Dark Lights
mein Dad so überzeugend geklungen, dass du ihm von nun an jedes Wort aus seinem Mund glaubst, oder was? Marleen, genau das ist doch sein Plan. Auf einmal wurde sein Blick schmerzverzerrt. Er will dich von mir entfernen. Damit du nicht mehr zu mir stehst und ihm direkt in die Arme läufst. Und wenn du das tust, läufst du auch direkt in den Tod hinein! Ist dir das nicht klar? Sauer verschränkte ich die Arme. Darren, weißt du was? Dir geht es wirklich größtenteils nur um Rache! Rache habe ich nicht nötig, Marleen. Ich habe schon einmal die wichtigste Person in meinem Leben verloren. Und ich will bloß nicht, dass es wieder geschieht, verstehst du das nicht? Oh. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Du hast also Angst, dass du... ... letztendlich ganz zerbrechen würdest. Er nickte, obwohl ich nicht zu Ende gesprochen hatte. So ist es. Lächelnd legte ich ihm die gesunde Hand auf die Wange. Ich werde immer auf deiner Seite stehen, Darren. Ich liebe dich nämlich. Wir küssten uns kurz. Ich liebe dich auch, mein... Engel. Wieso hatte er gerade gezögert bei dem Wort? Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Darren sah das natürlich und trat einen Schritt zurück, um sich auf sein Bett zu setzen. Ich ließ mich sofort neben ihm nieder. Marleen, es gibt noch etwas, das du wissen solltest. Das hatte ich mir auch schon gedacht. Schieß los. Einen Augenblick war es still. Also gut. Aber lach bitte nicht, ja? War es denn so lustig? Was könnte es sein? Versprochen. sagte ich geduldig und strich ihm mit der Hand über den Oberarm. Wow, diese Muskeln... Ich... wie du weißt, ist mein Vater als Dämon geboren und wurde in einen Vampir verwandelt. Meine Mutter... war auch kein Mensch. Mit zusammengepressten Lippen senkte er den Blick und hob ihn erst wieder, als ich ihm einen Kuss auf die Wange gab. Was war sie denn? Ein... ein Engel. WAS?! Oh man, und ich dachte, nachdem ich weiß, dass Vampire und so weiter existieren, könnte es nichts Neues mehr auf der Welt geben! Aber das... das war wie ein... Schock. Wie eine Sensation! Mit offenem Mund starrte ich Darren an und wusste einen Moment echt nicht, was ich dazu sagen sollte. Deine... Mutter... ein Engel... boah! Das ist Wahnsinn! Ich weiß. Auch wenn ich nur zur Hälfte ein Engel bin, kann man sich das doch gar nicht vorstellen, oder? Ach, deswegen machte ihm das so sehr zu schaffen. Darren, du bist nicht böse. Hör auf, das zu glauben. Blut trinken liegt nun mal in der Natur eines Vampirs. Und es kommt nicht darauf an, was du bist, sondern wer du bist. Er schloss die Augen. Ich bin ein Monster. Und ich bin das genau Gegenteil von dem Kerl, der ich früher gewesen bin. Vergiss die Vergangenheit, Darren. Flehend sah ich ihm tief in die ozeanblauen Augen und versank kurz in ihnen. Das ist nicht- Plötzlich wurde seine Zimmertür aufgerissen und Calydona stürmte herein. Mein Gott! Marleen, was tust du denn noch hier? Du musst sofort wieder runter in den Kerker! John ist in wenigen Minuten da! Darren und ich schnappten gleichzeitig nach Luft und liefen runter. Mein Schatz schloss die Zellentür auf, sodass ich wider Willen hineinging, mich auf den Boden setzte und mein Gesicht erschöpft wirken ließ. Schmerzen hatte ich am Körper zwar immer noch, doch ich wollte nicht weinen. Das war bloß ein Zeichen der Schwäche. Und niemand durfte auch nur in Versuchung geraten, zu denken, dass ich in Wirklichkeit sehr schwach und verletzlich bin. Na ja, obwohl... Darren wusste das bereits. Aber John nicht. Und ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass er als erstes zu mir hinunter in den Kerker kommen würde. Schon der Gedanke ließ mich erzittern. Darren sah mich lange an, ehe er mit einem Windstoß auf einmal verschwunden war.
Darren
Warum dachte Marleen so gut über meinen Vater? Das war doch nicht normal. Was hatte er ihr erzählt? Auf jeden Fall musste es sehr überzeugend geklungen haben! Als ob dieser Drecksack wirklich je Gefühle haben könnte! Mit zusammengepressten Zähnen knallte ich meine Zimmertür zu und hörte, wie mein Vater gerade mit den anderen Ratsmitgliedern hier angekommen war. Schnell lief ich in mein Badezimmer. Wo sollte ich mich verstecken? Er durfte mich nicht sehen. Sonst wäre ich am Ende. Patricia hatte es so gut. Die Gute konnte zaubern und sich unsichtbar machen. Hmmm... kaum hatte ich die Badezimmertür abgeschlossen, schlug jemand meine Zimmertür auf. Darren! Wo bist du?! Ich weiß, du bist hier! Dein Geruch liegt überall in der
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