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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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Gesetzen hättest du den ewigen Tod verdient.«
    »Sie baut ihm eine goldene Brücke«, flüsterte Derek, der auf einmal neben mir stand. »Wenn sie die Zeremonie in der alten Sprache abgehalten hätte, wäre er jetzt so gut wie tot.«
    »Doch ich will dir verzeihen, Jack Valentine, wenn du bereit bist, in unsere Gemeinschaft zurückzukehren!«
    Jack antwortete mit einem lauten »Ich bin bereit!«.
    Rufe des Erstaunens folgten. Auch Derek schien auf diese Wendung nicht gefasst zu sein.
    »Was ist?«, fragte ich. »Warum diese Reaktion?«
    »Lilith McCleery hat eine Frage ausgelassen«, sagte Derek. »Und zwar die wichtigste überhaupt. Nämlich ob er die Tat bereut.«
    »Jack Valentine, schwörst du vor den hier versammelten Nachtwesen, fortan deiner Königin Respekt zu erweisen, ihr treu und gehorsam zu dienen?«
    Wieder antwortete Jack mit einem Ja, nur dass es diesmal in einem ohrenbetäubenden Tumult unterging. Lilith McCleery reichte Jack ihre Hand, die er jetzt küsste.
    »Er muss nicht ihr Blut trinken!« Derek schaute erst mich fassungslos an, dann blickte er zu den anderen freien Vampiren hinüber. Sie konnten offenbar ebenfalls nicht verstehen, was hier geschah. Er eilte zu ihnen hinüber, und während die allgemeine Verwirrung noch anhielt, hob Lilith McCleery ein zweites Mal die Hand. Augenblicklich kehrte Stille ein.
    »Dies ist eine Einladung!«, rief sie. »Eine Einladung an alle freien Nachtwesen, in den Schoß der Gemeinschaft zurückzukehren. Ich erwarte nicht, dass ihr mein Blut trinkt. Es reicht, wenn ihr mir die Treue schwört. Tretet der Gemeinschaft bei und ihr werdet ab sofort wieder ihren Schutz genießen.«
    Alle drehten sich zu Derek und seinen Leuten um, die die ganze Zeit über abseitsgestanden hatten.
    »Eure Hoheit«, sagte Derek, der seine Verwirrung nur schwer verbergen konnte. »Ich kann dazu noch nichts sage n …«
    »Derek Ivory, das musst du auch nicht«, unterbrach ihn Lilith McCleery. »Ich gebe euch eine Bedenkzeit von drei Nächten. Ihr wisst, wo ihr mich findet.« Lilith verneigte sich vor den Versammelten. »Hiermit ist die Zusammenkunft beendet.«
    Charles Solomon erhob sich, ohne die geringste Miene zu verziehen, von seinem Stuhl. Er bot seiner Gefährtin den Arm und gemeinsam verließen sie die Halle. Jack stand noch immer regungslos an seinem Platz, während um ihn herum eine heftige Diskussion entbrannte. Wie betäubt kehrte er schließlich zu mir zurück.
    Derek war sofort bei ihm. »Das war ein geschickter Schachzug«, sagte er. »Sie hat alles erreicht, was sie wollte, ohne die Gemeinschaft zu spalten.«
    »Und was genau hat sie erreicht?«, wollte ich wissen.
    »Nun, sie hat einen Abtrünnigen, der schon seit Jahrzehnten Legende ist, in den Schoß der Gemeinschaft zurückgeholt, ohne dass jemand sein Gesicht verloren hat«, sagte Derek. »Dann hat sie uns das gleiche Angebot gemacht und wir werden es ebenfalls nicht ablehnen. Wir brauchen ihren Schutz!«
    »Wer bedroht euch?«, wollte Jack wissen.
    »Die Vampirin, die am Lois Lake eine Verbindungszeremonie inszeniert hat«, sagte Derek. »Sie hat schon vier meiner Leute auf dem Gewissen.«
    »Dann gehört sie also nicht zu euch?«, fragte Jack.
    »Wir stehen zwar außerhalb der Gemeinschaft, aber deswegen sind wir noch lange nicht größenwahnsinnig«, sagte Derek. »Eine solche Zeremonie kommt einer Kriegserklärung an die Königin gleich. Und an die Menschen.«
    »Aber woher kommt diese mysteriöse Vampirin? Und welche Rolle spielt George Dupont in ihren Plänen?«, fragte ich.
    »Marks Vater ist für sie nur ein Werkzeug«, sagte Jack. »Ein nützlicher Gehilfe, der in absehbarer Zeit entbehrlich sein wird.« Er sah Derek düster an. »Und was die Vampirin angeht, habe ich mittlerweile einen beunruhigenden Verdacht.«
    »Weil sie fliegen kann?«, fragte Derek.
    Jack nickte. »Irgendjemand muss das Buch des Blutes entziffert haben.«
    »Was ist das Buch des Blutes ?«, fragte ich verwirrt.
    »Ein altes Manuskript, das 1912 von einem Wilfried Michael Voynich entdeckt und Anfang des 15 . Jahrhunderts in einer bis heute unbekannten Schrift verfasst wurde«, sagte Derek. »Den Gerüchten nach ist es die umfassendste Abhandlung über das Wesen der Vampire, die wir kennen.«
    »Angeblich enthält es Antworten auf viele unserer drängendsten Fragen«, ergänzte Jack. »Wie werden Nachtwesen unempfindlich gegen das Licht der Sonne? Wie können Menschen die Fähigkeiten der Vampire erlangen, ohne sich in Nachtwesen zu

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