbst mir verborgen sind.
    »Mein Großvater hat früher dort seine Geliebte getroffen«, sagt Miley und streicht mir das Haar aus dem Gesicht.
    »Seine Geliebte?«, frage ich und sehe in Mileys dunkle Augen.
    »Du gehst zu eurem Badeplatz und von dort aus weiter. Immer am Ufer entlang. Einen Weg gibt es nicht mehr, aber die nächsten Tage wird es so kalt, dass du in drei Tagen über das Eis gehen kannst.«
    Ich sehe ihn unschlüssig an.
    »Bitte.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Miss Anderson loswerde«, sage ich zögernd, doch in meinem Bauch setzt sich das Verlangen nach Miley fest. Es ist so stark, dass ich plötzlich glaube, sterben zu müssen, wenn er mich loslässt. Wenn ich ihn nicht mehr sehen kann. Er lässt mich los, kurz berühren seine Fingerspitzen die meinen.
    »Wenn die Sonne untergeht.«
    Ich nicke und mache ein paar Schritte von Miley weg. Die Kälte treibt mich weiter.
    Die letzten hundert Meter gebe ich noch einmal so richtig Gas. Aber ich kann die Zeit, die verstrichen ist, während ich mit Miley geredet habe, natürlich nicht mehr aufholen. Miss Anderson steht noch genauso da wie vor knapp einer halben Stunde, als ich losgelaufen bin. Exakt. Wahrscheinlich hat sie sich kein einziges Mal bewegt. Sogar ihre Armposition ist die gleiche. Ihr Blick ist auf das Zifferblatt ihrer Navitimer gerichtet. Als ich schwer atmend vor ihr zum Stehen komme, drückt sie den Stoppknopf.
    »Achtundzwanzig Minuten und einunddreißig Sekunden«, sagt sie und sieht mich scharf an, »wofür hast du so lange gebraucht?!«
    »Schlechte Kondition«, gebe ich patzig zur Antwort.
    »Ich glaube dir nicht«, sagt sie.
    »Ich musste auf der anderen Seite …«
    Unsere Blicke fließen ineinander und ich weiß, dass sie in meinen Gedanken lesen will. Sie scheint die Luft anzuhalten, um ihren Gedankenfluss nicht zu stören, und ich sehe nichts als eine weiße, wattige Wolke. Sie breitet sich in meinem Kopf aus und haucht ein triumphierendes Lächeln auf mein Gesicht.
    Verborgen und verschlossen, denke ich, obscurus et altitudo.
    Miss Anderson atmet aus und dreht sich um.
    »Erstaunlich«, sagt sie.
    Dann seufzt sie.
    »Nicht durch unsere Entdeckungen, sondern durch unsere Ahnungslosigkeit bewegen wir uns sicher durch das Leben.«

13
    Indie

    C oniuro et confirmo super vos Angeli fortes Dei«, sagt Kat neben mir. »Et sancte in nomine …« Sie sieht mich mit gerunzelter Stirn an. »Konzentriere dich, Indiana!«, fährt sie mich zum gefühlten hundertsten Mal an.
    »Coniuro et confirmo«, sage ich. Ich kann mir so einen Quatsch echt superschlecht merken, besonders wenn mir so irrsinnig kalt ist. »Qui est ille …«, fahre ich

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