Dark Lord
gibt Zufälle«, sagte Leah.
Stuart blickte verärgert zu Leah. »Du verteidigst diesen gewissenlosen Vampir. Er hat außer meinem Vater noch viele andere Menschen getötet, und er hat mich dazu benutzt, diese arme Menschen anzulocken.«
»Dann trifft dich eine Mitschuld an dem Tod dieser armen Menschen«, sagte sie aufgebracht und betonte das Wort ‚ armen’. » Sie haben dir vertraut und du hast sie in eine Falle gelockt.«
Stuart antwortete nicht darauf. Seine Augen wurden vor Wut bernsteingelb. Leah sah, dass er sich beherrschen musste, um nicht anzufangen zu knurren.
Er blickte erst zu Riley und dann zu den anderen.
»Vor zwei Tagen wurde Lucy vor ihrem Haus überfallen«, erzählte er. »Ein Vampir hat sie gebissen und er wollte sie vergewaltigen. Zufällig war Riley in der Nähe. Er hat den Vampir von ihr fortgerissen und auf die Straße geschleudert.« Stuart stand auf und ging auf Riley zu.
»Ich stehe in deiner Schuld«, sagte er, »ohne dich wäre Lucy mit Sicherheit nicht mehr am Leben.«
Riley blickte Stuart irritiert an.
»Warum sagst du das?«, fragte er. »Ich habe Lucy schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Ich war gar nicht in der Nähe eures Hauses.«
»Aber«, stotterte Stuart, »Lucy hat dich doch erkannt.«
Riley schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er laut und klar, »ich habe sie nicht gerettet. Das muss jemand anders gewesen sein. Sie stand sicherlich unter Schock … und hat nur geglaubt, ich sei das gewesen. Ich werde mir morgen die Zeit nehmen und sie besuchen. Wenn sie mich vor sich sieht, wird sie erkennen, dass nicht ich der edle Retter war.«
»Lucy ist zurzeit nicht in Shadow Fields. Ich habe sie zu einer Tante nach Chicago geschickt. Sie braucht ein wenig Abstand«, sagte Stuart.
Leah blickte Riley an. Er und Kyle sahen sich sehr ähnlich. In der Dunkelheit konnte man sie schon verwechseln.
»Vielleicht war Kyle der Retter?«, sagte sie spontan und erntete böse Blicke von den Anwesenden.
Aidan stand auf und ging auf Leah zu.
»Komm, wir machen uns eine Tasse Tee«, sagte sie und zog ihre Freundin mit sich.
Als sie in der Küche waren, blickte Aidan Leah streng an.
»So kannst du Kyle nicht retten«, sagte sie. »Du weißt selbst, was er getan hat. Er hat meine Mutter entführt und er wollte sie töten.«
»Er wollte den Ring«, sagte Leah bestimmt, »deswegen hat er deine Mutter entführt. Wir wissen nicht, ob er sie wirklich getötet hätte.«
Sie stellte sich nahe an Aidan heran und zwang sie, ihr ins Gesicht zu sehen.
»Verfolgt dich zurzeit jemand?«
»Nein. Warum fragst du?«
»Wie alle hier in Darkwood Manor unterstellst auch du Kyle nachts durch Shadow Fields zu ziehen und gewissenlos Menschen auszusaugen. Glaubst du nicht, wenn er das tun würde, dass er dann immer noch versuchen würde, dich zu entführen, um endlich zu diesem verdammten Ring zu kommen?«
»Ich habe eine Erklärung dafür«, erwiderte Aidan. »Nachdem er bei den letzten Versuchen mit seiner Strategie keinen Erfolg hatte, geht er dieses Mal anders vor. Er wiegt mich in Sicherheit und schlägt dann spontan zu, wenn sich ihm eine günstige Gelegenheit bietet.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Leah leise. »Du fühlst dich nicht mehr verfolgt, weil er nicht mehr hinter dir her ist … Ich kann es dir nicht erklären, aber ich weiß mit Bestimmtheit, dass Kyle nicht der Vampir ist, der für diese schrecklichen Taten verantwortlich ist.«
»Leah, du kennst ihn nicht wirklich. Du hast doch gehört, was Stuart gesagt hat. Und er kennt den Dark Lord mit Sicherheit besser als du. Er hat jahrelang mit ihm gelebt.«
»Hat Elijah noch nie einen Menschen getötet? Hast du ihn das schon einmal gefragt?«
»Das ist nicht fair«, antwortete Aidan.
»Warum?«, fragte Leah, »ist es denn fair, dass ihr alle Kyle für schuldig erklärt, und gar keine andere Möglichkeit in Betracht zieht.«
Aidan wandte sich ab. Sie wusste, dass Leah recht hatte. Es musste nicht zwangsläufig Kyle der Täter sein.
»Es könnte doch sein, dass Kyle Lucy gerettet hat, oder? Er und Riley sehen sich ähnlich«, versuchte Leah nochmals Aidan auf Kyles Seite zu ziehen.
»Wir werden es herausfinden«, sagte Aidan. »Aber wenn sich herausstellt, dass Kyle der Schuldige ist, möchte ich nie wieder seinen Namen aus deinem Mund hören.«
»Versprochen«, sagte Leah und umarmte Aidan lächelnd.
Kapitel 16
E s war bereits kurz vor Mitternacht als die meisten Mitglieder des Thornhill Clans und Stuart aufbrachen. Nur die
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