Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
Vom Netzwerk:
während Mark auf mich zustürzte.
    »Was für ein Glück, dass ich schon den Krankenwagen gerufen habe.« Das waren meine letzten Worte. Dann verlor ich das Bewusstsein.

Kapitel
    D as Piepen, das mich weckte, war hoch und monoton und bohrend und erinnerte sehr an das Klingeln eines Weckers. Als ich die Augen aufschlug, fiel mein Blick als Erstes auf einen Monitor, auf dem bunte Kurven tanzten. Der Ton, den ich hörte, war der künstlich verstärkte Rhythmus meines Herzens.
    Ich wandte den Kopf zur anderen Seite und sah meine Mom, die sich offenbar mit ihrem Arztkittel zugedeckt hatte und danach eingeschlafen war. Mark saß an einem Tisch in der Nähe des Fensters und hatte den Kopf auf die Arme gelegt. Mühsam versuchte ich mich aufzurichten, aber der Schmerz zwang mich sofort wieder in die Kissen zurück.
    »Lydia?« Meine Mutter war jetzt hellwach.
    »Ja«, stöhnte ich.
    Sie sprang auf und setzte sich zu mir ans Bett. Tränen der Erleichterung liefen ihr übers Gesicht. Auch Mark schreckte hoch. Mit einem Satz war er bei mir.
    »Oh mein Gott, Lydia! Ich bin so glücklich, dass du lebst«, sagte er.
    »Was ist mit deinem Vater?«, flüsterte ich.
    »Er hat sich der Polizei gestellt und dann ein Geständnis abgelegt.«
    Ich atmete erleichtert aus. »Weißt du schon Bescheid?«, fragte ich Mom.
    Sie nickte. »Ja, Mark hat mir alles erzählt. Hättest du Grandma früher informiert, wäre das nicht passiert!«
    »Wir konnten unmöglich ahnen, wie gefährlich das Ganze war«, rechtfertigte ich mich verzweifelt. »Wir wussten, wo sich Keren Demahigan versteckt hielt. Es war helllichter Tag, sie hätte tief und fest schlafen müssen. Was hätte da schiefgehen sollen?«
    »Eine gute Frage!«, sagte Mom.
    »Es stellte sich heraus, dass sie eine Tagwandlerin geworden war. Damit hat wirklich niemand rechnen können, nicht mal Grandma. Noch nie hat ein Vampir das Sonnenlicht überlebt«, ereiferte ich mich, bis meine linke Seite erneut zu schmerzen begann. »Sie hat mich gebissen, und das war unser Glück, denn daraufhin verwandelte sie sich in einen Menschen zurück.«
    »Das nennst du Glück?« Mom deutete auf meine Wunde. »Wie sieht es dann erst aus, wenn du mal Pech hast?«
    »Keren hat uns getäuscht«, sagte Mark. »Sie griff Lydia an. Und bevor sie ein zweites Mal mit dem Messer zustechen konnte, hat mein Vater sie leider getötet.«
    »Leider?«, rief Mom. »Bist du noch bei Sinnen?«
    »Keren Demahigan war die Einzige, die uns hätte sagen können, wer sie erweckt hat!«, rief ich.
    Mom blickte erst mich, dann Mark an und schüttelte schließlich resigniert den Kopf.
    »Dad und ich haben uns absprechen können, bevor die Polizei da war«, sagte Mark. »Wir haben so getan, als wäre es zu einem Beziehungsstreit gekommen. Ich bin mit dir rausgefahren, um das Schlimmste zu verhindern, aber da war es schon zu spät.«
    Ich sah Mark skeptisch an. »Und das soll die Polizei glauben? Ein bisschen dünn, diese Story, findest du nicht auch?«
    »Dad hat die ganze Schuld auf sich genommen und genau beschrieben, wie Keren auf dich losgegangen ist und er sie daraufhin getötet hat«, sagte Mark.
    »Und deine Mutter?«
    »Sie hat ihn heute in der Untersuchungshaft besucht.« Mehr sagte er nicht und ich verstand. Maggie Dupont hatte keine Ahnung, was wirklich geschehen war, und George würde es ihr ganz bestimmt nicht verraten. Für sie war er nur der Mann, der sie wegen einer anderen Frau verlassen hatte.
    »Ich hoffe, dass er im Gefängnis sicher ist«, sagte ich nachdenklich. »Wer immer Keren zurückgeholt hat, wird glauben, dass dein Vater seine Identität kennt.«
    »Der Fall ist für die Polizei wohl kaum erledigt«, stellte Mark nüchtern fest.
    »Nein, natürlich ist er das nicht«, sagte Mom. »Aber weder du noch Mark müssen in Untersuchungshaft. Ihr seid Zeugen, keine Angeklagten.«
    »Und was geschieht jetzt?« Ich merkte, wie mich das Gespräch anstrengte. Die Müdigkeit ließ meine Zunge schwer werden.
    »Im Moment arbeitet noch die Spurensicherung in dem Haus.«
    Ich erinnerte mich an die blutige Kleidung und das verwüstete Schlafzimmer, das ausgesehen hatte wie der Schauplatz eines grässlichen Mordes. Was für Schlüsse würden die Ermittler aus den Spuren ziehen?
    »Da ist noch etwas«, sagte Mom, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    »Was denn noch?«, stöhnte ich.
    »Der Inspektor, mit dem ich gesprochen habe, ist davon überzeugt, dass es eine Verbindung zwischen Emilia Frazetta und Keren Demahigan

Weitere Kostenlose Bücher