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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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Rücken. Sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf. »Willst du es wirklich wissen?«, fragte er leise.
    Jessie löste sich aus der Umarmung, zog sich von ihm zurück. Sie musterte sein Gesicht. Wollte sie das? Es wissen?
    Das Wort war über ihre Lippen, ehe ihr Verstand Argumente dafür oder dagegen hätte sammeln können. »Ja.«
    Silas schloss die Augen. »Nina Arbor war vierzehn, als ein Hexenzirkel sie auf dem Schulweg entführt hat. Sie war das dritte Entführungsopfer in drei Wochen, und ich kam gerade frisch von der Ausbildung.«
    Hexen. Klar. Jessies Hände wanderten zu seinen Hüften hinunter. Sie hakte die Daumen unter den Handtuchrand.
    »Wir sollten rein und sofort wieder raus. Schneller Zugriff, das war der Plan«, fuhr Silas fort, während er mit den Fingerspitzen Jessies nackten Rücken liebkoste und über das Tattoo fuhr, das schräg über ihr Kreuz verlief. Sie erschauerte. »Kinderleichte Sache. Ein Teamleiter, zwei Agenten im Einsatz, ein Techie.«
    »Und dann was?«, fragte Jessie, als er schwieg. »Was ist schiefgegangen? Es ist doch schiefgegangen, oder?« An ihrer Wange spürte sie sein Herz schlagen, kräftig, regelmäßig. Sie legte die flache Hand auf seine Brust, spürte, wie Silas tief Atem holte.
    »Ja, und wie!«, antwortete er mit einem tiefen Seufzer. »Ich wollte sie unbedingt erledigen, am besten den ganzen Dreckszirkel. Also habe ich den Einsatzbefehl ausgelöst. Die beiden dienstälteren Agenten sind rein, haben die Wachen ausgeschaltet, und ich konnte an ihnen vorbei ins Haus.«
    Jessie krampfte sich das Herz in der Brust zusammen. Silas’ Stimme war tonlos, so unbeteiligt, als läse er einen Bericht vor. Mit den Lippen berührte sie mehr seine Schulter, als dass sie ihm einen Kuss aufhauchte.
    »Der Techie hat mir so viel Einsatzunterstützung gegeben, wie er konnte. Aber eigentlich war ich auf mich allein gestellt. Ich bin den Schreien nach und habe Nina gefunden.« Silas’ Stimme wurde rauer, als säße seine Stimme tief in seiner Brust fest. »Die Dreckskerle hatten sie aufgeschlitzt. Für das Ritual brauchten sie … sie brauchten ihr Blut und haben sie aufgeschlitzt.«
    O Gott! Schlagartig flutete Magensäure Jessies Magen, und ihr war übel. Blut war ein verdammt guter Fokus. Jessie klammerte sich an Silas’ Taille.
    »Mit einem schwarzen Messer«, sagte er heiser. »Sie hat mich angesehen mit diesem … verfluchte Scheiße!« Er räusperte sich. »Sie hat mich mit großen blauen Augen angesehen und gelächelt. Sie hatte Todesangst, aber lächelte mich an, als ob sie sich sicher sei, dass ich alles wiedergutmachen würde.«
    Silas’ Finger verfingen sich in Jessies Haar. Und sie konnte nur die Augen vor seinem Schmerz verschließen, einem Schmerz, der durch Mark und Bein ging.
    »Ich habe keinen Augenblick gezögert. Ich habe das miese Schwein mit dem Messer erledigt. Aber da waren noch drei weitere Hexer. Einer ging auf mich los. Aber einer …« Silas war starr vor Anspannung, senkte nur den Kopf. Die Stirn an Jessies Schläfe, atmete er aus, wütend, angestrengt. »Einer zog einfach eine Waffe und erschoss Nina. Direkt ins Gesicht. Das Gehirn der Kleinen wurde über den ganzen Altar verspritzt. Dann hat das Schwein die beiden anderen Hexer erschossen. Ich habe ihn umgebracht, bevor er es selbst tun konnte.«
    Mit geschlossenen Augen sagte Jessie nur: »Oh, Silas!«
    »Das Schlimmste war …«, berichtete er weiter, und sein Atem an ihrer Wange war heiß und bebte, »das Schlimmste war, dass unsere Kommunikation untereinander abbrach. Der Zirkel war vorbereitet gewesen. Die Höllenbrut hatte genau gewusst, was zu tun war, falls sie während des Rituals gestört würde. Die Hexer hatten einen Notfallplan. Mollys Leiche habe ich auf dem Weg nach draußen gefunden.Dann hörte ich die Explosion, und ich kam gerade noch rechtzeitig, um Pauls Leiche in der Nähe des Trucks auf dem Boden aufschlagen zu sehen.«
    Jessie erschauerte, zuckte zusammen, als Silas sie in eine noch engere Umarmung zog. Besser, er hätte das gelassen. Besser, sie hätte es nicht zugelassen. Aber sie konnte es nicht verhindern. Wollte es nicht. Sie ließ es nicht nur zu, sondern drängte sich näher an ihn heran. Sie spürte die schützende Wärme seines Körpers und versuchte, Silas den Schutz ihrer Nähe und Wärme zu geben.
    Sie blickten einander an. Schmerz verdunkelte seinen Blick; Erinnerungen, die ihm unter die Haut gingen wie Myriaden winziger Glassplitter. Sein Lächeln besaß eine Härte und

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