Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
Lügner! Boah ey, am liebsten hätte ich ihm jetzt eine reingehauen! Dieser Schwachkopf hatte mich bloß quälen wollen!!! Er musste über das Tor klettern, weil es verschlossen war. Zu meiner Überraschung kam er mit ins Mädchenturm. Tanya schien nicht da zu sein. Sicher war sie mal wieder bei Ravyl. Gut, jetzt konnten wir da weitermachen, wo wir aufgehört hatten... Am Samstagmorgen wurde ich in aller Hergottsfrühe geweckt und aus dem Bett gequält. Und das von Tanya!!! Die Langschläferin steht um sechs Uhr morgens auf? Das musste doch etwas zu bedeuten haben! Ach ja: Das Wolfsfest. Warum hatte ich nur zugestimmt, mitzugehen? Sonst hätte ich so schön ausschlafen können! Darren war leider bereits weg. Marleen, beeile dich! Wegen dir kommen wir noch zu spät! Um wie viel Uhr beginnt es denn? In vier Stunden! Aber da du langsamer bist, als ich, werden wir zu Fuß gehen. Das könnte drei Stunden oder so dauern! Na toll! Noch so ein blöder Wandertag heute!Wider Willen stand ich auf, nahm mir eine knielange Hose und ein rotes T-Shirt aus dem Kleiderschrank und ging ins Badezimmer, um zu duschen und mich danach fertig zu machen.Kaum war ich draußen, wurde mir ein Schokocroissant und eine Caprisonne in die Hand gedrückt. Du kannst unterwegs essen. Irgendwie klang Tanya gerade wie eine beschäftigte Karrierefrau... bei dem Gedanken musste ich auflachen. Extra langsam zog ich mir meine Turnschuhe an. Mit denen konnte man ganz gut lange Stecken laufen. Tanya dagegen war schon lange, bevor ich aufgestanden war, fertig gewesen und wartete ungeduldig an der Tür auf mich. So, wir können los. Endlich! Wir gingen hinunter, raus aus dem Internat und in den Wald hinein. Na, dann mal los, dachte ich.Der Weg war unendlich! Vor allem, weil Tanya unbedingt den Waldweg nehmen wollte. Sie meinte, wir könnten uns ja vielleicht verlaufen! Da hatte ich genervt die Augen verdreht. Glaube mir, ich war schon so oft hier in diesem Wald, da kann man sich gar nicht verlaufen. Woher willst du das wissen? Hast du hier drin mal gelebt? Haha!Total witzig. Nein, danke. Ich hätte lieber eine eigene Villa mit einem schönen, großen Garten dazu. Du willst weg vom Internat? In ihrer Stimme lag ein bisschen Panik. Warum denn aber? Nein, nein! Das sind doch bloß meine Träume. Achso! Ich habe auch viele Träume. Die ich jetzt nicht wissen will. Willst du sie hören? fragte sie mich lächelnd. Ich rang kurz mit mir selbst. Na ja, wenn sie dann Ruhe gab... Schieß los. Die restlichen dreieinhalb Stunden laberte sie mich mit irgendetwas voll, obwohl ich nicht mal zuhörte. Dann kamen wir endlich auf einer rieisigen Lichtung an. Wow, hier war ich noch nie gewesen!Die kunterbunten Blumen umrandeten diesen Ort, wie einen Zaun. Mir klappte die Kinnlade hinunter. Boah! Ja, nicht? Es ist wunderschön hier. meinte Tanya etwas nervös und schaute sich um. Dasselbe tat ich auch. Auf einer großen, aufgestellten Bühne spielte eine Band gute Musik zum Tanzen. Um uns herum waren viele Stände mit Essen und Trinken. Einige verkauften auch Schmuck und traditionelle Sachen. Die Leute sahen allesamt aus wie normale Menschen - abgesehen von ihren knallgrünen Augen. Sie waren wie Menschen gekleidet und redeten und lachten miteinander. Das hier sollte ein Wolfsfest sein? Mich erinnerte es eher an ein normales Fest. Am Abend würden sicherlich die Lichterketten angemacht werden. Darauf freute ich mich besonders. Komm mit. Ich stelle dich mal meiner Familie vor! Tanya ergriff meinen Arm und zog mich zu einem Mann mit dunkelbraunen Haaren und breiten Schultern, der eine hellbondhaarige Frau in den Armen hielt und mit ihr genüsslich einen Cocktail trank. Mom? Dad?Beide drehten sich um. Verdammt, sahen die gut aus. Sie erinnerten mich an Hollywoodpaare auf den Hochglanzseiten von irgendwelchen Zeitschriften. Ihre Gesichter waren makellos und perfekt geformt. Die Frau sah sehr fein aus in ihrem engen, langen, dunkelblauen Kleid. Ich fühlte mich aus irgendeinem Grund total fehl am Platz. Fast hätte ich hörbar ausgeatmet.Aufregung und auch Angst stiegen in mir auf. Tanya, mein Engel! rief die Frau und nahm sie in ihre Arme. Dasselbe tat der Mann auch. Wie geht es dir, meine Kleine? Ist alles in Ordnung auf dem Internat? Die Art, wie sie mit ihrer Tochter redeten... so viel Liebe und Zuneigung war darin zu hören. Mit ganzer Kraft versuchte ich meine Eifersucht zu verbergen. Denn meine Eltern hatten mich ewig nicht mehr so zärtlich in die Arme genommen. Vor allem

Weitere Kostenlose Bücher