Dark Love 2
wollte mir nicht gelingen.
Mir klappte die Kinnlade hinunter und danach schaffte ich es nicht einmal mehr zu blinzeln, so erstarrt war ich geworden.
Der leichte gebräunte Mann mit dem kräftigen Körper, dem kantigen Gesicht und den fein nach hinten gekämmten, dunkelblonden Haaren, die im Licht glänzten, trug einen samtenen, schwarzen Anzug, der wie für ihn geschaffen aussah. Trotz des strahlenden Gesichtes war die Strenge darin noch zu sehen, die er bei mir noch nie zum Ausdruck gebracht hatte. Seine Augenfarbe war dieselbe wie meine und die wenigen Falten um seine Mundwinkel waren auch noch da. Dahinter erkannte ich eine ganze reihe weißer, spitzer Zähne, die ihm Licht der Kronleuchter blitzten.
Er hatte schon immer etwas Gefährliches an sich gehabt und dennoch liebte ich ihn, weil er mein Ein und Alles war. Ich hatte völlig umsonst über ein Jahr lang getrauert.
Oh Gott, wie ich ihn vermisst habe!
Er war hier - vor mir. Ich sah ihn mit meinen eigenen Augen nun den Saal betreten.
Mein Engel! rief er voller Freude und breitete seine Arme aus, denen ich noch nie hatte widerstehen können.
Dad. brachte ich atemlos hervor und lief schluchzend in sie hinein.
Kapitel 43
Ich war seit einer halben Ewigkeit nicht mehr so glücklich gewesen.
Mein Dad strahlte die ganze Zeit über und die Freude war ihm wirklich anzusehen. Er hatte mich auf jeden Fall vermisst. Er liebte mich noch immer wie bis vor einem Jahr. Nichts hatte sich an ihm verändert, außer dass ich heute ein paar Dinge über ihn wusste, die erschreckend und furchtbar waren. Ich jedoch war ihm das Wichtigste auf der Welt geblieben. Das hatte er mir jetzt schon mehr als fünf mal gesagt, sodass ich es jetzt verinerlicht hatte.
Wir hatten uns gemeinsam auf einen der Tische gesetzt, um uns auszusprechen. Sein Mund bewegte sich zwar, was bedeutete, dass er irgendetwas erzählte, aber ich hörte seine Stimme nur ganz vage, denn meine Gedanken schweiften in der Vergangenheit herum.
Es gab so viele Dinge, die ich mit ihm nachholen wollte. Vielleicht könte er sogar zu meinem Chef in den Club gehen und ihm die Kehle herausreißen lassen. Ich war mir ziemlich sicher, dass das hier gerade nicht nur das Monster in mir gedacht hatte. Mister Wolf verdiente nichts anderes als solch eine grausame Bestrafung. Er dachte, nur, weil ich eine seiner Angestelltinnen war, könnte er mit mir alles machen, was er wollte, wenn es darauf ankam. Er hatte mir schon so viele Geschenke gemacht und sich bei mir einschleimen wollen, aber ich war niemals darauf eingegangen, da ich schon immer gewusst hatte, dass er mich bloß für sich allein haben wollte. Es war bloß gut, dass ich mich ihm niemals hingegeben hatte. Alein der Gedanke an diesen Dreckskerl widerte mich an. Er hatte mich einfach für nur sechs Millionen Dollar verkauft. Ein Wesen wie ich war doch unbezahlbar! Viele Menschen würden sterben, um etwas Außergewöhnliches zu sein. Ich war es - aber ich befand mich noch in der Verwandlungsphase. Mein Äußeres hatte sich auf jeden Fall schon zum positiven verändert und ich merkte ebenso, wie Guztavol mich ständig von oben bis unten betrachtete, so als würde er den Grund für meine Veränderung herausfinden wollen. Sein Blick war nachdenklich und gleichzeitig skeptisch.
Er stand wie ein Bodyguard still und auffällig neben mir und hatte die Hände vorne ineinander verschränkt. Es war unglaublich, dass all meine Liebsten Drogen nahmen! Mein Dad hatte ihn, als er mich mit dem erhobenen Aschenbecher in der Hand sah, aufgefordert, den Joint auszumachen und wegzuwerfen. Außerdem behauptet er, dass mein bester Freund den Haschisch und das Marihuana nicht zu oft benutzen soll. Dämon hin oder her - Guztavol solte es ganz verboten werden, Drogen zu nehmen. Sie schienen zwar keine besondere Wirkung bei ihm zu zeigen, aber man weiß ja nie, was noch passieren könnte. Seitdem ich wusste, dass Ares seine so genannten Wundertabletten nahm und am eigenen Leibe erfahren durfte, was es mit einer Person anstellen konnte, war ich ziemlich skeptisch gegenüber Drogen geworden.
Ich beschloss, zu versuchen, mich mit aller Kraft auf die Worte meines Dads zu konzentrieren.
Ich habe dich so sehr vermisst, mein Engel. Er drückte meine Hand. Es war für mich genauso schwer wie für dich gewesen. Du weißt hoffentlich noch, wie viel du mir immer bedeutet hast.
Warum hast du mich dann überhaupt verlassen, Dad? wollte ich wissen, obwohl Ares es mir bereits erklärt hatte. Dennoch
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