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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Luft! Los, zeig dich! Oh man, da war jemand aber ganz schön wütend. Panik durchfuhr mich. Was sollte ich machen? Ich war hier eingesperrt und konnte nicht fliehen. Mein Bad besaß nun mal keine Fenster, weil wir unter der Erde waren. Anstatt wie ein Feigling im Bad zu bleiben, atmete ich also tief durch, öffnete die Tür wieder und trat mit ernstem Gesicht hinaus in mein Zimmer, wo mich scher der Tod erwartete. Aber ich hatte keine Angst. Unglaubliche Wut stieg in mir auf, als ich in sein blasses, vor Wut verzerrtes Gesicht sah. Und trotzdem waren seine Augen nicht blutrot. Mit gehobenen Augenbrauen starrte er mich nun an und verschränkte die Finger ineinander. Der graue Anzug, den er trug, zeigte mir, dass er vorher auf einer Verhandlung gewesen war. Denn diese Sachen trug er nur dann. Seine schwarzen Haare waren fein nach hinten gekämmt und ließen ihn, mit dem goldenen Stab zwischen seinen Fingern, somit wie einen stinkreichen, mächtigen Herrscher wirken. Okey, er war ja stinkreich und ein Herrscher. Trotzdem übertrieb er es gerne. Das wusste ich schon längst. Ah, na sieh mal einer an. Der Feigling ist zurückgekehrt. Wenn du glaubst, ich sei weggelaufen, dann irrst du dich. Ich war die ganze Zeit hier. In einem Versteck. Zum Glück konnte ich so gut lügen. Mein Vater hob eine Augenbraue. Ach ja? Und wieso hast du dich versteckt? Nein, warte. Beantworte mir erst eine andere Frage! Seine Augen färbten sich jetzt rot. Warum warst du in dem versteckten Zimmer? Wir sahen uns lange an. Ich dachte, er würde mir sofort den Kopf abreißen wollen, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Ich... habe es durch Zufall entdeckt und bin neugierig gewesen. Dass ich dort das Herz meiner Mutter finden würde, hätte ich allerdings nicht erwartet! Meine Stimme wurde immer lauter. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Wieso hebst du ihr Herz auf? Das ist meine Sache. Nein, ist es nicht, Vater! Du hast mich gezwungen, sie zu töten. Obwohl du wusstest, wie sehr ich sie liebe. Warum? Warum hast du das getan? Das erste mal nach langer Zeit zuckte sein Gesicht für einen ganz kurzen Augenblick vor Schmerz. Aber mir war es nicht entgangen. Unglaublich! Er könnte also doch Gefühle haben. Du hast die Tagebücher gelesen. meinte er ernst Also kennst du die Antwort darauf bereits. Nein, das konnte nicht wahr sein! Ich wollte es einfach nicht glauben. Du wolltest, dass sie stirbt, weil sie nicht akzeptieren wollte, dass du ein Monster bist?! Jetzt platzte mir echt der Kragen. Rede nicht in diesem Ton mit mir, Darren! Ich bin dein Vater und du hast mir Respekt zu erweisen! Natürlich, und wovon träumte der nachts?! Nein! Ich bin nicht dein Eigentum. Du hast mir nicht zu sagen, wie ich etwas machen soll! Ehe ich mich versah, stand er plötzlich vor mir und hatte mich mit einem festen Schlag auf den Unterkiefer zu Boden geschleudert. Ein Knacken ertönte und ich wusste, es war gebrochen. Schmerz durchfuhr mich und ich schrie kurz auf. Doch zum Glück verheilte es sofort wieder und ich stand langsam auf. Verdammt, was sollte das denn?! Kannst du nicht wie eine anständige Person normal reden? Oder bist du zu blöd dazu? Es reichte jetzt endgültig. Ich würde mich nicht mehr zurückhalten. Er sollte meinen ganzen Hass ihm gegenüber zu spüren bekommen, um zu merken, dass er ganz alleine war. Anstatt wieder auf mich loszugehen, lächelte er bloß, was mich ziemlich verwirrte. Du bist echt witzig, mein Sohn. Wie bitte?! Ich blinzelte. Wie meinst du das? So, wie ich es gesagt habe. Du bist ein Witzbold. Ein ziemlich dummer Witzbold. Ich weiß, dass du mir niemals verzeihen kannst, dass ich dich gezwungen habe, deine Mutter zu ermorden. Du hasst mich mehr als alles andere auf der Welt. Auch wenn du ziemlich gut im Verbergen deiner Gefühle bist, so wusste ich es schon immer. Weil ich dich sehr gut kenne. Und ich weiß auch, dass sich um Mitternacht deine Gefühle ausschalten und ihrer Natur freien Lauf lassen. Nur so kannst du damit einigermaßen fertig werden, stimmt`s? Oh man! Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Wie konnte er das all die Jahre bemerkt haben? Ich war doch Meister im Verbergen und im Tun geheimer Dinge! Oder doch nicht? Hatte er mich immer beobachtet? Mit leicht geöffnetem Mund starrte ich ihn an. Es hatte mir die Sprache verschlagen. Ach, komm schon, Darren. Er verdrehte genervt die Augen. Man muss nur ein ganzes Jahrhundert mit dir verbringen, um deine wahren Seiten kennenzulernen. Obwohl es mich anfangs

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