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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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Obwohl sie die Hoffnung nie aufgegeben hatte, wusste sie tief in ihrem Innern, dass ihre Eltern höchstwahrscheinlich tot waren, so wie fast alle anderen, die sie kannte. Sara, der Mensch, den sie auf dieser Welt am meisten geliebt hatte, war tot. Und Ms Darcy, Becka und Amanda waren es auch.
    Und Aries hatte es akzeptiert. Sie hatte überlebt.
    Egal, wie sehr sie an ihrer Eignung als Anführerin zweifelte, sie würde dafür sorgen, dass sie und die anderen das hier überlebten. Anführer mussten schwere Entscheidungen treffen. Und genau das würde sie jetzt auch tun. Mit den Folgen würde sie sich später beschäftigen.
    Aries nahm die Funkgeräte, gab drei davon Nathan und behielt eines für sich und Jack. Von draußen drang das Gebrüll der menschlichen Ungeheuer zu ihr herein. Sie wurden langsam ungeduldig.
    Seit sie das Gebäude in Brand gesteckt hatten, waren nicht mehr als fünf Minuten vergangen. Es war merkwürdig, aber Aries kam es vor, als wären es Stunden gewesen.
    »Das wirst du mir jetzt nicht glauben«, sagte Jack plötzlich. Er stand drüben am Fenster und sah auf die Straße hinunter. »Gerade eben ist jemand mitten in die Gruppe da draußen gerannt. Er geht auf die Bestien los. Dieser Idiot legt es doch tatsächlich darauf an, sich umbringen zu lassen.«
    Ihr Herz begann zu rasen.
    Daniel?

MASON
    Das Motorrad fand er am Straßenrand, kurz hinter Chilliwack. Bis nach Vancouver war es nicht mehr weit – er würde sein Versprechen halten, das er Chickadee gegeben hatte. In den nächsten Stunden raste er mit Höchstgeschwindigkeit über die Straße, fuhr im Zickzack zwischen den liegen gebliebenen Fahrzeugen hin und her, benutzte nur selten die Bremsen und sprang an einigen Stellen sogar in den Straßengraben. Ein paarmal begann das Motorrad unter ihm zu schlenkern und drohte ins Schleudern zu geraten.
    Es war ein Wunder, dass er keinen Unfall hatte. Nein, das war nicht das richtige Wort dafür. Es war ein Fluch.
    Vancouver war eine Geisterstadt.
    Mitten auf der Kreuzung von Main Street und Hastings blieb das Motorrad stehen, weil es kein Benzin mehr hatte. Mason stieg ab, ließ es auf den Boden fallen und taumelte in die Richtung, die er für richtig hielt.
    Alle, die er gerngehabt hatte, waren tot, und er fühlte sich betrogen. Bei der Explosion in der Schule hätte er mit seinen Freunden zusammen sterben sollen, dann würde er jetzt auch unter Tonnen von Beton liegen. Nur weil seine Mutter diesen dummen Autounfall hatte, war er noch am Leben.
    Er hatte es nicht verdient zu leben. Das Opfer seiner Mutter war umsonst gewesen.
    Der Kerl in Hope hatte recht gehabt. Mason war ein Ungeheuer. Jemand, der ein guter Mensch war, hätte es besser gemacht. Er hätte die Ärzte im Krankenhaus dazu gebracht, seiner Mutter zu helfen. Er hätte bemerkt, dass Chickadee Medikamente brauchte, vielleicht sogar schon in Banff, als sie die Apotheke durchsucht hatte. Mason hätte sie nie beschuldigen sollen, Drogen zu nehmen. Warum war ihm nichts aufgefallen und warum hatte er nicht alles getan, um ihr die Medikamente zu besorgen, die sie brauchte? Stattdessen hatte er sämtliche Hinweise ignoriert, selbst dann, als er schon gewusst hatte, dass etwas nicht stimmte.
    Er hätte doch dahinterkommen können, dass Paul sich eigenartig verhielt, als er in der Hütte, in der sie übernachteten, die Geschichte erzählt hatte. Wenn er Paul zum Bleiben überredet hätte, hätte sich Chickadee vielleicht nicht so hintergangen gefühlt. Vielleicht wäre sie dann ehrlicher zu ihm gewesen und hätte es ihm früher gesagt. Stattdessen hatte sie Angst gehabt, dass er sie auch verlassen würde. Er hätte etwas tun müssen, um ihr zu zeigen, dass er sie nie verlassen hätte. Dass er bis zum Ende bei ihr geblieben wäre. Er hatte sein Versprechen gehalten, oder nicht? Er war nach Vancouver gekommen.
    Er hätte sie retten können.
    Einige Häuserblocks von ihm entfernt begann das Stadtzentrum von Vancouver. Riesige Gebäude bestimmten die Skyline und viele von ihnen standen noch, allerdings die meisten mit zerbrochenen Fensterscheiben. Er wusste, dass Stanley Park auf der anderen Seite der Stadt lag. Es war nicht mehr weit.
    Auf der East Hastings herrschte Chaos; die Gebäude waren geplündert, die Autos zertrümmert. In den Türeingängen türmte sich der Müll und die Straßen waren mit zerbrochenen Flaschen und wertlosen Gegenständen übersät. Es roch nach Urin und Verzweiflung. Er hatte es verdient, hier zu sein.
    Der Rauch stieg ihm

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