Dark Lights
genannt wird und heute ihr achthundertsechsundzwanzigster Geburtstag ist. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, hatte Patricia den den Zeigefinger gehoben und Acrunubik! geflüstert. Plötzlich hielt ich einen großen Blumenstrauß mit gelben, roten, blauen und pinken Rosen in der linken Hand. Ein Glück, dass Patricia zaubern konnte! Ohne ein Geschenk vor die Königin zu treten, wäre ziemlich unhöflich gewesen. Lady Amiane. Hier ist ein Gast für Euch. Patricia verbeugte sich und trat zur Seite. Oh, die Königin war doch nicht so jung, wie ich erwartet hatte. Sie trug ein blaues, sehr enges Kleid, das aussah, als würde es ihren nicht wirklich schlanken Körper beinahe zerquetschen. Ihre goldblonden Haare waren nach oben gesteckt worden, sodass man die goldenen Ketten um ihren dünnen Hals sehen und bewundern konnte. Anstatt dasselbe wie Patricia zu tun, ging ich die zwei Stufen hinauf, nahm die Hand der alten Frau und gab ihr einen federleichten Kuss darauf. So, wie die Männer es vor einigen Jahrhunderten auch getan hatten. Immerhin war ich in so einer Zeit aufgewachsen. Deshalb kam es mir als ganz natürlich vor, meinen Charme spielen zu lassen. Vor allem, weil ich genau wusste, wie andere aufgrund meines Vampirdaseins auf mich reagierten. Ich kam ihnen wunderschön, charmant, verführerisch und doch gleichzeitig bedrohlich vor. Doch das war genau das, weshalb man mir nie widerstehen konnte. Die beiden Dienerinnen zogen sich zurück. Mylady. Überrascht glitten ihre feinen Augenbrauen nach oben, während sie sich ans Herz fasste. Oh. Ich gratuliere Euch von ganzem Herzen zum Geburtstag und lass Ihnen das hier von meinem Vater bringen. Mit einem aufrichtigen lächeln übergab ich ihr den Blumenstrauß. Vielen Dank. Ähm... wer ist denn Euer Vater? Also, das hatte sie jetzt nicht wirklich gefragt, oder? Fast hätte ich sie entsetzt angestarrt, doch in letzter Sekunde konnte ich mich noch zurückhalten. John Shane, Mylady. Und ich bin sein Sohn, Darren Sahne. Ihre Augen weiteten sich schlagartig. Oh mein Gott! Das... Ich erwartete wirklich alles, nur das, was jetzt kam, hätte ich mir niemals erträumen lassen. ... das ist sehr aufmerksam von ihm. Richtet Ihm bitte meine Grüße aus. Und vielen Dank. Sie roch an den Blumen und rief eine der Dienerinnen zu sich. Sieh mal. John hat mir endlich mal wieder eine Nachricht geschickt. Wie schön, nicht wahr? Argwöhnisch schaute die junge Frau mit den pechschwarzen Haaren mich an. Unauffällig zuckte ich die Schultern. Ja, und wie. meinte sie und steckte die Blumen in eine glänzende Kristallvase. Kannte die Königin meinen Vater etwa? Aber woher denn? Die beiden schienen sich sehr nahe zu sein. Denn sie sprach so, als wäre sie eine gute Freundin von ihm. Mylady, mein Vater hat außerdem noch eine Bitte an Euch. Wieder senkte ich den Blick. Natürlich, mein Lieber. Was möchte er denn? Man, war diese Frau leicht zu täuschen. Es ging alles wie geschmiert. Na ja, er... er bräuchte eine Hexe beim Rat für ein... Experiment, von dem ich im Moment nichts weiß. Vorsichtig schaute ich hoch, doch sie lächelte mich weiterhin nur an. Okay. He, du da! Wieso kannte sie die Namen der Dienerinnen nicht? Unglaublich, wie faul man sein konnte! Eine kleine, hellblondhaarige Frau mit großen dunkelblauen Augen kam zu ihr. Ja, Lady Amiane? Was kann ich für Euch tun? Du wirst mit diesem jungen Mann zum Rat gehen. Der Herrscher, John Shane, braucht eine Hexe. Oh, was für eine Ehre! In ihren Augen konnte ich jedoch Verzweiflung erkennen. Und da ihr Herz anfing zu rasen, auch Angst. Hoheit? mischte ich mich ein und hob die rechte Hand. Ihr Blick glitt wieder zu mir. Ja, bitte? Mein Vater braucht eine bestimmte Hexe. Undzwar Patricia Witherspoon. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie meine liebe gute Freundin die Lippen zusammenpresste. Lady Amiane sah einen Moment lang völlig geschockt aus und ich dachte, es wäre vorbei. Doch dann überraschte sie mich wieder. Nun, Wenn er etwas wünscht, kann ich es schlecht verweigern. Mit verwirrtem Blick drehte sie den Kopf zu Patricia. Auch wenn es mich ein wenig wundert, was er mit dieser kleinen Göre anfangen will. Fast hätte ich sie zurückbeleidigt. Was fiel ihr eigentlich ein, meine beste Freundin so zu nennen?! Ihre gottverdammten Töchter waren doch nichts Bessers! Patricia dagegen war lieb, hilfreich, witzig und NICHT sexsüchtig!!! Das müssten Sie ihn fragen, nicht mich. Mein Lächeln wirkte jetzt selbst für mich gezwungen. Doch zum
Weitere Kostenlose Bücher