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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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musste einfach nur diese Nacht überleben.
    Raina schlich durch die Dunkelheit und umarmte die Schatten. Zum ersten Mal in ihrem Leben empfand sie echte Dankbarkeit für die unwirtlichen Bedingungen im Ödland. Durch die Kälte blieben die meisten Leute in ihren Häusern und Wohnungen oder zumindest in der Nähe des nächsten Unterschlupfes oder der Wärme. Das machte es ihr leichter, sich unerkannt fortzubewegen. Es war niemand da, der sie hätte sehen können.
    Ein Schritt nach dem anderen. Ihr Pulsschlag pochte in ihren Ohren. Ein Leben lang hatte sie auf genau diesen Moment gewartet, darauf gewartet, dass das Monster sich aus der finstersten Ecke ihrer Vorstellung auf sie stürzte. Aber dieses Monster war real. Es war ein Mann aus Fleisch und Blut, dessen Handeln ihr die Kindheit geraubt hatte, ihre Unschuld, das Leben ihrer Eltern. Sie hatte es satt, darauf zu warten, dass das Ungeheuer sich auf sie stürzte. Die Zeit war gekommen, diesen Mann in seinem eigenen Schlupfwinkel zu jagen, zu stellen und zu töten.
    Sie tat der Welt damit einen Gefallen.
    Nur ein kleines Stück offenen Geländes lag zwischen ihr und Banes Kuppelbau. Ein kurzer Sprint, und sie wäre am Ziel. So viele Jahre war sie auf der Flucht gewesen, und nun schloss sich der Kreis: Nach all der Zeit, die sie davongelaufen war, rannte sie nun auf den Feind zu, der ihre Welt zerstört hatte. Wie hatte ein einziger böser Mensch so viel Macht an sich reißen können?
    Sie holte tief Luft und machte sich bereit, die relative Sicherheit des Gebäudes zu verlassen, hinter dem sie sich versteckt hatte. Schätzungsweise fünfzehn Sekunden wäre sie ohne jegliche Deckung auf der offenen Ebene. Sie brauchte nur fünfzehn Sekunden Glück.
    Sie wollte losstürzen, doch irgendetwas packte sie am Arm und zog sie zurück. Eine Hand schob sich über ihren Mund und unterdrückte so den erschrockenen Aufschrei, der ihr über die Lippen kommen wollte. Sie wehrte sich. Aber im nächsten Moment änderte sie ihre Taktik, ließ sich mit ihrem ganzen Gewicht fallen und rechnete damit, dass der Wachposten, der sie festhielt, überrascht sein würde.
    Doch das war er nicht.
    Mit hämmerndem Herzen kämpfte sie gegen die wachsende Panik an, als die Finger des Wachpostens sich in ihren Arm gruben und er sie fest an sich zog.

[home]
    17 . KAPITEL
    I nakzeptabel«, flüsterte die Stimme ihr ins Ohr. Aber noch ehe sie das Wort hörte, hatte sie es
gewusst.
Seine Größe. Der saubere, frische Duft seiner Haut. Die muskulöse Brust.
    Wizard.
    Verfluchte Scheiße.
Sie wollte, dass er in Sicherheit war. Und
hier
war es definitiv nicht sicher.
    Sie drehte sich um und sah ihn an. Als er ihren Arm losließ, verspürte sie Bedauern. »Was machst du hier?«
    Seine Augen funkelten in der Dunkelheit. »Deinen Arsch retten.«
    Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie diese Worte zu ihm gesagt hatte.
    »Meinen Arsch retten? Wofür? Für schlechte Zeiten?«, flüsterte sie, fast erstickt durch den Schmerz in ihrer Brust, in ihrem Herzen.
    Gott, er war ihr hinterhergekommen – wohlwissend, dass sie ihn ohne einen Blick zurück verlassen hatte, und wohlwissend, dass es einen langsam und qualvollen Tod bedeutete, wenn Bane ihn in die Finger bekam. Er war gekommen, um sie zu retten, und sie war fast versucht, es zuzulassen. Allerdings war sie es gewohnt, sich selbst zu retten. Alte Angewohnheiten legte man nicht so schnell ab. Das, kombiniert mit der Tatsache, dass sie ihm nicht vertrauen konnte und dass sie sich nicht sicher sein konnte, ob er tatsächlich
ihretwegen
gekommen war und nicht vielleicht doch nur wegen Bane, ergab ein großes, verwirrendes Durcheinander, in dem sie nun steckte. Vielleicht traute sie sich nicht zu, eine Entscheidung zu treffen.
    Mit einem kleinen gequälten Stöhnen machte sie einen Schritt aus seiner einladenden Wärme heraus. Sie hielt sich in den Schatten und überprüfte die Umgebung. Ihr Instinkt sorgte dafür, dass sie vorsichtig war, auch wenn ihre Gedanken sie verwirrten. Irgendetwas nagte an ihr. Die Leichtigkeit, mit der ihr die Flucht gelungen war. Und dass sie keine Wachposten gesehen hatte.
    Ein schwacher Windhauch und die winzige Bewegung seines Körpers sagten ihr, dass auch Wizard ihre Umgebung beobachtete.
    »Ich kann hier nicht weg, bis er tot ist«, sagte sie klar und deutlich. Kein Weglaufen mehr.
    »In Ordnung.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ein Teil von ihr wünschte sich, dass Wizard an ihrer Seite war, wenn sie sich ihrem Alptraum

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