Dark Lights
anfangen zu denken. Er würde wahrscheinlich nur mich zerfetzen lassen. Oder? Immerhin war Darren sein Sohn. Könnte er sein eigenes Kind töten? Bestimmt nicht. Und ich war ein Mensch- also schwach und leicht zu töten. Leider. Also, damit meinte ich nicht, dass ich gerne ein Vampir sein würde, nein, nur... ich wünschte bloß, dass ich etwas stärker wäre. Am nächsten Morgen öffnete ich lächelnd die Augen und starrte hinaus aus dem Fenster. Heute schien wieder die Sonne, also entschied ich mich für ein braunes, knielanges, lockeres Kleid. Auf meine Wimpern machte ich schwarzen Mascara. Sollte ich die Haare offen lassen? Ja. Heute waren sie besonders lockig und sahen kräftig aus. Ich liebte meine Haare. Zwar nicht so sehr wie meine Augen, aber trotzdem. Tanya lieh mir ihre braunen Sandalen aus. Innerhalb einer halben Stunde sah ich wunderschön und perfekt gestylt für den Tag aus. Darren freut sich sicher schon, dich zu sehen. grinste Tanya, während wir hinunter in den Esssaal gingen. Hm. Aber im Moment ist er draußen. Calydona und die anderen wollen etwas besprechen. Sollen sie doch. Wir holten uns eine Schale Cornflakes und nachdem wir fertig mit Frühstücken waren, gingen wir hinaus auf den Schulhof. Mein Blick glitt sofort zur Mauer. Man konnte nur Ravyls halben Körper erkennen. Die anderen standen sicher dahinter. Worüber sie wohl redeten? Och, ich musste unbedingt mal lernen, nicht immer so neugierig zu sein! Tanya und ich setzten uns auf die Scaukeln, die irgendwie immer immer frei waren. In Kalifornien waren die Schaukeln immer von den Fünftklässlern besetzt gewesen. Aber Kanada war schließlich anders. Ganz anders. Nach ungefähr zehn Minuten kamen Calydona, Melantha, Tamlyn, Desdemona und Jerra mit gepackten Koffern hinter der Mauer hervor und schritten eilig zum Tor, dass zu meiner Überraschung geöffnet war. Was hatte das zu bedeuten? Doch nicht etwa... Guten Morgen, meine Schöne. Jemand schlang die Arme von hinten um meine Taille. Gänsehaut überkam mich. An diese Nähe von ihm musste ich mich erst mal gewöhnen. Darren! freute ich mich und wollte die Arme um ihn schlingen, aber er trat mit ernstem Ausdruck einen Schritt zurück. Verwirrt folgte ich seinem Blick. Die Mädels fahren für zwei Monate nach Arizona. Dort muss etwas erledigt werden. Hä? Und was hatte das hiermit zu tun? Ein Bus hielt an und sie stiegen ein. Bevor er wegfuhr, konnte ich ihre misstrauischen Blicke noch auf mir spüren. Was hatten die denn alle?Kaum war der Bus nicht mehr in Sichtweite, wurde ich auch schon umgedreht und spürte Darrens Lippen auf meinen. Durften die Mädchen nichts von font;_italicuns/font wissen? Würden sie es John sagen? Waren sie tatsächlich so böse? Hast du gut geschlafen? Sein Atem kitzelte mein Ohr. Ja. Du? Ich habe von dir geträumt. meinte er und küsste mich auf die Stirn. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper.Was für ein Zufall. Ich hatte auch von ihm geträumt. Hoffentlich war es ein schöner Traum. hauchte ich. Seine Küsse wanderten an meinem Hals hinunter und verharrten an meinem Schlüsselbein. Oh ja, das war er. Leute, ihr seit auf dem Schulhof! erinnerte uns eine genervte Stimme. Ravyl. Ich blinzelte ein paar mal und kam wieder zu mir. Darren lachte leise und stellte sich aufrecht hin. Seine Augen leuchteten im Sonnenlicht. Er sah so heiß aus!Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie uns einige Schüler anstarrten. Das war echt peinlich. Schon gut. sagte ich und lehnte mich an Darrens feste Brust. Wie es wohl sein würde, mal darüber zu streichen... in dem Moment klingelte es. Der Unterricht verging wie im Flug. Genauso wie Woche. Am Samstag wollte ich mit Darren in den Wald gehen. Was sollen wir hier? fragte er verwirrt. Es war bereits vier Uhr abends. Die Sonne stand nicht mehr ganz oben am Himmel. Der Wald blieb aber dunkel, wegen den dichten Blättern der Bäume. Unter meinen Füßen knackten feine Zweige und lange Äste. Ich setzte mich lächelnd auf einen Baumstamm. Uns kennenlernen. antwortete ich lächelnd, woraufhin sein Ausdruck noch verwirrter wurde. Hä? Wir kennen uns doch... Ich kenne nur deinen Namen, den Namen deines Vaters und ich weiß, dass du ein Vampir bist und mich liebst. Mehr nicht. Schon vergessen? Du wolltest mir nie etwas Genaueres über dich erzählen.Grinsend verschränkte er die Arme. Ach, und warum sollte ich es jetzt tun? Warum nicht??? Was war denn bitteschön so schlimm daran? Weil du mich sonst nicht mehr küssen darfst.
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