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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Transport
und persönlicher Berater des Präsidenten des Neuen Kommandos.« Die Stimme der Frau nahm einen einladenden Ton an. »Unsere Leitungen sind offen. Unser Thema sind die Eispiraten im Alberta Corridor und am Nunavut-Pass.
Sprechen wir darüber.
Willkommen, Duncan Bane. Können Sie etwas zu den Berichten über die Piraterie sagen?«
    Raina zwang ihre Hände dazu, ruhig auf dem Lenker liegen zu bleiben, als eine kultivierte männliche Stimme auf die Begrüßung der Moderatorin antwortete. Sie hasste den Klang dieser Stimme. Hasste
ihn.
Duncan Bane. Besitzer der größten Spedition der Welt. Geschäftsmann. Angesehener Politiker. Reicher Wohltäter.
    Sadistischer Mistkerl.
    »Hast du etwas gegen Mr. Bane?« Wizards Stimme klang leise und ruhig.
    Sie atmete bedächtig durch. Der Mann sah zu viel, spürte zu viel. Sie musste sich mehr anstrengen, um ihre inneren Dämonen zu verstecken.
    »Überhaupt nichts.« Und sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen, und war sich sicher, dass sie nichts von dem Hass, von den Erinnerungen, von dem zehn Jahre alten Ekel verriet, die tief in ihr schwelten, wann immer sie an Duncan Bane dachte. Sie hatte lange und hart trainiert, um den lodernden Hass unter Kontrolle zu halten.
    Wizards graue Augen wirkten ruhig und so kühl wie polierter Stahl. Kein Mitgefühl und kein Verständnis flackerten in ihren Tiefen auf. Das hier war ein Mann, dem ganz eindeutig das Gen für Mitleid fehlte, und sie war sehr dankbar dafür. Sie wollte seine Anteilnahme nicht.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße und fragte sich, ob Wizard wusste, dass sie sein mangelndes Mitgefühl besser fand als zur Schau gestellte Emotionen, oder ob er einfach ein Mann war, der tatsächlich nichts empfand.
    Duncan Banes Stimme brummte aus den Lautsprechern. Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf, und bitterer Hass brodelte in ihrem Innern. Sie blinzelte und grübelte über den seltsamen Ausdruck in Wizards Augen. Vielleicht hatte es nichts mit ihr zu tun, dass keine Gefühle in seinen Augen standen … Vielleicht … »Was ist mit dir?«, fragte sie. »Hast du etwas gegen Mr. Bane?«
    Es entstand ein winziges Schweigen, ehe er antwortete. »Ja. Ich habe etwas gegen ihn.«
    Okay.
Sie stellte sich vor, wie ihre Kinnlade gerade herunterklappte. Das war eine Frage gewesen, bei der sie nicht mit einer Antwort gerechnet hätte – jedenfalls nicht mit einer ehrlichen.
    »Wirst du mir verraten, was dieses
Etwas
ist?«
    »Nein.«
    Na ja, zumindest war er konsequent.
    Wizard schaltete die Lautstärke des Breitbandgeräts hoch, und Duncan Banes Stimme schwoll an und erfüllte die kleine Kabine.
    Leise zischend atmete Raina aus und schaltete das Gerät aus. Sie konzentrierte sich auf die Stille, die Ruhe und wehrte sich innerlich dagegen, dass der Klang von Banes Stimme ihre Erinnerungen befreite, die sie tief in sich eingeschlossen hatte. Sie würden sie nicht von dort herunterziehen, wo sie angekommen war. Sie war unabhängig. Sie hatte die Kontrolle. Sie war nicht die verängstigte Zwölfjährige, die von denjenigen betrogen worden war, die sie liebte. Nicht mehr.
    Raina dachte an nichts anderes mehr als an das lange Band des Highways, das sich vor ihr erstreckte. Die Erschöpfung ignorierend, lenkte sie den Truck und richtete ihre Gedanken nur noch auf das Preisgeld und das Positive, wie zum Beispiel die Tatsache, dass sie die verfluchten
Janson
-Leute losgeworden war.
    Plötzlich stieß der Überwachungsmonitor des Umgebungsradars ein metallisches
Ping
aus und kurz darauf ein zweites.
    »Sieht aus, als würden wir schon wieder Gesellschaft bekommen«, sagte Wizard ruhig.
    So viel dazu, sich auf das Positive zu konzentrieren.

[home]
    7 . KAPITEL
    P erfekt.« Raina schüttelte den Kopf, als der Monitor wieder ertönte und ein kleiner Lichtpunkt blinkte.
    »Sie sind noch sieben Kilometer entfernt und nähern sich mit hoher Geschwindigkeit.« Wizard beugte sich vor und sah aufmerksam auf den Bildschirm. Raina warf einen Blick auf den Monitor und zählte fünf gelbe Punkte, die auf dem Radarpeilsender näher kamen.
    »Möglicherweise Verstärkung für die
Janson
-Leute. Für Big Luc und seine Kumpel allein sind es zu viele Fahrzeuge. Im Übrigen glaube ich nicht, dass ihre Trucks noch in der Verfassung waren, uns zu folgen.« Sie sah in den Außenspiegel, konnte jedoch nichts erkennen.
    Er machte eine Pause, ehe er antwortete. »Möglicherweise sind es
Janson
-Fahrer, aber ich glaube es

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