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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ein Sektglas, in dem sich noch ein wenig von der Flüssigkeit befand, die jemand wohl gestern getrunken hatte.
    Der Wohnzimmerschrank besaß dieselbe Farbe wie die Sofas. In allen sechs Vitrinen beleuchteten grüne Lichter verrostete Gegenstände, die wie Fundstücke aus früheren Jahrhunderten aussahen. Es waren ziemlich viele. Die Person, die hier wohnte, musste ein richtiger Sammler sein.
    Verblüfft sah ich nach oben zu dem Kronleuchter, der sich zwischen einem gewaltig großen, viereckigen Gegenstand befand. In dem Objekt drin erkannte ich weitere Lichter, die jedoch rot und blau gemischt waren. Weshalb waren sie an?
    Der silberne Plasmafernseher, der direkt gegenüber von den Sofas an der Wand hing, hätte genauso gut eine ganze Leinwand ausmachen können.
    Mir klappte die Kinnlade hinunter, als mir klar wurde, dass dieses Wohnzimmer größer war, als das gesamte Apartment, in dem ich mit meiner Mutter und meinem Großvater wohnte - gewohnt hatte. Jetzt tat ich es nicht mehr. Ich wusste, dass ich weggelaufen bin. Und ich hatte auf dem Freidhof beim Besuchen meines Vaters Ares' Bruder Deimos kennengelernt.
    Mein Atem wurde flacher, als mein Blick zu der Pole-Dance-Stange glitt, die neben mir lag. Und dann wurde mir alles wieder schlagartig bewusst.
    Ich war zur Arbeit gegangen und hatte dort erfahren, dass mein Boss mich einfach verkauft hat. Für sechs Millionen Dollar! Ein junger Mann namens Emilio Witherspoon hatte mich hierhergebracht, wo Ares mich gnadenlos geschändigt hatte.
    Meine Augen weiteten sich bei der Erinnerung und als ich an mir hinab blickte, fiel mir auf, dass ich noch immer nichts anhatte, sondern splitterfasernackt war. Ares hatte mich einfach, ohne meinen Körper zuzudecken, auf dem kalten, harten Boden liegengelassen und war anscheinend verschwunden. Ich konnte ihn nirgendwo sehen.
    Kopfschüttelnd ergriff ich meine zerfetzten Anziehsachen, die neben mir lagen und stellte dabei fest, dass meine Hände wenigstens nicht mehr gefesselt waren.
    Aber diese erfreuliche Tatsache war es nicht, die mich plötzlich erschrocken innehalten ließ.
    Meine Theorie hatte sich bestätigt. Ich hatte es die ganze Zeit geahnt und in der gestrigen Nacht wurde es mir bewiesen, obwohl ich mir mein erstes mal immer ein wenig anders vorgestellt hatte. Mein Körper wurde nicht nur von Ares selbst, sondern auch von dem Monster in ihm beschmutzt und geschändigt. Vorsichtig ließ ich meinen Blick zu meinen Brüsten gleiten, auf denen sich getrocknetes Blut befand, dessen Geruch mir noch immer in der Nase brannte.
    Ares hatte mich gebissen. Er hatte zwei spitze Reißzähne herausfahren lassen und sie in meinem Hals versenkt, um mir Blut auszusaugen. Dabei hatte er sich kein bisschen zurückgehalten. Er war ein weiteres mal in ich eingedrungen und hatte einfach so weitergemacht, bis er mich zu einem zweiten Orgasmus getrieben und ich das Bewusstsein verloren hatte, weil mein Geist dem Ganzen nicht hatte mithalten können. Er hatte mir zu viel Blut entnommen.
    Ich zog meine Beine an die Brust und legte einen Arm um meine Knie, während ich meine andere Hand zu der schmerzenden Stelle an meinem Hals gleiten und sie dort verharren ließ. Die Wunde hatte bereits begonnen sich zu entrinnen, aber das änderte nichts. Die beiden Löcher waren da und jede Berührung rief mir die Erinnerung an den Moment zurück, wo sich plötzlich der unangenehme Druck in meinem Kopf ausbreitete und mich das Gefühl überkommen hatte, jeden Augenblick zu sterben. Ich hatte noch nie solch eine Todesangst verspürt wie gestern. Ich hatte mich in den Klauen eines seelenlosen Monsters befunden und mir war keiner zu Hilfe gekommen.
    Deshalb musste ich nun der Wahrheit ins Auge blicken: Ares Valerius war ein Vampir.
    Ich hatte die ganze Zeit gedacht, dass ich wirklich an diese Wesen glaube, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Ich fühlte mich wie an den Kopf geschlagen. Das war schließlich nicht so, wie als wenn man irgendeine neue Tier- oder Pflanzenart entdeckte. Es war eine neue Rasse. Mythen, Legenden und Geschichten... sie existierten wirklich. Die alten Griechen hatten schon davon gewusst und sie hatten sich schrecklich vor diesen Kreaturen gefürchtet. Heutzutage dagegen glaubte kaum noch jemand an sie. Die Menschen dachten, dass Vampire ausgedachte Fabelwesen seien und somit nicht wirklich existierten.
    Wie viele Vampire gab es auf der Welt? Wie viele davon lebten hier in Las Vegas? Waren es zehn? Fünfzig? Hundert? Über tausend? War

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