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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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gemacht. Eigentlich waren sie seine Feinde, seit er sie überholt hatte, doch sie hätten ihn vermutlich am Leben gelassen … Zwar hätten sie ihn gequält, aber nicht getötet. Vielleicht. Jetzt glaubte sich nicht mehr daran. Sie würden ihn wahrscheinlich ausnehmen und ihm seine eigenen Eingeweide in den Hals stopfen.
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch stieß sie die Luft aus. Sie musste das Rennen nach Gladow gewinnen. Für sich. Für Beth.
    Verflucht.
Sie
brauchte
diese befristete Lizenz, und das bedeutete, dass sie nicht viel klüger als Wizard war, denn sie hatte vor, sich in seinen Kampf einzumischen.
    In die Schatten gedrückt rannte sie bis zum Ende der Mauer, kletterte auf ihr Schneemobil und startete den Motor. In einem Bogen drehte sie um. Mit rasendem Herzen brachte sie den Scooter in der Nähe des Eingangs zum Truck Stop zum Stehen – direkt hinter dem blöden Idioten, der ihre Pläne so gründlich durcheinandergebracht hatte.
    »Steig auf«, schrie Raina. Einige der
Janson
-Männer kamen näher, und sie war froh, dass die Kapuze ihres Anoraks ihr Gesicht verdeckte. Sie konnte nur hoffen und beten, dass die Kerle sie nicht wiedererkannten.
Ja, genau.
»Wenn du auch nur ein Fünkchen Verstand hast, dann
steig auf.
«
    Wizard wandte sich um, um sie anzusehen. Für einen Moment hob sich seine Silhouette dunkel gegen das Licht ab, das aus dem Fenster hinter ihm drang. Sie dachte, er würde jetzt beweisen, dass er nicht mal das von ihr angesprochene Fünkchen Verstand besaß, denn er stand einfach nur da, hatte den Kopf schräg gelegt und beobachtete die
Janson
-Fahrer, die langsam heranschlichen und sich hinter Rainas Rücken unaufhaltsam näherten. Sie konnte sie spüren, konnte die verschwommenen Spiegelbilder ihrer Gesichter in den Scheiben der Kneipe hinter Wizard erkennen.
    Mit einem Schulterzucken schwang er ein langes Bein über den Sitz des Schneemobils und schlang die Arme um Rainas Taille, als er sich setzte.
    Raina holte tief Luft, ließ den Motor aufheulen und raste dann in die sternenklare Nacht hinaus. Ihr Herz hämmerte, als sie so schnell fuhr, wie sie es sich zutraute. Sie war sich der Gefahr bewusst, bei dieser Geschwindigkeit in eine tiefe Spurrille zu geraten. Und sie war sich bewusst, dass sie wahrscheinlich verfolgt wurden. Sogar über den Motor hinweg konnte sie das Geschrei der Menge hören, die sie zurückgelassen hatten.
    Hitze explodierte in einer schimmernden Welle, und für einen Augenblick wurde die Nacht zum Tag, als jemand eine Reihe Plasmageschosse abfeuerte.
    Wizard reagierte offenbar aus einem Instinkt heraus. Er presste sich gegen ihren Rücken und schützte sie mit seinem Körper. Mit einem Fauchen rammte sie ihm den Ellbogen in den Bauch und machte ihm damit unmissverständlich klar, dass sie keinen menschlichen Schutzschild brauchte.
Idiot.
    Sie konnte ihn hinter sich spüren, an ihren Rücken gedrückt, seine muskulösen Schenkel mit ihren verschmolzen, seine Arme wie Schraubstöcke um ihre Taille geschlungen. Er war größer, als sie gedacht hatte. Als er aus seinem Truck geklettert war, hatte sie nur Big Lucs Größe bemerkt, die Gefahr, die die
Janson
-Fahrer darstellten.
    Sie hatte Wizard für harmlose Beute gehalten.
    Nachdem sie jetzt seinen großen, durchtrainierten Körper an sich spürte, fragte sie sich, wie sie sich so hatte irren können.
    Sie schob sich ein paar Zentimeter weiter nach vorn, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und ihn zu bringen. Ihre Gedanken wanderten wieder zu den Männern, die sie zurückgelassen hatten. Sie wusste mit Sicherheit, dass die
Janson
-Fahrer nicht damit gerechnet hatten, dass irgendjemand den Retter ihres Opfers spielen würde. Und da sie verrückt genug gewesen war, diese Rolle zu übernehmen … Tja, sie konnte nur hoffen, dass niemand sie erkannt hatte. Nur ein Idiot machte sich
Janson Transport
zum Feind. Und im Augenblick saß dieser Idiot auf dem hinteren Sitz ihres Schneemobils.
    Ärger durchzuckte sie. Nachdem sie ihn nun gerettet hatte – wohin sollte sie ihn bringen? Sie starrte in den endlosen, mit unzähligen Sternen getupften Nachthimmel hinauf, der sich über die Eiswüste wölbte.
Sein
Truck stand beim Truck Stop, und ehe die
Janson
-Fahrer nicht verschwunden waren, tat sie besser daran, nicht dorthin zurückzukehren.
Ihren
Sattelzug hatte sie im Osten auf einer wenig bekannten Zufahrtsstraße geparkt, die ins Nichts führte – eine Erinnerung an die Zeiten vor der

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