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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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ansah.
    Sein Gesicht hatte einen eigenartigen wilden Ausdruck und sein rechtes Auge war blutunterlaufen. Seine Unterlippe war von Blut verkrustet und in ihr machte sich eine Mischung aus Verzweiflung und Ergebenheit breit.
    »Du musst ihm trauen …es gibt kein Zeichen …«
    »Ich hatte den Auftrag, ihn zu töten«, sagte der Mann leise, als wäre ihm bewusst, was sie hören wollte, »ich hatte den Auftrag, den Sucher auszuschalten. Es wäre beinahe geglückt.«
    Wenn es geglückt wäre, würden wir nicht hier stehen, dachte sie bitter.
    Sie hörten Schritte näher kommen und für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl, gleich würde er zwischen den Bäumen verschwinden. Doch er blieb stehen und sie warteten schweigend, bis die Leute vorbeigegangen waren, er wandte sein Gesicht ab, als hätte er Angst davor, erkannt zu werden.
    »Ich habe ihn gefunden«, fuhr er fort und sie nickte.
    »Ich werde den Besten damit beauftragen. Es wird nichts schiefgehen. Er wird ihn finden und töten. Vertrau mir. Ich habe an alles gedacht …«
    So lange war es her, dass sie diese Worte gehört hatte, dass sie nur noch ein ferner, leiser Klang waren.
    »Aber ich konnte ihn nicht töten«, sagte der Mann und seine Stimme klang gepresst, »ich habe versagt.«
    Kurz konnte sie eine silberne Kette in seinen Augen aufblitzen sehen. Eine Kette, die sich in silbergrauem Fell verlor. Sie schlang die Arme um sich, als würde die Kälte plötzlich in sie hineinströmen. Die Gondeln schwankten oder war es ihr Körper? So nah war plötzlich alles, viel zu nah.
    »Verdammt.« Sie spürte, wie die Vergangenheit nach ihr griff. »Sie hatten recht. Es macht keinen Sinn. Wir hatten nie eine Chance …«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht hätten wir doch auf die anderen hören sollen«, sagte sie mehr zu sich selbst, »wir hätten zurückgehen sollen. Kooperieren. Unsere Bestimmung zu Ende bringen. Aber wir …«
    Wir wollten frei sein, wir wollten das Schicksal ändern und die Prophezeiung der Gründerin des Ordens wahr werden lassen. Die Prophezeiung, die sie so verzweifelt zu entschlüsseln versuchten, die nur bruchstückhaft verstanden und in den geheimen Bibliotheken des Ordens verwahrt wurden. Die anderen Hüterinnen glaubten nicht daran, sie dachten, die Prophezeiung wäre ein Märchen, ein Irrglaube aus alten Zeiten, ging es ihr durch den Kopf und in den Augen des Mannes sah sie, dass er ihre Gedanken las.
    »Wir wollten, dass die, die nach uns kommen, frei sind«, setzte sie hinzu und ihre Stimme hörte sich trotzig an. Trotzig und jung und sie fragte sich, ob sie nicht ihr Leben verloren hatte in all den vielen Jahren, die vergangen waren.
    »Was wissen die Mädchen?« Sie zwang sich weiterzusprechen.
    »Nichts.«
    »Wieso nichts?«, fuhr sie ihn an. »Sie sollten die Unterlagen bekommen, Anweisungen. Das Buch. Was ist mit dem Buch der Schatten?«
    »Der Sucher hat das Schließfach gelehrt. Er ist ihnen zuvorgekommen.«
    Der Wind wurde stärker, das Riesenrad ächzte und drehte sich ein kleines Stück weiter, als hätte jemand beschlossen, es ein letztes Mal in Gang zu setzen.
    »Es ist noch nicht zu spät, du musst mir jetzt folgen. Jetzt gleich. Ich bringe dich in Sicherheit, aber wir müssen uns beeilen, damit wir den Treffpunkt schon morgen erreichen. Denn morgen muss ich zurück sein. Die Mädchen haben mir einen Tag gegeben. Ich habe sie gebeten, Whistling Wing nicht zu verlassen. Vierundzwanzig Stunden.«
    Er hatte sie zum Treffpunkt gebracht. Er hatte sein Versprechen gehalten. Die letzten hundert Meter ließ er sie alleine gehen. Er sagte, dass er nicht vom Rudel sei und Chakal niemanden dulden würde außer seinen eigenen Leuten. Chakal würde jeden töten, der dem Klan zu nahe kam. Vor allem einen fremden Wolf.
    »Es ist besser so.« Er blieb zwischen den Felsen zurück. »Chakal muss den Klan schützen. Jetzt, da Cheb immer schwächer wird.«
    Sie drehte sich noch einmal um.
    »Wie ist dein Name?«, fragte sie.
    »Dusk«, sagte er.

15
    Indie

    N och hüllt uns die Dunkelheit ein, die Müdigkeit benebelt meinen Verstand, die Worte von Kat treiben an mir vorbei, ohne dass ich sie aufnehmen kann. Wir sehen gemeinsam über die weite Wüste, demnächst wird die Sonne aufgehen, der Himmel hat schon einen hellen Schein, alles andere sind schwarze Schattenrisse, nur dunkle Konturen in grauen Schatten.
    »Beim Gedankenlesen ist es das Wichtigste, dass du dich auf die Person einlässt«, erklärt Kat gerade. »Du darfst sie nicht

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