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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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jenem, und das alles war ein Zeichen dafür, wie stark die Frau namens Matilda, die es gebaut hatte und bewohnte, tatsächlich war. Der Anstrich aus dunkelgrüner Farbe verlieh ihm eine gewisse Eleganz.
    Das Grün war ein ins Auge springender Kontrast zu der üppigen Kletterpflanze mit den veilchenblauen Blüten, die gleich hinter dem Haus die Klippen hinaufwuchs, eine Laube aus Blüten, duftig wie ein violetter Seidenvorhang.
    Das grüne Haus unter dem veilchenblauen Himmel. Das waren dann drei von dreien.
    Das überraschte Jessie nicht. Nicht, seit der Nebel sich verzogen hatte und die Welt um sie herum klar zu erkennen war. Jessie hatte es kommen sehen, hatte gewusst, dass die Prophezeiungen sich eine nach der anderen erfüllen würden. Sie hatte es gewusst seit der Nacht, in der sie Silas das erste Mal begegnet war.
    War das wirklich erst zwei Tage her?
    Es schien ihr unendlich viel länger her. Eine Ewigkeit, in der sie wieder einmal auf der Flucht gewesen war, gelogen oder nur Halbwahrheiten von sich gegeben hatte und … Verfluchte Scheiße: kleine Ewigkeiten, in denen sie in Silas’ Armen Ruhe gefunden hatte. Frieden. Dasselbe Gefühl, das sie hier, in diesem seltsamen kleinen Tal, spürte.
    Mit vor Anspannung steifen Fingern fuhr sich Jessie durchs Haar und zuckte wieder zusammen, als sie die verschorfte Wunde hoch oben auf der Stirn, gleich unter dem Haaransatz, berührte.
    Calebs Prophezeiungen waren alle eingetroffen. Jessie atmete tief durch. Ihre angespannten Kiefermuskeln verrieten Entschlossenheit. Jessies Tod kündigte sich bereits an.
    Er näherte sich ihr mit großen Schritten, so schien es ihr jedenfalls. Silas war bei jedem der Zeichen, die ihren nahenden Tod ankündigten, in ihrer Nähe gewesen. Er hatte mit dem Mann gekämpft, der den lachenden Narren auf dem Arm tätowiert hatte. Er war ihr in die verlassene Kirche unter der stehen gebliebenen Uhr gefolgt. Er hatte ihren Körper und ihr Herz erfüllt, als sie besonders verwundbar war.
    Und er hatte sie hierher gebracht.
    Jedes der Zeichen lebte von seiner Anwesenheit.
    Würde Jessie von der Hand des Mannes sterben, den sie gerade zu lieben lernte? War es das, was geschehen sollte? Bei lebendigem Leibe von dem Hexenjäger verbrannt werden, der ihr das noch schlagende Herz aus der Brust riss?
    Jessie wandte sich ab, kehrte Matildas hübschem Häuschen und dem Himmel aus Blüten den Rücken zu. Das wäre wirklich traurig und bitter. Und sehr passend in seiner Ironie. Tod war nur ein anderes Wort für Frieden.
    Und Jessie wünschte sich Frieden. Himmel, wie sehr sie endlich ihren Frieden wollte!
    Angst und Erschöpfung machten sie zittern, jede Zelle ihres Körpers. Blank liegende Nerven. Zögerlich straffte Jessie die Schultern und folgte dem Weg zu ihrer Linken.

KAPITEL 19
    Jessie entdeckte Silas, bevor er sie bemerkte. Vor dem üppig grün überwucherten Fels ging der gepflasterte Weg in einen sandigen Pfad über. Der feine Sand reichte bis an den Rand eines großen, mit Wasser gefüllten Felsbeckens. Das Wasser glitzerte in vielen verschiedenen Grüntönen. Sehr lebendig wirkte die Szenerie und zugleich sehr unwirklich.
    Kleine Wellen kräuselten die Wasseroberfläche und schlugen an den sandigen Strand. Mitten in dem Felsbecken schwamm Silas, schlank und muskulös.
    Der Mann war eine Augenweide, berauschend für Augen, Körper und Seele.
    Jessie verließ den Weg. Silas’ dunkelhaariger Schopf drehte sich nach dem Geräusch, das sie dabei machte. Sein Blick heftete sich auf ihr Gesicht, als hätte er schon lange auf sie gewartet. Als ob er lange schon Ausschau nach ihr halten würde. Selbst aus dieser Entfernung sah Jessie die Sorge in seinem Blick, die Erleichterung, die bei ihrem Anblick über seine Züge huschte. Er tauchte einen starken, gebräunten Arm ins Wasser und schwamm mit kräftigen Kraulbewegungen auf den Strand und Jessie zu.
    Im glitzernden, klaren Wasser konnte Jessie das Spiel seiner durchtrainierten Muskeln beobachten. Es brauchte einige Augenblicke, ehe Silas seichtes Wasser erreicht hatte. Als der Grund zum Strand hinauf endlich anstieg, erhob Silas sich aus dem Wasser. Jessie war sich bis in die Haarspitzen hinein bewusst, dass Silas nackt war. Vollkommen und wunderbar ungeniert nackt.
    Tief in Jessies Unterleib flackerte ein sündhaft hitziges Feuer auf. Sie konnte und wollte kein Auge von Silas’ muskulösem Körper lassen, nicht von einem Fingerbreit.
    Dieser Augenblick existierte nur, damit sie Silas Smith

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