Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin

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nicht.«
    Ihr gefiel die Art, wie er das sagte, ganz und gar nicht. Die
Janson
-Trucker waren schon schlecht, doch die Alternative zu ihnen war noch schlechter. Eispiraten. Plünderer. Wie auch immer man sie nannte, sie waren der Abschaum allen Abschaums.
    »Was hast du an Waffen dabei – bis auf die stattliche Auswahl an Messern über deinem Bett und die Setti unter deinem Sitz?«, fragte Wizard.
    »Eine
Bolinger-
Plasmapistole an der Wand.«
    »Habe ich gesehen. Eine AT 100 ?«
    »Ja. Leicht umgebaut, um die Verzögerungszeit zu verkürzen. Und eine AT 850 in der Küche, unter der Spüle. Vor den Rührschüsseln.«
    »Vor den Rührschüsseln …« Er erwiderte ihren Blick und blinzelte. »Ein Witz?«
    »Platz ist wertvoll, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte. Ich benutze die Rührschüsseln öfter als die AT 850 , also war ich versucht, sie nach vorn zu packen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Aber ich fürchte, ich habe Sams Training so verinnerlicht, dass ich nicht anders konnte, als die Plasmakanone nach vorn zu räumen. So komme ich leichter dran.«
    »Verstanden. Die AT 850 könnte einen ganzen Häuserblock verschwinden lassen. Gute Wahl. Was hast du noch?«
    Wieder ertönte ein
Ping
auf dem Monitor. »Echos in fünf Kilometer Entfernung«, sagte Raina. »Wir bekommen definitiv Gesellschaft. Und sie wollen eher früher als später hier sein.«
    »Hast du noch weitere Langstreckenwaffen?«, hakte Wizard nach.
    »Nein.« Sie hielt inne, dachte nach und zwang ihr übermüdetes Hirn dazu, sich zu konzentrieren. »Und ich vermute, dass dein Waffenarsenal mit deinem Truck in die Luft geflogen ist?«
    »Ich hatte zwei Plasmakanonen in meinem Fahrzeug.«
    »Zwei? Das ist alles?« Sie legte den Kopf schräg. »Ich habe die Waffensammlung gesehen, die du am Körper trägst. Zwei Messer, Wurfsterne. Eine Garrotte. Und vermutlich noch mehr, was ich nicht sehen konnte. Ich hätte erwartet, dass du auch eine 850 dabeihast …«
    »In meinem Metier sind Waffen mit kurzer Reichweite entscheidend.«
    »In deinem Metier?« Sie warf ihm einen abschätzenden Blick zu und bemerkte, dass er sie beobachtete.
Waffen mit kurzer Reichweite sind entscheidend.
Was zum Teufel war er? Ein Auftragskiller des Neuen Kommandos?
    Schlank. Muskulös. Kalt wie Flüssigstickstoff.
    Der perfekte Attentäter.
O verflucht.
Sie hatte Wizard durchschaut – und was sie sah, war gefährlich.
    Vielleicht waren Luc und seine Jungs tatsächlich hinter ihm her und nicht hinter ihr.
    Sie konnte ihm den Moment ansehen, als ihm klarwurde, zu welcher Schlussfolgerung sie gekommen war, die genaue Sekunde, als er bemerkte, dass sie wusste, was er war. Der Abschaum der Erde. Schlimmer noch als die Plünderer. Ein Auftragskiller des Neuen Kommandos, mit der Betonung auf
Killer.
Ein Söldner, der für Geld alles tat, war schon schlimm. Ein Killer war schlimmer.
    Wizard war eine verfluchte Tötungsmaschine, die man anheuern konnte.
    »Meine Versprechen sind für mich Gesetz«, hatte er einmal gesagt. Plötzlich glaubte sie ihm und sie war überrascht, dass er überhaupt einem Gesetz folgte. Sie hatte das sichere Gefühl, dass Wizard einer sehr speziellen Gruppe angehörte, einer Eliteeinheit von Killern, über die man sagte, dass sie kein Gewissen hätten und keine Reue kennen würden. Eine nette Reisebegleitung hatte sie sich da ausgesucht.
    Kein Wunder, dass er seine Anonymität wahren wollte. Nach seiner Auseinandersetzung mit den
Janson
-Leuten in der vergangenen Nacht hatte sich die Nachricht, dass Wizard im Ödland angekommen war, sicherlich wie ein Lauffeuer verbreitet. Was Wizards auserkorenem Opfer vermutlich eine Warnung war. Konnte es da eine bessere Tarnung geben als das Gerücht, dass er dank der Explosion direkt in die Hölle geschickt worden war?
    »Du hast meine Hilfe gegen die
Janson
-Männer nie gebraucht. Beim Truck Stop … Du wärst allein mit ihnen fertig geworden, hättest einen nach dem anderen ausgeschaltet und wärst nicht einmal ins Schwitzen geraten«, flüsterte sie.
    »Korrekt.«
    »Also, warum zum Teufel bist du auf meinen Scooter gestiegen?«
    Er schaute sie an, hielt ihrem Blick stand, ehe er wieder nach vorn sah. »Mir hat dein Haar gefallen.«
    Raina klappte den Mund auf, machte ihn wieder zu und entschloss sich schließlich, empört zu schnauben.
    Der Radarschirm piepte wieder.
    »Echos in zweieinhalb Kilometer Entfernung«, sagte Wizard und klopfte mit dem Zeigefinger leicht gegen den Monitor. »Mach die