Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
unbedingt mit Dominic flirten
musstest. Hast du schon mal die Redensart gehört, dass man sich von der Küche
fernhalten soll, wenn man die Hitze nicht verträgt?“
Mir fiel die
Kinnlade herunter. Das war doch wirklich unerhört! Ich sah Roxy an. Hatte sie
auch gehört, was ich gehört hatte? Anscheinend nicht, denn sie hielt sich den
Mund zu und versuchte eindeutig, sich das Lachen zu verkneifen. Christian sah
mich interessiert an, aber auch er schien meine Empörung nicht zu teilen. Ich
reckte mein Kinn in die Höhe und ging wütend auf Raphael los.
„Flirten?
Hitze? Küche? Hast du sie nicht alle? Als du gegen die Wand geknallt bist,
muss dein Gehirn Schaden genommen haben, mein Freund, denn dass ich mit Mister
Vampirzahn geflirtet habe, kann ja nun wirklich niemand behaupten, der noch
halbwegs bei Verstand ist!“
Raphael kam
noch einen Schritt auf mich zu, sodass wir Zeh an Zeh und Nase an Kinn standen.
„Du hast ihm erlaubt, deine Hand zu halten, und ich habe gesehen, dass du dich
nicht besonders angestrengt hast, von ihm loszukommen. Außerdem musstest du mir
auch noch ständig schöne Augen machen, damit er eifersüchtig wird. Anders
gesagt hast du genau das getan, was eine Frau tut, wenn sie einen Mann auf sich
aufmerksam machen will: Du hast Gleichgültigkeit vorgetäuscht, um sein
Interesse zu wecken. Das, Joy Martine Randall, nennt man Flirten. Ich wäre dir
sehr verbunden, wenn du mich beim nächsten Mal aus deinen Spielchen raushalten
könntest!“
„Oh!“, rief
ich eingeschnappt. Ich konnte nicht glauben, wie sehr ich mich in ihm getäuscht
hatte.
Als
blutsaugender Untoter hatte er mir besser gefallen, doch er war nur ein
egozentrischer, kleinkarierter, selbstgerechter und selbstgefälliger Mann.
„Zu deiner Information, Mister Selbstverliebt, ich habe nicht mit ihm
geflirtet! Ich spiele keine Spielchen! Und ich habe dir ganz gewiss keine
schönen Augen gemacht, das kannst du dir aus dem Pudding schlagen, den du Kopf
nennst!“
„Pudding?“,
brüllte er und die Empörung quoll ihm aus sämtlichen Poren.
„Vanille!
Mit Klümpchen!“, brüllte ich zurück.
Er atmete
tief durch und seine Finger zuckten, während er um Selbstbeherrschung rang.
Komischerweise machte mir die Tatsache, dass er größer und stärker war als ich,
keine Angst. Irgendwie wusste ich, dass er mir nichts tun würde.
„Du bist die
unmöglichste Frau, die mir je begegnet ist!“, knurrte er mit zusammengebissenen
Zähnen.
Seine Augen
waren hübsch anzusehen, aber das sagte ich ihm natürlich nicht. Einem Mann, der
starrsinniger als jeder Esel war, machte ich doch keine Komplimente! „Ich würde
keine Sekunde daran zweifeln, dass du dieses ganze Fiasko geplant hast, damit
ich meinen Job verliere. Ich habe mir schon gedacht, dass du einem nur
Schwierigkeiten machst, als ich gesehen habe, wie du ihn umgarnt hast.“
Er zeigte auf Christian.
Ich starrte
Christian mit offenem Mund an. Ich war so perplex, dass mir keine passende
Antwort einfiel.
Christian
sah Raphael halb überrascht, halb verärgert an. Ich fragte mich, worüber er
sich eigentlich ärgerte - er war ja schließlich nicht beleidigt worden. Meine
Sprachlosigkeit hielt ungefähr drei Sekunden an.
„Du
riesengroßer Blödkopf! Zuerst flirte ich mit Dominic und dann umgarne ich
Christian? Wenn du das tatsächlich denkst, bist du total gestört,
hundertprozentig geistesgestört! Du hast ein Sexproblem, und zwar ein ganz
gewaltiges!“
„Im
Gegensatz zu einer gewissen Frau, die sich an einem Tag gleich drei Männern an
den Hals geworfen hat, habe ich kein Sexproblem!“
„Drei?“, brauste
ich auf.
„Ich bin der
dritte. Hast du gestern Abend schon vergessen?“
„Das war
etwas anderes. Ich habe meine Meinung längst geändert“, erwiderte ich, bohrte
ihm den Zeigefinger in die Rippen und legte den Kopf in den Nacken, um ihn
besser anfunkeln zu können. „Ich kenne Männer wie dich - stark und schweigsam
und höllisch sexy und davon überzeugt, dass jede Frau im Umkreis von zehn
Kilometern scharf auf sie ist!
Ich wette, du
denkst sogar, ich fände dich attraktiv!“
„Immerhin
hast du gesagt, du würdest mich dafür bezahlen, wenn ich mit dir schlafe.“
„Joy!“, rief
Roxy schockiert.
„Das war ein
Witz“, log ich mit zusammengebissenen Zähnen. Dann wandte ich mich wieder
Raphael zu. „Ich hatte mir gerade den Kopf angeschlagen.
Ich war
offensichtlich nicht ganz bei Sinnen!“
Seine Augen
funkelten heimtückisch und er wurde noch
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