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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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ein Messer versteckt?«
    Jack nickte. »Keren Demahigan sollte die Drecksarbeit für die Königin erledigen und uns umbringen. Auf diese Weise wäre Lilith über jeden Verdacht erhaben gewesen.«
    Ich nickte anerkennend. »Sie sind ein schlauer Fuchs, M r Valentine. Also müssen wir Marks Vater rund um die Uhr bewachen.«
    »Hank hat seine Kontakte bei der Polizei aktiviert. Und nachts hält Derek bei George Wache.«
    »Das hört sich gut an«, sagte ich und versuchte meine Liegeposition zu verändern. Sofort fuhr ein brennender Schmerz durch meinen Unterleib. Die Wirkung des Medikaments begann nachzulassen.
    Jack blickte besorgt auf meinen Verband. »Ich kann dir helfen, wenn du es willst. Du hast selbst schon vermutet, dass einige der Fähigkeiten eines Vampirs mit der Zeit auf seinen Gefährten oder seine Gefährtin übertragen werden. Kannst du dir in etwa vorstellen, wie das geschieht?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Heb dein Nachthemd hoch.«
    »Warum sollte ich das tun?«, fragte ich misstrauisch.
    »Wenn ich dir helfen soll, musst du mir vertrauen.«
    Ich schlug die Decke beiseite und zog vorsichtig das Nachthemd hinauf.
    »Was hast du vor?«, wollte ich wissen.
    Ich spürte seinen kalten Atem auf meiner Wunde. Ich legte den Kopf zurück und schloss die Augen. An meinem ganzen Körper stellten sich die Haare auf. Dann küsste er meine Haut. Vorsichtig. Behutsam. Und mit jeder Berührung durchfuhr mich ein elektrischer Schlag. Meine Finger krallten sich ins Laken. All meine Nerven erwachten prickelnd zum Leben. Mein Herz begann zu rasen, ich spürte, wie die Wunde erst pulsierte und dann verheilte. Eine heiße Welle ging durch meinen Körper, dann verlor ich das Bewusstsein.
    Als ich am anderen Morgen erwachte, war die tiefe Schnittwunde, die mir Keren Demahigan beigebracht hatte, so gut wie verheilt. Nur ein roter Strich war übrig geblieben und die Schmerzen waren weg. Die Ärzte standen vor einem Rätsel.
    Am Nachmittag fiel der Entschluss, mich noch einmal genauestens zu untersuchen. Das Ergebnis war verblüffend: Auch meine inneren Verletzungen waren auf unerklärliche Weise verschwunden. Am Abend wurden die Fäden gezogen. Ich konnte wieder normal essen und war schon kräftig genug, um ohne fremde Hilfe aufzustehen. Nur als ich mir die Schuhe zuband, spürte ich ein leichtes Ziehen in der Seite, das war alles. Meine Genesung glich einem Wunder.
    Nach dem Ende ihrer Schicht holte Mom mich ab, um mich mit heimzunehmen. Einer der behandelnden Ärzte fragte mich bei meiner Entlassung, ob er meine Blitzgenesung in einer medizinischen Fachzeitschrift dokumentieren dürfe. Mom sagte ihm, er könne sich den Artikel sonst wo hinstecken.
    »Er war letzte Nacht bei dir im Krankenhaus, nicht wahr?«, fragte sie mich auf der Heimfahrt.
    »Er heißt Jack Valentine«, antwortete ich. »Und du hast richtig geraten: Er war bei mir.«
    »Habt ihr miteinander…« Mom stockte und schluckte.
    »Ich weiß nicht, ob wir miteinander geschlafen haben«, sagte ich geradeheraus. »Als er mich küsste, bin ich ohnmächtig geworden.«
    Mom stöhnte auf.
    »Wann bist du das letzte Mal ohnmächtig geworden, als Dad dich geküsst hat?«, fragte ich herausfordernd.
    »Das geht dich nicht das Geringste an!«, antwortete Mom entrüstet.
    »Genauso wenig, wie mein Gefühlsleben dich etwas angeht«, schnappte ich zurück.
    »Ich liebe deinen Vater«, sagte Mom. Ich wusste nicht, ob sie mit dieser Bemerkung die Situation retten wollte. Wenn, dann war es ein ziemlich hilfloser Versuch.
    »Was willst du damit klarstellen? Dass ich Mark nicht liebe?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, sagte sie schmallippig.
    »Aber darauf läuft es hinaus«, sagte ich wütend. »Weißt du, was ich glaube? Du hast Angst, ich könnte eines Tages einfach von hier verschwinde n – und dann auch noch mit so einem Typ wie Jack Valentine. Du hast Angst, alleine zu Hause zu sitzen, jeden Sommer die bescheuerten Nachbarn zum Grillen einzuladen und ansonsten vor Langeweile zu sterben. Du hast Angst, dass mein Leben interessanter werden könnte als deines!« Ich bereute meine Worte im selben Augenblick, als ich sah, dass Mom feuchte Augen bekam.
    »Ich war eine Gefährtin«, sagte sie, den Blick starr auf die Straße gerichtet.
    Es brauchte eine Weile, bis ich verstand, was Mom da gesagt hatte. »Du warst was?«
    »Ich war mit einem Vampir zusammen«, sagte sie schlicht. »Erzähl mir also nicht, dass ich keine Ahnung habe.«
    »Hast du ihn geliebt?«
    »Ob ich ihn

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