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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Deimos auch ein Vampir und die kleine Schwester ebenfalls? Wie alt waren sie?
    Deimos hatte mir auf dem Friedhof erzählt, dass sie von ihren Nachbarn früher geehrt worden waren, weil diese nichts von dem Familiengeheimnis gewusst haben. Die Nachbarn waren sicherlich ihre Bauern und Knechte gewesen, die für sie auf den Feldern gearbeitet hatten. Also musste die Valerius-Familie schon sehr alt sein. Ich hätte liebend gerne erfahren, wie alt, obwohl ich wahrscheinlich einen Schock bei der genauen Zahl bekommen würde.
    Dass Vampire bei Tag hinausgehen konnten und dass die Sonne ihnen keinen Schaden zufügen konnte, war mir bereits klar, aber was war mit Knoblauch? Ich hatte Ares noch nie irgendetwas essen sehen. War es Gift für ihn, schmeckte es bloß nach Pappe oder hatte es einen anderen widerlichen Geschmack? Durften Vampire in der Nähe religiöser Gegenstände sein und religiöse Orte betreten?
    Hatten sie wirklich überirdische Kräfte? Konnten sie die Gedanken anderer lesen? Waren sie unglaublich schnell und besaßen viel bessere Sinne und Reflexe als gewöhnliche Menschen?
    Sie ernährten sich, wie ich gestern am eigenen Leibe erfahren durfte, von menschlichem Blut, aber quälten alle von ihnen ihre Opfer, bevor sie sie brutal ermordeten? Oder gab es auch Vampire, die es schnell und ohne Aufsehen zu erregen, taten?
    Ich hatte so viele Fragen. Einerseits wollte ich Antworten haben, andererseits jedoch wünschte ich mir, das alles vergessen zu können.
    Langsam erhob ich mich - und schwankte. Alles um mich herum drehte sich. Wenn die Pole-Dance-Stange nicht gewesen wäre, dann hätte ich das Gleichgewicht verloren. Kopfschüttelnd sah ich mich wieder um, aber nicht, um den Raum zu erkunden, sondern um nachzusehen, ob Ares vielleicht frische Anziehsachen irgendwohin gelegt hatte, aber dem war nicht so. Ich entdeckte auf den Sofas ein paar zusammengefaltete Laken, also ergriff ich mir schnell eines und wickelte es um meinen Körper, um danach die Gardinen aufzuziehen.
    Vor mir wurde nicht nur ein Fenster entblößt, sondern die ganze Wandseite war ein einziges Fenster. Verblüfft starrte ich hinaus. Am Tag sah Las Vegas genauso schön wie bei Nacht aus. Die Strahlen der Sonne fielen auf die vielen Gläser der anderen Gebäude, die sich reflektierend in der ganzen Stadt verteilten. Es sah bezaubernd von hier oben aus. Ich stellte fest, dass es dort unten gar nicht so viele Menschen gab, wie in der Innenstadt. Die meisten blieben wahrscheinlich zuhause, weil sie es nicht nötig hatten, arbeiten zu gehen. Dieses Viertel gehörte den Reichen. Personen wie ich gehörten nicht hierher.
    Ich sollte wohl besser gehen.
    Kaum hatte ich mich umgedreht, da musste ich auch schon wieder stehenbleiben und aufstöhnen. In diesem Aufzug konnte ich nirgendwohin gehen. Ich hatte nichts an und meine Haut war verschmiert mit meinem eigenen Blut. Die Leute würden sich gleich denken, was passiert war und was man mir angetan hatte. Außerdem würde ich Gefahr laufen, das Geheimnis der Valerius-Familie zu verraten. Dann wäre ich wahrscheinlich dem Tode geweiht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie mich am Leben lassen würden, wenn ich nicht in der Lage sei, es für mich zu behalten.
    Ares musste mir ziemlich vertrauen. Ich glaubte nicht, dass er Zuhause war.
    Ich drehte mich abrupt um und ging auf die Tür zu, die mich aus dem Wohnzimmer herausführen würde, was sie auch tat, denn gleich darauf befand ich mich in einem langen, hell beleuchteten Flur, in dem nichts weiter als eine kleine Bank stand. Eilig schritt ich zu der Haustür ganz hinten und blieb direkt davor stehen, ehe mein Blick auf das Schloss fiel.
    War es abgeschlossen worden?
    Obwohl ich mir die Antwort bereits denken konnte, ergriff ich die Türklinke und drückte sie hinunter. Aber es geschah nichts. Nur ein leises Klicken war zu hören, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich zog an ihr und stemmte sogar meine Füße ab.
    Geh auf.... ächzte ich. Meine Stimme war heiser und ich hatte schrecklichen Drust, aber das war jetzt nicht wichtig. Es gab hier bestimmt irgendwo eine Küche, wo auch Wasser floss.
    Obwohl... wozu brauchten Vampire solch einen Raum? Wäre das nicht unnötige Platzverschwendung für sie? Schließlich tranken sie nur Blut. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie ihre Nahrung an einem Herd erhitzten oder in Blutbeutel im Kühlschrank aufbewahrten. Das Blut würde durch die Kälte sicherlich seinen richtigen Geschmack verlieren.
    Mist! Da

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