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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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verwandeln? Und die wichtigste Frage von allen: Wie kann man einen toten Vampir ins Leben zurückrufen?«
    »Angeblich soll es ein Ritual geben, bei dem der Vampir wie Phönix aus der Asche steigt und dabei Kräfte erlangt, die er zuvor nicht besaß«, sagte Derek.
    »Fliegen zum Beispiel«, ergänzte ich.
    »Das Voynich-Manuskript ist der Heilige Gral für alle Nachtwesen. Durch dieses Buch könnten wir nicht nur wahre Unsterblichkeit erlangen, es würde auch das Ende der Menschheit besiegeln«, gab Jack zu bedenken. »Denn wenn wir uns tagsüber frei bewegen können, haben wir keinen Grund mehr, uns einen menschlichen Gefährten zu suchen.«
    »Ich fürchte, mit der Zeremonie am Lois Lake ist bereits der erste Schritt in diese Richtung vollzogen worden«, sagte Derek.
    »Aber damit wissen wir noch immer nicht, wer die Vampirin ist, die Mark gebissen hat!«, sagte ich.
    »In den letzten fünfzig Jahren hat es nur sechs Nachtwesen gegeben, die gestorben sind. Fünf davon waren männlich«, erklärte Derek. »Und der einzige weibliche Vampir wurde von Jack getötet.«
    Mein Herz setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus und mein Magen krampfte sich zusammen. »Keren Demahigan«, flüsterte ich.
    Jack nickte traurig. »Die blutige Fürstin ist wieder auferstanden.«
    »Aber wer hat sie erweckt?«, wollte ich wissen.
    »Das«, sagte Derek, »ist die Fünfmillionendollar-Frage. Wer profitiert am meisten von ihrer Rückkehr?«
    »Wer immer das Phönix-Ritual mithilfe des Buches ausgeführt hat«, sagte Jack. »Ihm wäre Keren zu absolutem Gehorsam verpflichtet.«
    »Also befindet sich der Verräter heute Nacht womöglich unter uns?«, fragte Derek.
    Jack nickte. »Deshalb habe ich nicht gewagt, das Thema bei der Versammlung anzusprechen. Ich muss warten, bis ich Gelegenheit zu einem Gespräch unter vier Augen mit der Königin habe.«
    »Solomon wird das nie zulassen«, sagte Derek. »Er hasst dich wie die Pest.«
    »Vielleicht sollten wir uns einfach auf die Suche nach dem Dieb des Buches machen«, schlug ich vor.
    »Das Buch wurde nicht gestohlen«, sagte Derek. »Es steht noch immer in der Beinecke Rare Book and Manuscript Library der Yale University in Connecticut. Man hat es eingescannt und ins Internet gestellt. Jeder, der sich für das Manuskript interessiert, kann es herunterladen. Was für ein Irrsinn!«
    »Offenbar müssen wir die Frage andersherum stellen«, sagte Jack. »Wem schadet die Auferstehung Keren Demahigans am meisten?«
    »Dir«, sagte ich unumwunden. »Sie will sich bestimmt an dir rächen.«
    Derek nickte nachdenklich. »Lydia hat Recht. Du würdest ganz oben auf ihrer schwarzen Liste stehe n – wenn sie frei entscheiden könnte. Aber ich glaube, sie wird von jemandem gesteuert, für den du im Moment unwichtig bist. Sonst wärst du schon längst tot.«
    »Es gibt jemanden, der durch Keren Demahigans Auferstehung riesige Vorteile hat«, sagte Jack zu Derek. »Und das bist du. Immerhin könntest du dich mit Keren gegen Lilith verbünden.«
    »Sagen wir lieber: Der Erwecker ist jemand, der in seinen Entscheidungen so frei und unabhängig ist, dass er Keren Demahigan als Waffe einsetzen kann. Was immer hier vor sich geht, es muss einen größeren Plan geben, den wir momentan noch nicht erkennen können.«
    »Was wirst du tun?«, fragte Jack.
    »Ich werde Lilith den Treueschwur leisten und hoffen, dass mir die anderen freien Vampire folgen«, sagte Derek. »Sonst wird die Königin sie töten. Da bin ich mir ganz sicher.«
    Da klingelte mein Telefon. Es war Grandma. Ich stellte mich etwas abseits, wo es nicht ganz so laut war, und nahm den Anruf an.
    »Grandma! Was ist mit Mark?«
    »Schlechte Nachrichten.«
    Ich begann schlagartig zu frieren. Meine Knie zitterten so sehr, dass ich mich setzen musste.
    »Wir haben den Kampf verloren.«
    Ich schlug die Hand vor den Mund und begann zu schluchzen. Jack sah, dass mit mir etwas nicht stimmte, entschuldigte sich bei Derek und eilte zu mir herüber. Ich nahm seine Hand.
    »Wo ist er jetzt?«, fragte ich unter Tränen.
    »Wir wissen es nicht, Lydia«, sagte Grandma. »Er ist geflohen.«
    »Seine Mutter!«, rief ich.
    »Ich habe bereits Hank und ein paar Leute in die Douglas Street geschickt, damit sie Maggie gründlich bewachen«, sagte Grandma.
    Ich brach vollends in Tränen aus. Jack nahm mir das Telefon aus der Hand und stellte die Lautsprechfunktion an.
    »Miss Kinequon? Hier ist Jack Valentine. Wir glauben zu wissen, wer Mark gebissen hat. Ihr Name lautet

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