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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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ich konnte mich einfach nicht vom Fleck rühren. Mark hatte allein gegen Jack und Derek nicht die geringste Chance.
    »Lasst ihn los!«, schrie ich verzweifelt.
    »Geh jetzt zurück ins Haus! Schnell!«, brüllte Jack. In diesem kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit fuhr ihm Mark mit den Fingernägeln übers Gesicht. Der Triumphschrei, den er dabei ausstieß, hatte nichts Menschliches mehr. Er war wie eine in die Enge getriebene Raubkatze.
    Derek schirmte mich ab, während sich Jack und Mark einen Kampf auf Leben und Tod lieferten. Sie bewegten sich so schnell, dass ich nicht unterscheiden konnte, wer von beiden Mark und wer Jack war. Sie sprangen in die Luft, stießen sich von der Hauswand ab, prallten zusammen, nur um einander erneut zu attackieren. Mark hatte einen leichten Vorteil, denn er war sportlicher als seine Gegner. Und immer wenn Jack auf dem Boden lag, versuchte Mark sich auf mich zu stürzen, aber Derek passte auf. Schließlich starteten meine Beschützer einen gemeinsamen Angriff, um Mark ein Ende zu bereiten.
    Ich schrie aus Leibeskräften, versuchte Jack zurückzuzerren und schlug auf Derek ein, aber beide ignorierten mich. Erst als Mark reglos und mit starrem Blick auf dem Boden lag, ließen sie von ihm ab.
    »Was habt ihr getan?«, schluchzte ich und wollte zu Mark, doch Jack riss mich schroff zurück.
    »Fass ihn bloß nicht an!«, fauchte er mit rot leuchtenden Augen, und für einen Augenblick dachte ich, er wollte mich beißen.
    »Sag mir nicht, was ich tun soll!«, schrie ich ihn an. »Tu das noch einmal, und ich bring dich um, Jack Valentine!«
    Ich riss etwas Stoff vom Saum meines Kleides ab und wischte Mark vorsichtig das Blut aus dem zerschundenen Gesicht, auf das nun meine Tränen fielen. »Es tut mir leid«, wimmerte ich. »Es tut mir so leid.«
    Unvermittelt schoss Marks Hand nach oben, packte mich am Nacken und zog mich zu sich herunter. Seine spitzen Zähne gruben sich in meinen Hals. Ich wollte schreien, brachte aber keinen Ton hervor. Ich spürte keinen Schmerz, während das Leben aus mir herausflos s – und es war mir völlig egal.
    Jack und Derek waren sofort bei uns, aber sie griffen nicht ein. Denn irgendetwas stimmte nicht. Mark zuckte und würgte und gab unverständliche Laute von sich. Schließlich ließ er von mir ab und kroch auf allen vieren davon.
    Keuchend stand ich auf. Jack wollte mir helfen, wich aber vor mir zurück, als er das Blut sah, das aus meiner Halswunde floss. Ich war so erschrocken, dass ich kein Wort hervorbrachte. Mark hatte mich töten wollen! Und es wäre ihm beinahe gelungen! Doch dann war etwas mit ihm geschehen, was keiner von uns erwartet hatte.
    Mark wälzte sich stöhnend auf dem Boden, als hätte er soeben Säure und nicht Blut getrunken. Er röchelte und griff sich an den Hals, bis das Zucken nachließ und er keuchend auf dem Boden saß.
    Jack war sofort bei ihm.
    »Nein, warte«, brachte Mark atemlos hervor und hob abwehrend die Hand. Jack zögerte und auch Derek wirkte auf einmal unsicher. Mark schien in sich hineinzuhorchen. Halb lachte, halb weinte er. Flehend sah er mich an. »Verzeih mir«, flüsterte er.
    Ich betastete meinen Hals und stellte fest, dass sich die Wunde schon wieder geschlossen hatte, eine besondere Wirkung des Vampirbisses.
    »Ich verzeihe dir«, flüsterte ich. Mark richtete sich mühsam auf. Derek trat zu ihm, um seine Geruchsaura zu testen. Überrascht zuckte er zurück. »Er ist ein Mensch!« Derek blickte erst Jack und dann mich an. »Wie kann das sein?«
    »Das ist mir egal«, fuhr ich ihn an. »Seine Wunden müssen versorgt werden, ihr beide habt ihn ganz schön zugerichtet.«
    Mark stützte sich auf mich und lächelte erleichtert. »Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, aber danke.«
    Derek glaubte offensichtlich noch immer nicht, was er sah, aber er trat einen Schritt beiseite, damit ich Mark ins Haus bringen konnte. Dort half ich ihm auf das Sofa.
    Jack ging in die Küche, machte einige Geschirrtücher nass und brachte sie uns. »Im Bad ist ein Verbandskasten«, sagte er zu Derek. »Kannst du den bitte holen?«
    Derek konnte nur nicken und eilte davon.
    »Erzähl mir, was geschehen ist«, sagte ich zu Mark, während ich seine Wunden reinigte.
    »Du meinst, nachdem ich aus Grandmas Haus geflüchtet war?«, fragte Mark. »Da bin ich dem Ruf meiner Schöpferin gefolgt.«
    »Wie ging das? Kam sie zu dir oder hörtest du nur ihre Stimme?«
    »Sie war da.« Mark tippte sich an die Schläfe. »Sie drängte sich in

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