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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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morgen stattfinden.«
    »Ich komme mit«, sagte ich entschlossen.
    »Du weißt, was man denken wird?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Dass ich deine neue Gefährtin bin. Aber das ist mir egal.«
    Er dachte eine Weile nach. »Also gut«, sagte er schließlich. »Wir treffen uns morgen nach Sonnenuntergang bei mir.«
    Das war alles. Jack sprang auf die Fensterbank und von dort hinaus in die Nacht. Er musste sich beeilen. Im Osten hellte sich der Himmel bereits auf.
    Also hatten wir nicht miteinander geschlafen. Ich war erleichtert und auch wieder nicht. Immer wenn es um Jack ging, gerieten meine Gefühle durcheinander. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich wollte. Verzweifelt ließ ich mich aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Kissen. Ich liebte Mark. Das war mir niemals klarer gewesen als in jenem Augenblick, als er beinahe in meinen Armen gestorben war. Aber ich liebte auch Jack! Jede Sekunde musste ich an ihn denken. Und diese Liebe war ganz anders als die, die ich für Mark empfand. Sie war wie ein Feuer, heiß und verzehrend, und ganz bestimmt auch nicht ungefährlich. Mark hingegen gab mir Geborgenheit. Ich kannte ihn schon, seit ich ein Kind gewesen war, nichts an ihm konnte mich noch überraschen. Ich schloss die Augen und hoffte, dass der Schlaf mich wenigstens für ein paar Stunden von diesem quälenden Zwiespalt erlöste.

Kapitel
    A n Marks Zustand hatte sich auch am nächsten Tag nichts geändert. Mom war, nachdem Grandma sie am frühen Morgen informiert hatte, im Anschluss an die Spätschicht zu ihr gefahren. Sie hatte Konserven der Blutgrupp e 0 abgeliefert, die sie im Krankenhaus hatte mitgehen lassen.
    »Er ist stabil«, sagte sie zu mir, als wir das Frühstück nachholten. »Was immer dieses üble Vampirblut bewirkt, Grandma hat das passende Gegenmittel. Wenn Mark allerdings noch mehr Blutkonserven braucht, werden wir ein Problem bekommen.« Sie schenkte sich etwas von dem extrastarken Kaffee ein, den sie für uns gekocht hatte. »Was ist mit Maggie? Hast du sie angerufen?«
    »Ich habe ihr erzählt, dass Mark bei mir übernachtet hat und am Morgen direkt zur Arbeit gefahren ist.« Der Toaster machte Klack und ich warf mit spitzen Fingern eine heiße Scheibe Brot auf meinen Teller.
    Moms Gesicht wurde ernst. »Lydia, wir lügen uns um Kopf und Kragen!« Sie schwieg eine Weile und dann stellte sie jene Frage, die ich nicht auszusprechen wagte: »Was ist, wenn wir Mark nicht retten können?«
    Ich legte das angebissene Brot zurück auf den Teller. Der Appetit war mir vergangen. »Er wäre ein Sklave«, sagte ich bedrückt. »Und seiner Schöpferin zu absolutem Gehorsam verpflichtet.«
    »Das weiß ich. Ich frage mich, ob die Königin ihm nicht helfen kann«, sagte Mom.
    »Nein. Die Vampirin, die Mark gebissen hat, ist kein Mitglied der Vampirgemeinschaft. Lilith McCleery kann ihr nichts befehlen«, sagte ich.
    Mom ergriff über den Tisch hinweg meine Hand und drückte sie fest. Ich lächelte zurück, konnte aber die Tränen nicht unterdrücken. Natürlich hatte meine Mutter die Tüte mit der blutbefleckten Kleidung gefunden und ohne einen Kommentar in die Mülltonne geworfen. Ich mochte mir nicht vorstellen, was für eine Überwindung sie das gekostet hatte: Ihr Leben lang hatte sie alles getan, um nie wieder in die Nähe der Wächter zu kommen, hatte auch mich von der Nachtseite fernhalten wolle n – und nun war sie gegen ihren Willen wieder ein Teil dieser Schattenwelt.
    Nach dem Frühstück fuhr ich zur Prospect Avenue und hielt Wache an Marks Bett. Mittlerweile hatten Grandma und ihre Helfer den Keller in ein Lazarett verwandelt. Mark wurde von Roseann und einer Frau, die ich nicht kannte, versorgt.
    Er sah friedlich aus, so als schliefe er. Sein Teint war blass, wirkte aber nicht ungesund. Nur auf dem rechten Handrücken hatte er eine Wunde, die Grandma Sorgen machte. Sie musste mir nicht erklären, warum: Mark entwickelte eine Allergie gegen Sonnenlicht.
    Jede Stunde wechselten wir die Infusionsbeutel, sonst gab es nicht viel, was wir für ihn tun konnten. Ich setzte mich auf einen Stuhl und hielt für eine Weile seine kalte Hand.
    »Hallo, Lydia«, flüsterte er schließlich. »Sieht so aus, als wärst du jetzt mein Point Guard.«
    »Mark?« Ich sprang auf. »Oh mein Gott, ich bin so froh, dass du aufgewacht bist. Jetzt wird alles gut, hörst du? Du bist über den Berg!«
    Grandma war hereingehumpelt und hatte sich an die andere Seite des Bettes gestellt, um seinen Puls und den

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