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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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Bedeutung.
    Meine Mutter zuckte mit den Schultern.
    Ich löste mich von ihr. »Wir müssen uns beeilen. Es wird schon dunkel.«
    »Dann geh! Ich warte hier auf dich.«
    »Halt durch!«, flüsterte ich und hauchte meinem Vater einen Kuss auf die Stirn.

Alle Augen richteten…
    A lle Augen richteten sich erschrocken auf mich, als ich im Eilschritt aus der Intensivstation kam.
    »Es gibt etwas, was Dad vielleicht retten wird«, sagte ich zu Grandma. »Das Blut der Vampire hat eine außergewöhnlich regenerative Kraft. Es kann kaputte Zellen in unglaublicher Schnelligkeit heilen. Ich möchte Lilith McCleery bitten, meinen Vater ihr Blut trinken zu lassen.«
    »Aber dann wird er sich in einen Vampir verwandeln!«, sagte Hank entgeistert.
    »Genau das ist meine Absicht«, sagte ich. »Sobald die Verwandlung abgeschlossen und sein Herz geheilt ist, wird er mein Blut trinken, um wieder zu dem Menschen zu werden, der er war. Es hat schon zweimal geklappt. Warum also nicht auch bei meinem Vater?«
    Hank stöhnte auf. »Haben Sie sich das auch genau überlegt, M s Garner?«
    »Wir haben nichts zu verlieren«, sagte ich.
    Ich suchte Grandmas Blick. Auch ohne ihre Erlaubnis wäre ich dieses Wagnis eingegangen. Trotzdem war mir ihre Meinung wichtig.
    Grandma humpelte auf ihren Stock gestützt zu einem der Fenster des Krankenhauskorridors und blickte hinaus. Die untergehende Sonne tauchte Vancouver in ein magisches Licht. Die ersten Autos hatten ihre Scheinwerfer eingeschaltet, ein Flugzeug malte einen rosa Kondensstreifen an den tiefblauen Himmel. Sie seufzte und drehte sich dann zu Hank um.
    »Könnten Sie uns bitte für einen Moment alleine lassen?«, fragte sie.
    »Natürlich. Wird sowieso Zeit für einen Kaffee«, sagte er und ging zu den Fahrstühlen, wo ein Automat stand.
    »Ich kenne die Wahrheit«, sagte Grandma, als er außer Hörweite war.
    Mein Gesicht fühlte sich eisig an.
    »James Milton hat sich damals sehr für deine Mutter interessiert«, fuhr sie fort. »Und die Ähnlichkeit zwischen dir und ihm ist einfach zu groß. Anfangs habe ich nicht glauben können, dass du die Tochter eines Nachtgeschöpfes bist. Doch jetzt, wo wir wissen, dass eine Übersetzung des Voynich-Manuskripts existiert, halte ich vieles für möglich. Für dich ist Lloyd immer noch dein Vater, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Und das wird sich nicht ändern. Egal, was passiert.« Einen kurzen Moment zögerte ich, bis ich Grandma jene Frage stellte, vor deren Antwort ich mich am meisten fürchtete.
    »Glaubst du, Dad weiß, dass ich nicht sein Kind bin?«
    Grandma zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Aber ich glaube, es ist ihm egal. Nancy hat ihn schließlich nicht mit Milton betrogen. Lloyd und deine Mutter lernten sich erst kennen, als Nancy schon jeden Kontakt zu den Nachtgeschöpfen abgebrochen hatte. Du warst immer das größte Glück seines Lebens.« Sie drückte meine Hand. »Jetzt hast du die Möglichkeit, dieses Leben zu retten. Ich an deiner Stelle würde genauso handeln.«
    Grandma hatte es die ganze Zeit gewusst! Und dennoch hatte sie nie mit ihrer Tochter darüber gesprochen! Meine Mutter hatte alles getan, um mich von der Welt der Nachtgeschöpfe fernzuhalten, aber meine Abstammung hatte ihr schließlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Vergangenheit holt einen immer ein. Grandma wusste das. Deshalb hatte sie es wegen mir auch nicht zu einem Streit mit Mom kommen lassen. Die Zeit hatte für meine Großmutter gearbeitet, und in gewisser Weise hatte ihr Jack Valentine sogar einen Gefallen getan: Er hatte mir die Tür zu meiner ureigenen Welt geöffnet. Und das musste Grandma anerkennen, obwohl sie einer Verbindung zwischen Jack und mir niemals zugestimmt hätte.
    Wir hatten die Hälfte des Weges zur Mountain View Lodge bereits hinter uns gebracht. Die Sonne war seit einer halben Stunde untergegangen und ich schloss die Augen, während Hank seinen Lieferwagen in halsbrecherischem Tempo die Bergstraße hinaufjagte.
    Jack? Kannst du mich hören? , rief ich aus meinem tiefsten Inneren.
    Zuerst nahm ich den schon vertrauten Geruch von Wald und Tieren wahr. Dann spürte ich Jacks Geist, der mir jedoch mehrmals entglitt.
    Lydia! Was ist geschehen?
    Er war nicht allein. Zusammen mit einer alten Frau, die so gut wie blind zu sein schien, stand er vor einer kleinen Kirche. Als er sich plötzlich abwandte, blickte sie ihn erstaunt an.
    Dad geht es schlecht. Er hatte einen Herzinfarkt.
    Jack schwieg einen Moment. Ich spürte, wie er

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