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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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konnte meine Pistolen nicht rechtzeitig ziehen und wir endeten in einem Faustkampf. Ich landete mehrere Treffer und er versetzte mir einen Schlag, der meine Lippe spaltete.
    » Monster! «, kreischte er und Speichel flog ihm aus dem Mund. »Ich töte dich! Ich töte jeden von euch! Ihr sollt in der Hölle brennen, zu der die Welt geworden ist!«
    »Ich bin ein Punk!«, brüllte ich ihm zu. »Ich bin ein Punk! Hören Sie mir zu! Es waren nicht die Royals, die uns das angetan haben!«
    »Wolfe hat mir gesagt, dass sie es waren!« Averne näherte sich mir wieder. »Sie haben euch zu dem gemacht, was ihr seid!«
    »Sie haben den Impfstoff!«, sagte ich, während ich mich unter seinen Schlägen wegduckte wie ein Boxer, der auf den richtigen Moment wartete. »Wolfe hat gelogen, er wollte den Impfstoff nur zu seinem eigenen Ruhm! Aber jetzt haben wir ihn, und es kommt alles wieder in Ordnung!« Ich warf einen raschen Blick zur Tür. »Chas! Ich könnte hier etwas Hilfe gebrauchen!«
    Sie starrte zur Tür hinaus. »Ich höre Flugzeuge.«
    Averne packte mich an der Kehle und ich wurde ihn nur mit Mühe wieder los. »Transport!«
    »Transport?« Sie trat hinaus ins Sonnenlicht.
    »Chas!«, schrie ich.
    Eine Explosion von draußen übertönte meine Stimme.
    Chas stolperte zurück und fing sich am Türrahmen ab. »Sie bombardieren uns! Die sind nicht hier, um uns zu holen, die sind hier, um uns alle umzubringen! Der Befehl wurde in Kraft gesetzt!«
    Averne holte ein weiteres Mal aus. »Du Idiot!«
    Ich nahm mir ein Beispiel an Tom und warf mich geduckt gegen ihn, sodass ich ihn vor die Brust traf. Er flog durch den Raum, landete auf einem Haufen Kleider und Lumpen in der Ecke und ich hörte, wie er noch weitere Obszönitäten schrie, dann vernahm ich leises Klirren wie von zerbrechendem Glas. Etwas, das wie ein Teil eines Testzylinders aussah, rollte mir vor die Füße.
    Und dann wurde die Welt zu Feuer, genau, wie Averne es vorausgesagt hatte.

Trotz Renfields Warnungen kehrte ich wieder an Deck zurück, nachdem ich meinen Vater im Schiffsraum in Sicherheit gebracht hatte.
    Ich konnte jetzt nicht mit ihm sprechen. Noch nicht.
    Zuerst konnte ich kaum etwas erkennen, da die Sonne so grell schien und der Wind mir die Haare in die Augen wehte. Der Kampf unter uns war noch in vollem Gang, doch ich konnte Bram nirgends entdecken. Wir stiegen schnell auf und alles am Erdboden wurde mikroskopisch klein.
    Doch ich hörte etwas.
    Ich drehte mich in die Richtung, aus der das Geräusch kam, schirmte mit der einen Hand meine Augen ab und klammerte mich mit der anderen an der Reling fest. Ich erkannte mehrere Punkte am Horizont – Flugzeuge. Sie kamen ohne Zweifel, um die Kompanie Z einzusammeln, nachdem diese ihren Auftrag erfüllt hatte. Wenigstens hoffte ich, dass sie deswegen kamen. Ich betete , dass sie deswegen kamen.
    Als sie sich näherten, erkannte ich jedoch, dass sie dafür viel zu klein waren.
    Es waren Bomber.
    »Nein!«, schrie ich ihnen entgegen. »Stopp! Stopp!«
    »Was ist los?«, brüllte Tom hinauf.
    Unter uns erblühten Feuerblumen im Wüstensalz. Ich hämmerte auf die Reling und kreischte unverständliche Worte.
    Dann war der Zombie namens Ben an meiner Seite. Als er erkannte, was vor sich ging, zerrte er mich am Rockbund in den Bauch des Schiffes. Ich wehrte mich nach Leibeskräften, doch er war zu stark für mich.
    »Sie bringen sie um!«, schrie ich. Renfield hörte auf, am Motor herumzuhantieren.
    »Nein«, keuchte mein Vater und richtete sich auf. »Nein.«
    Ben rannte zum Funkgerät. »Ben Maza an Kompanie Z . Bitte antwortet!«
    »Nein«, wiederholte mein Vater. Er starrte an die Schiffswand, als könne er hindurchsehen.
    »Antwortet doch, sofort!«, brüllte Ben ins Funkgerät.
    »Mr.   Maza!« Das war Salvez’ Stimme. Er klang völlig außer sich.
    Ich rannte zu Ben, um auf den Bildschirm schauen zu können. Hinter Salvez sah ich, wie Ausrüstungsgegenstände zusammengepackt wurden. »Wer ist bei Ihnen?«, wollte Salvez wissen.
    »Dr.   Salvez, sie bombardieren sie! Sie werfen Bomben!« Ich schlug zur Betonung auf Bens Arm ein. Er schien es nicht mal zu bemerken.
    Salvez schwankte leicht, doch seine Miene blieb unverändert. »Der Befehl wurde um 0600 in Kraft gesetzt«, sagte er. »Wir sind mit General Patmore persönlich in Kontakt getreten vor einer Stunde. Wir haben ihn angefleht, aber … er hat den Befehl nicht widerrufen. Es wurden Flugzeuge zu den Koordinaten geschickt, die Ihr Vater durchgegeben

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