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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Scheinwerfer aus.«
    »Es ist Vollmond. Wir fallen auf jeden Fall als dunkler Fleck auf dem weißen Schnee auf.«
    Wizard zuckte mit den Schultern und klopfte ein bisschen fester gegen den Bildschirm. »Verstanden. Doch warum sollten wir ihnen unnötig helfen? Schalte die Scheinwerfer aus.«
    Sie schätzte es nicht, wenn man ihr sagte, was sie zu tun hatte, aber er hatte recht und es war gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um zu diskutieren. Raina machte das Licht aus. »Ich benutze die Rührschüsseln, um Kekse zu backen. Weißt du, wie man Kekse backt, Wizard? Denn wir bekommen auf alle Fälle Gäste zum Tee.«
    Er erhob sich, und im nächsten Moment hörte Raina, wie er die Küchenschränke durchsuchte. Dann kam er mit der AT 850 über der Schulter zurück. Seine Miene wirkte kühl und ruhig wie polierter Stahl. »Halt nicht an«, sagte er. »Wenn du der Straße für zwanzig Minuten folgst, siehst du …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn schroff. »Erteile mir keine Befehle.« Raina hatte den Zeigefinger gehoben und deutete dann auf den Beifahrersitz. »Du. Hinsetzen. Glaub nicht, dass du hier den Helden spielen und
mein
Rennen nach Gladow übernehmen kannst. Und das auch noch in
meinem
Truck.«
    Er setzte sich nicht sofort auf den Beifahrersitz, und Raina spürte, wie ihre Wut nicht mehr schwelte, sondern zu kochen anfing. Mit ihrem rechten Knie stieß sie unterhalb des Lenkrads gegen das Armaturenbrett und zog die kleine Setti 9 hervor, die sie in dem Fach versteckt hatte. Sie zielte direkt auf Wizards Kopf und fauchte nur ein Wort: »Hinsetzen.«
    Mit seinen kühlen Augen starrte er sie an. Und dann nahm er Platz.
    »Danke.« Mit einem Mal fühlte sie sich albern. Im Augenblick war nicht er der Feind.
    »Gern geschehen.« Seine Stimme klang emotionslos. Sie hätte einen Hauch von Sarkasmus besser gefunden. Der Mann war unerschütterlich. Es war ein bisschen unheimlich. Sie fragte sich, was es brauchte, um ihm eine Gefühlsregung zu entlocken. Einen Schuss aus der Plasmapistole direkt in den Kopf?
    »Was hattest du denn vor? Aus einem fahrenden Sattelzug zu springen und die Bösen ganz allein zu erschießen?«
    Er blickte stur geradeaus. »Ich bin der Böse.«
    »Ach, verflucht noch mal.« Sie rollte mit den Augen. »Hör mal, ich weiß dein hartes Getue zu schätzen.
Ich bin der Böse.
Echt. Lass mich dir mal was sagen, Wizard. Ich habe den Bösen kennengelernt, und du warst es nicht.« Es war das personifizierte Böse gewesen. Duncan Bane. Sie stieß den Atem aus. »Ich habe noch Phosphorminen.«
    Wizard schürzte die Lippen und nickte knapp. »Phosphorminen und eine Setti 9 . Sonst noch Langstreckenwaffen, die zu erwähnen du vergessen hast?«
    »Die Setti 9 ist eine Waffe mit kurzer Reichweite.« Raina schaltete herunter, drosselte das Tempo des Trucks und drehte in einem großen Bogen um, so dass sie sich ihren Verfolgern stellte und nicht floh. Die fünf blinkenden Punkte auf dem Bildschirm begannen, sich auseinanderzubewegen, und entfernten sich voneinander, bis sie eine horizontale Linie bildeten. Angriffsmodus. Diese Mistkerle waren echt frech.
    Raina griff über sich, schnappte sich ihre Blendschutzbrille und setzte sie auf. Gerade noch rechtzeitig. Die Scheinwerfer ihrer Verfolger warfen ihr gleißend helles Licht über das Eisfeld. Wenn sie die Brille einen Moment später aufgesetzt hätte, dann hätte die plötzliche Helligkeit sie für einen Augenblick blind gemacht. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Wizard selbst ohne Schutzbrille unbeeindruckt wirkte. Er blinzelte nicht einmal.
    Ganz automatisch öffnete sie den Schaltkasten für die Phosphorminen, schob die Hand hinein und schloss die Finger um den Steuerknüppel. Bedächtig stieß sie die Luft zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor und zielte.
    Ihre Augen hatten sich mittlerweile an das Licht gewöhnt, und sie sah die schwerfälligen Umrisse von fünf hässlichen Haufen verbogenen Metalls, die als Fahrzeuge durchgehen sollten. Sie erkannte die Silhouetten der Geschütztürme und der Rammböcke, die vorn unterhalb der Kühlergrills hervorragten.
    Das waren keine
Janson
-Trucks. Diese hier waren viel, viel schlimmer als die
Jansons.
    »Plünderer«, stellte Wizard fest.
    Eisige Finger gruben sich tief in den dunklen Sumpf ihrer Erinnerungen, und ein Schauder rieselte ihr über den Rücken. »Das sehe ich. Noch mehr wichtige Einsichten, die du mit mir teilen möchtest?«
    Es erklang ein schrilles Heulen, gefolgt von einer Explosion, die

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