Dark Lights
man heiße, glühende Lava sehen. Und Zorn. Mein Atem beschleunigte leicht. Wo ist meine Mom? wollte ich wissen und schluckte. Auf einer Besprechung. Hier im Rat hat jeder seine Aufgaben. Darren sollte eigentlich meine rechte Hand werden, aber... da ich ihn töten werde, wenn er wieder da ist, wird das wohl nicht mehr möglich sein. Wie konnte er nur so etwas behaupten? Er ist dein Sohn, John. Du kannst ihn doch nicht töten! Darren durfte nicht sterben! Das könnte ich nicht verkraften. Wer sagt das? Ich bin der Herrscher! Wer sich nicht anständig benimmt, wird bestraft. Egal, ob es mein Sohn oder meine Frau ist. Er klang so verbittert, wie noch nie. Wieso lässt du deine ganze Wut immer an anderen aus? wollte ich wissen und verzog gequält das Gesicht. Das geht dich nichts an. Wieder kam er mir bedrohlich nahe. Und jetzt gebe ich dir noch eine letzte Chance, Marleen. Führst du mit Darren eine Beziehung, oder nicht? Wir sahen uns tief in die Augen. Was meinte er mit letzte Chance? Bevor ich getötet werde? Bevor man mich auseinander nahm? Was sollte ich nur tun? Hilfesuchend glitt mein Blick zur Tür - mit der Hoffnung, mein Schatz käme jetzt herein, um mich zu retten. Wo war er bloß? Wieso hatte er mich ganz alleine gelassen? Erst, als John geduldig eine Augenbraue hob, fing ich an zu überlegen, ob man mich am Leben lassen würde, wenn ich die Wahrheit zugab? Mein Herz raste und klopfte laut gegen meine Brust. Warum half mir denn niemand? Wo waren mein Dad, Mister Kohl und all die anderen bloß? Marleen, ich habe ewig Zeit. meinte John jetzt gelangweilt. Und du weißt, dass ich dich davor nicht erlösen werde von den ganzen Qualen. Möchtest du etwa weitere Schmerzen erleiden? Oder zurück ins Labor? Taliana würde sich sicher freuen. Das Grauen durchfuhr mich. NEIN!!! Er konnte mich überall hinbringen, nur nicht ins Labor! Trotzdem blieb ich stur. Ich könnte ja sagen, aber das wäre dann gelogen. Ich bin keine Lügnerin. Tut mir leid. Er biss den Kiefer aufeinander. Na schön. Du hast es nicht anders gewollt. Als zwei schwarz angezogene Männer brachten auf einmal etwas herein. Ravyl und Mister Kohl! Als sie mich sahen, weiteten sich ihre Augen kurz, ehe sie etwas schmerzverzerrt wurden. Gemeinsam trugen die beiden eine große Kanne, die für Mister kohl ziemlich schwer zu sein schien. Ravyl hatte natürlich mit dem Gewicht keine Probleme. Was da wohl drin war? Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. Dankeschön. sagte John und schickte sie wieder weg. Was ist das? fragte ich mit leicht eingezogenem Kopf und trat ein paar Schritte zurück. Wirst du gleich sehen. Plötzlich war er verschwunden. Verwirrt sah ich mich um, als jemand auf einmal meine Haare fest packte. Au! John, bitte, hör auf! Dieser Drecksack stand jetzt hinter mir. Du brauchst gar nicht versuchen, wegzulaufen. Denn es wird dir sowieso nicht gelingen. Seine Reißzähne schabten mir über den Hals. Hoffentlich würde er mich nicht beißen! Mein Körper wurde fest auf den Boden geschleudert. Da ich mich nur mit einem Arm auffangen konnte, kam ich leider ziemlich unsanft mit dem Kopf auf. Die Tränen flossen mir über die Wangen und wollten gar nicht mehr aufhören. John ging zu der Kanne und hob sie so leicht hoch, als würde es nichts wiegen. Er hatte doch nicht etwa vor - meine Augen weiteten sich schlagartig, doch es war bereits zu spät zum Wegkrabbeln. Heiße Flüssigkeit kam auf meiner Haut auf. Ich schrie kurz auf. Doch nach wenigen Augenblicken waren die Schmerzen auf einmal weg. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und sah hoch zu John. Er lächelte amüsiert und ließ sich auf einem der Stühle nieder. Warte. Die Vorstellung beginnt gleich. Wie bitte? Das konnte nicht sein Ernst sein! Ich war klitschnass! Heißes Wasser war das auf jeden Fall nicht gewesen. Aber was dann? Vorsichtig und ganz langsam richtete ich mich auf. Es passierte gar nichts. Zum Glück. Doch Erleichterung wollte nicht in mir hochkommen. Und dann durfte ich den Grund erfahren und am eigenen Leibe spüren! Meine Arme und Beine fingen an zu jucken. Natürlich kratzte ich an meiner Haut. Doch es wurde schlimmer und breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Verdammt! Nach wenigen Minuten hatte ich bereits offene Wunden, aber ich konnte nicht aufhören. Ist da Juckpulver drin gewesen oder was?! Es tat so weh! Auch. John grinste böse. Wie, auch? Entsetzt starrte ich ihn an. Na, das beste kommt gleich erst. Seine Augen fingen an zu leuchten. Oh man! Das war erst
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