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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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Kompanie auf den Plan gerufen. Vielleicht hätten sie sich dann das Mädchen sofort geschnappt. Oder ein paar der Lebenden auf der ersten Ebene.«
    »Sie Idiot «, knurrte Wolfe.
    »Ich nehme Ihre Meinung respektvoll zur Kenntnis«, fuhr ich ungerührt fort. »Ich schickte einen Späher hoch auf die erste Ebene, um das Haus von Miss Dearly ausfindig zu machen und es zu beobachten. Er entdeckte kein Zeichen ihrer Anwesenheit. Also warteten wir. Am nächsten Tag wurde die zweite Ebene geflutet. Ich weiß nicht, ob die Grauen dahinterstecken oder ob es nur ein Unfall war. Die Lebenden tauchten auf, um ihre Maschinen zu retten, und wir zogen uns so weit wie möglich vom Eingang zurück. Mit Hunderten von Bauarbeitern da unten konnten wir keinen Kampf riskieren. Es war schwer genug, ihnen aus dem Weg zu gehen, um nicht entdeckt zu werden. In dieser Nacht wurden einige unserer Wachen von den Grauen in ein Handgemenge verwickelt, sie wussten also von unserer Anwesenheit.«
    »Warum haben Sie nicht zurückgeschlagen ?«, fragte Wolfe und betonte dabei jedes einzelne Wort so deutlich, als wäre er ein besonders nerviger Tourist.
    » Weil «, entgegnete ich, »das Letzte, was wir brauchten, eine Zombieschlacht unter den Augen Hunderter lebender Menschen war. Einige der Kämpfe sind bereits in den Nachrichten erschienen! Gott sei Dank stellt irgendjemand im Militär sie als gewöhnliche Punkangriffe dar.« Ich blickte auf den zerkratzten schwarzen Bodenbelag. »An diesem Tag bin ich selbst hinaufgegangen und wollte versuchen, sie abzufangen. Ich habe mich durch die feindlichen Reihen geschlichen.«
    »Und hat es funktioniert?«, fragte Wolfe mit vor Sarkasmus triefender Stimme.
    »Sie hat mir nicht geglaubt.«
    »Nein, das hätte mich auch gewundert«, blaffte Wolfe.
    Ich grub mir die Fingernägel in den Oberschenkel, um nicht schneller zu sprechen, als mein Gehirn arbeitete. »Den nächsten Tag hat sie an der Oberfläche verbracht. Unser Plan war, in dieser Nacht reinzugehen und sie zu holen. Wir waren gerade auf dem Weg zu ihrem Haus, als der Späher, den ich davor postiert hatte, uns über Funk mitteilte, dass die Grauen denselben Plan verfolgten. Mein Team hat das Mädchen da rausgeholt. Der Rest ist zurückgeblieben, um aufzuräumen. Also haben Sie Ihren Kampf am Ende doch noch bekommen, Captain.«
    »Halten Sie den Mund, Griswold.«
    Ich tat es und beobachtete, wie Wolfe sich mit der Hand über das Gesicht fuhr, um sich zu beruhigen. Ja, ich hatte es versaut, weil ich zugelassen hatte, dass der Kampf in der ersten Ebene der Stadt ausgebrochen war. Aber ich hatte nur versucht, einen Kampf völlig zu vermeiden. Wolfe schien der Meinung zu sein, wir hätten uns mit einem Kugelhagel durchschießen sollen, was völliger Irrsinn gewesen wäre.
    Ein Lichtstrahl fiel in den Raum und ließ eine Ecke von Wolfes Abbild verblassen. Ich sah mich um. Meine Teamkameraden kamen herein, salutierten vor Wolfe und zogen sich dann wortlos in den Hintergrund zurück. Chas schenkte mir ein leichtes, ermutigendes Lächeln.
    »Befindet sich das Mädchen auf dem Schiff?«, fragte Wolfe, die Hand noch immer über die Augen gelegt. Er beachtete die anderen gar nicht.
    »Natürlich, Sir«, antwortete ich. »Wir sind auf dem Weg zum Stützpunkt Z Beta. Geschätzte Ankunftszeit in etwa zwei Stunden.«
    Wolfe nickte und ließ die Hand sinken. »Ab jetzt werden Sie meine Anweisungen genau befolgen. Wenn ich Ihnen nicht ausdrücklich befehle , etwas Bestimmtes zu tun, dann wird Ihrem vermodernden Hirn gar nicht erst der Gedanke kommen, überhaupt etwas zu unternehmen. Ich werde Ihnen für jede Mission, auf die ich Sie schicke, klare Anweisungen zukommen lassen. Sie werden diese Anweisungen genau befolgen und wenn es für Sie einmal nichts zu tun gibt, dann stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand, versuchen, wie ein Besen auszusehen, und warten auf weitere Anweisungen von einem der lebenden Menschen. Sie werden sich verhalten, wie es sich für ein Werkzeug gehört. Ist das klar? Dasselbe gilt für Sie alle !«
    Ich sah mich nicht nach meinen Freunden um. Ich fürchtete, meinen Zorn dann nicht mehr unter Kontrolle halten zu können. »Jawohl, Sir.«
    »Bestens. Jetzt bringen Sie das Mädchen nach Z Beta und verbarrikadieren Sie sie dort in den Räumen Ihres Vaters. Nur Lebende werden dort mit ihr sprechen und Sie werden ihr nichts wirklich Wichtiges erzählen, bis ich ankomme. Sorgen Sie dafür, dass sie satt, in Sicherheit und genauso ahnungslos bleibt,

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