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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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die mir sagt, dass mein Leben mehr ist. Verzeiht mir, ihr Lieben, wenn ich euch zurücklasse. Eines Tages werdet ihr verstehen … eines Tages werden wir uns wiedersehen. Ich liebe euch. Sheldon.»
    «Ich liebe dich auch, Papa», flüsterte Sihana und küsste die Seite des Tagebuchs. Dann schob sie das Büchlein unter ihr Kopfkissen, drehte sich zur Seite und machte die Stablampe aus.

34
    «Nehmt ihr mich mit?», fragte Sihana und sah die Jugendlichen flehend an.
    «Du weißt nicht, worauf du dich einlässt», mahnte sie Aliyah. «Wir sind Geächtete. Wenn Drakar uns erwischt, wird er auch dich töten lassen.»
    «Falls wir nicht vorher von diesem Sumpfmonster aufgefressen werden», warf Ephrion mit kläglicher Miene dazwischen, während er ständig gegen seinen hartnäckigen Husten ankämpfte.
    Aber Sihana beharrte auf ihrem Entschluss. «Ich bin mir der Gefahren sehr wohl bewusst, und ich scheue mich nicht davor, sie mit euch zu teilen. Nehmt mich mit. Ich muss meinen Vater einfach finden. Und um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, ob ich je wieder nach Pinzkrit zurückfinden würde durch diese Nebelwand.»
    «Also, wenn ihr mich fragt», sagte Miro mit sachlicher Miene. «Ich bin dafür, dass sie mitkommt.»
    «Ich auch», pflichtete ihm Ephrion eifrig bei.
    «Darfst von mir aus gerne mitkommen, Leuchtkäfer», willigte sogar Joash ein, obwohl nicht zu erkennen war, ob er schon wieder auf dem Boden der Realität angelangt war. Was auch immer er geschluckt hatte, die Wirkung hatte bereits einen ganzen Tag lang angehalten!
    «Ein zweites Mädchen im Team kann wohl nicht schaden», meinte Aliyah.
    «Danke», sagte Sihana und lächelte erleichtert in die Runde. «Ihr wisst nicht, wie viel mir das bedeutet.»
    Hubertus nickte zufrieden und klinkte sich mit seiner poetischen Sprache wieder in das Gespräch ein.
    «So kommen wir nun zum geschäftlichen Teil,
    muss nämlich noch weiter, bin etwas in Eil.»
    «Moment mal», sagte Miro. «Heißt das, Ihr werdet uns nicht in die Ewigen Sümpfe hineinrudern?»
    Der dicke Mann lachte auf. «Ihr seid wohl verrückt. Ihr denkt, ich geh da rein?»
    «Aber Mutter sagte uns, Ihr würdet uns begleiten», wandte Aliyah ein.
    «Sie ist wohl von Sinnen, das tu ich nicht, nein!
    Das Boot könnt ihr kriegen, so lautet mein Deal,
    für zwei Stücke Gold bloß, und das ist nicht viel.»
    «Zwei Stücke Gold?!» Mit einem Schlag war Joash so nüchtern, dass er einen Baum hätte mit bloßen Händen ausreißen können. «ZWEI STÜCKE GOLD?!», rief er wütend und schleuderte den grünschwarzen Käfer, den er bis dahin wie ein Maskottchen in seiner Faust gehalten hatte, auf den Boden. Etwas torkelnd flüchtete das Tierchen unter einen Stein. «Ihr habt sie wohl nicht mehr alle, Schneckenpfeife!», brüllte Joash. «Vereinbart war ein Goldstück, ein Goldstück, nicht zwei!»
    Aliyah, Miro und Ephrion waren auch nicht gerade begeistert von dem eigenmächtigen Preisaufschlag des Mannes und davon, dass er sie nicht begleiten wollte, obwohl Mutter gesagt hatte, er würde es tun. Das einzig Gute an der Sache war, dass Joash endlich wieder von seinem Planetentrip – oder was auch immer das gewesen war – runtergekommen war. Daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Er war wieder ganz der Alte und kochte geradezu vor Empörung. Aber Hubertus ließ sich von ihm nicht einschüchtern.
    «Riskier Kopf und Kragen, das müsst ihr verstehn,
    wenn Drakar mich findet, ist’s um mich geschehn.»
    «Wie können wir Euch vertrauen?», fragte ihn Aliyah skeptisch. «Wie können wir wissen, dass Ihr der seid, für den Ihr Euch ausgebt?»
    «Genau», fügte Ephrion bei und trat breitbeinig einen Schritt vor. «Vielleicht habt Ihr sogar ein Loch ins Boot geschlagen, und nach einer Meile geht es unter. Deshalb wollt Ihr auch nicht mitkommen!»
    Der dicke Mann hob abwehrend die Hände.
    «Versteh eure Skepsis, doch höret mir zu,
    ich bin ein Prophet, trag das Zeichen dazu.»
    Er winkte die Jugendlichen näher zu sich heran, überreichte Sihana die Laterne und schob sich sein Haar hinter dem rechten Ohr etwas zurück.
    «Das Wappen Sha í rias auf meiner Haut:
    Seht selbst, ob es echt ist, damit ihr vertraut.»
    Sihana leuchtete mit der Laterne, und tatsächlich wurde hinter seinem Ohr ein Brandmal sichtbar. Es zeigte einen aufrechtstehenden Löwen, die Pranke auf einen Schild gelegt, und Strahlen gingen von ihm aus.
    «Er sagt die Wahrheit», murmelte Miro verblüfft.
    «Was ist das?», fragte Sihana

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