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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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passiert.«
    »O Gott, ich werde Alba nie wieder unbefangen ansehen können. Was hast du getan?«
    Sawyer grinste. »Ich habe die nächsten drei Wochen damit zugebracht, Furzgeräusche zu machen, wenn sie in der Nähe war. Und das Lustige ist, dass sie es nicht kapiert hat. Ich musste es ihr schließlich
erklären.
«
    »Weißt du, Sawyer, man bekommt immer, was man verdient.« Raina schüttelte den Kopf. »Sich im Dunkeln zu verstecken …«
    »Ja …« Er brach ab, und sein Blick fiel auf einen Punkt in der Ferne, den er fixierte. »Wir bekommen Besuch.«
    Raina spähte zum Horizont, und ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie konzentrierte sich auf den dunklen Umriss, einen winzigen Punkt, der langsam größer wurde, als er sich dem Camp näherte. Sie konnte die Hoffnung nicht unterdrücken, die in ihr wuchs.
    Aber kurz darauf erkannte sie den ramponierten Truck wieder, der Wizard gefolgt war, als er das Lager der Rebellen verlassen hatte. Raina schluckte ihre Enttäuschung hinunter, als sie bemerkte, dass das schwarze Schneemobil nirgends zu entdecken war. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die Ankunft des Trucks, während sie noch den Horizont nach einer Spur von Wizard absuchte.
    Sie verabschiedete sich von Sawyer, als Jake und Alba kamen, um sie abzulösen, und winkte ihm hinterher, als er ging. Ihr Blick wanderte zu Alba, dann wieder weg, und sie verbiss sich ein Lachen.
    Nachdem sie ein paar Schritte in Richtung ihres Trucks gemacht hatte, blieb sie stehen, um mit den Augen noch einmal die weite Ebene abzusuchen. Dann wandte sie sich dem Zentrum des Lagers zu. Der Fahrer des Trucks, ein Mann, den sie am Tag ihrer Ankunft im Camp schon mal gesehen hatte, kletterte vom Fahrersitz und ging um den Sattelzug herum nach hinten. Er war schlank, gutaussehend, tough. Eine gezackte Narbe zog sich über seine Wange.
    Trey. Sein Name war Trey. Sie erinnerte sich. Seit sie hier war, war er die meiste Zeit unterwegs gewesen, also hatte sie nicht die Möglichkeit gehabt, ihn kennenzulernen. Mit seinen braunen Augen musterte er sie flüchtig, offen und bestimmt. Sie zitterte und fragte sich, was sein Gesicht verletzt hatte – und seine Seele.
    Er öffnete die Heckklappe, und eine Gruppe von in Lumpen gehüllten Kindern stolperte auf den gefrorenen Boden. Ein kleiner Hund mit Schlappohren rannte zwischen den Füßen der Kids umher und bellte laut. Raina starrte den Hund an. Sie kannte das Tier. Es gehörte den Waisenkindern, die sie bei
Bob’s Truck Stop
zurückgelassen hatten. Erstaunt schüttelte sie den Kopf.
    Der Anführer der Truppe, Ben, stand etwas abseits und betrachtete die Umgebung wachsam und abschätzend. Er hielt immer die Augen offen nach möglichen Gefahren. Sein Blick blieb an Raina hängen. Langsam kam der Junge auf sie zu. Sie bemühte sich, eine ungerührte Miene zu machen, doch es war ein echter Kraftakt. Der Junge sah aus, als wäre er mit dem Gesicht voran aus einer Plasmakanone geschossen worden.
    Mit einem Kopfnicken wies er auf den Sattelzug. »Du hast ihn zu uns geschickt. Diesen Trey und den anderen, Juan.« Es war keine Frage.
    »Nein. Ich war das nicht.« Ihr fiel auf, dass er Wizard nicht erwähnte, und sie erwähnte nicht, dass sie an diese verlorenen Kinder gedacht hatte, dass sie vorgehabt hatte, zu
Bob’s Truck Stop
zurückzukehren und nach ihnen zu suchen, sobald das Geld der Rebellen auf ihrem Konto war. Es schien, als wäre jemand ihrem Rettungsversuch zuvorgekommen, und sie hatte das Gefühl, dass sie genau wusste, wer das war.
    Auftragsmörder, Söldner, mitfühlende Seele … Wizard ist eine seltsame Kombination aus allem und hat jede Menge Bonuspunkte gesammelt, indem er zu den Kindern zurückgefahren ist, dachte sie reumütig.
    »Du warst es nicht? Dachte, du hättest es sein müssen … Du hast uns ja auch die Kiste mit Essen dagelassen. Niemand hat jemals etwas Nettes für uns getan.« Für einen Moment sah Ben sie mit seinem rechten Auge scharf an. Sein linkes war zugeschwollen, und die Haut war eine bunte Mischung aus Rot, Gelb und Braun. Dann zuckte er mit den Schultern. Seine Lippe war aufgeplatzt, und seinen Arm hatte er um seinen Körper geschlungen, als würde er seine Rippen damit festhalten. Als er sich bewegte, zuckte er zusammen.
    »Vor welchen Sattelzug bist du denn gesprungen?«, fragte sie betont locker, obwohl ihr Innerstes sich bei dem Gedanken daran zusammenzog, welche Schmerzen ihm zugefügt worden waren. Sie war selbst schon mehr als einmal

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