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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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fragen, was Sie um diese Jahreszeit so weit in den Norden führt?«
    »Wir wollen morgen weiter nach Telegraph Creek, meinen Schwager besuchen«, log Hank.
    »Dann habe ich schlechte Nachrichten für Sie. Bei Tahltan ist die Straße wegen eines Erdrutsches gesperrt, da gibt es kein Durchkommen. Telegraph Creek ist seit mehreren Tagen von der Außenwelt abgeschnitten.« Sie zuckte bedauernd mit den Schultern. »Kann um diese Jahreszeit passieren. Dumm ist nur, dass auch das Telefon nicht funktioniert und die Funkverbindung abgebrochen ist. Die meisten Leute hier aus dem Ort versuchen gerade, die Straße wieder frei zu räumen. Wird wohl noch ein paar Tage dauern.«
    Hank und ich sahen uns an. Das waren keine guten Nachrichten.
    »Dann werden wir morgen wohl nach Hause zurückfahren müssen«, sagte Hank.
    Ich verzog das Gesicht, als wäre ich furchtbar enttäuscht.
    »Wen wollten Sie denn besuchen?«, fragte Rosie.
    »Robert Carter«, antwortete ich einer plötzlichen Eingebung folgend. »Er arbeitet an der Tankstelle in Telegraph Creek. Kennen Sie ihn?«
    »Bob? Natürlich«, sagte Rosie. »Komisch. Er hat mir nie erzählt, dass er noch eine Schwester hat.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Hank. »Die beiden haben sich nie besonders gut verstanden.«
    Rosie winkte ab. »Hören Sie mir bloß mit alten Familiengeschichten auf.« Sie gab uns die Schlüssel. »Hier. Nummer sieben und Nummer acht. Es sind die größten Zimmer. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt.«
    »Onkel Bob!«, sagte Hank kopfschüttelnd, als wir den Wagen ausluden. »Woher kennen Sie den Namen?«
    »Den weiß ich von Jack.« Ich schulterte meinen Seesack. »Robert Carter ist ein Vampir, der Jack angegriffen hat. Und er ist nicht das einzige Nachtgeschöpf, das die Wälder im Stikine-Tal durchstreift.« Ich musste lachen. »M r Sykes und Tochter aus Vancouver. Was ein Glück, dass Rosie keinen Ausweis sehen wollte.«
    Hank griff in seine Jackentasche und holte zwei ID-Karten hervor. »Jerome und Darleen Sykes, wohnhaft in North Vancouver.«
    Verblüfft begutachtete ich die Ausweise. »Oh«, sagte ich nur. »Die sehen ja richtig echt aus.«
    »Das will ich hoffen. Behalten Sie Ihren. Vielleicht brauchen Sie ihn noch.«
    Hank bestand darauf, dass wir in einem Zimmer schliefen. Das zweite hatte er nur gebucht, um unnötigen Fragen auszuweichen, denn Mädchen in meinem Alter schliefen natürlich nicht mehr im selben Hotelzimmer wie ihre Väter. Hank nahm das Bett neben der Tür. Dann duschten wir und aßen im Mama Z’s zu Abend, dem einzigen Restaurant in Dease Lake. Hank bestellte einen Burger, während ich mich für einen Salat entschied.
    »Sieht so aus, als hätten wir ein Problem«, sagte er und klappte das Brötchen hoch, um mit spitzen Fingern die eingelegte Gurke herauszufischen. »Wenn die Straße gesperrt ist, werden wir improvisieren müssen.« Er legte die kleine Scheibe auf den Tellerrand und quetschte ein ganzes Päckchen Ketchup über seine Pommes frites.
    »Und wenn wir den letzten Rest zu Fuß gehen?«, fragte ich. Der Salat war großartig: so knackig, als hätte man ihn gerade erst geerntet. Ich fragte mich, wie das Gemüse bei den langen Lieferwegen so frisch bleiben konnte.
    Hank biss in seinen Burger. »Ich habe auf die Karte geschaut«, sagte er mit vollem Mund. »Wir müssten dann über hundert Kilometer ohne Auto zurücklegen.« Er räusperte sich und wischte sich den Mund mit der Serviette ab. »Sagen Sie mal, M s Garner: Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu Jack Valentine?«
    Ich legte die Gabel ab und sah Hank misstrauisch an. »Wieso?«
    »Ich frage mich, ob er vor oder nach dem Erdrutsch nach Telegraph Creek kam. Wenn er vor demselben Problem stand, würde mich interessieren, wie er es gelöst hat.«
    »Das kann ich Ihnen sagen«, erwiderte ich. »Hundert Kilometer zu Fuß stellen für uns ein Problem dar, aber nicht für ihn.« Ich erinnerte mich daran, wie Jack mich und Mark aus dem brennenden Haus in Alder Creek befreit hatte und dabei in kürzester Zeit eine Entfernung zurückgelegt hatte, für die man mit einem Auto mehr als eine halbe Stunde benötigte.
    »Trotzdem müssen wir wissen, wo es in den Bergen eine Passage gibt, die wir nehmen können«, sagte Hank. »Die Karte, die wir haben, hat leider einen zu großen Maßstab und sie zeigt natürlich auch keine Hindernisse wie umgestürzte Bäume oder größere Felsbrocken an. Uns fehlt die Zeit, aufs Geratewohl nach einem Weg zu suchen und dann umkehren zu

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