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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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bebte. Ich kämpfte, wollte mein Werk vollenden,
wobei ich ängstlich darauf wartete, dass der leuchtend weiße Schmerz jeden
Moment meinen Kopf durchbohren würde. Doch nichts geschah, aber das mochte
einfach daran liegen, dass mein Körper bereits so viel Schmerz ertrug, wie er
konnte, ohne dass ich das Bewusstsein verlor.
    Ich fuhr
damit fort, den Fluch aufzulösen, das Zauberbuch mit meiner linken Hand fest
umklammert; meine Augen schwammen in Tränen des Schmerzes, die ich wütend
wegblinzelte.
    Kälte und
Tränen machten mich fast blind, aber der Ring schien meine Hand zu führen, ohne
auf meine Sicht angewiesen zu sein. Je mehr der Fluch sich auflöste, desto
intensiver wurde die Kälte, bis es sich anfühlte, als ob ich splitterfasernackt
mitten in der Arktis stünde. Ich biss die Zähne zusammen und sprach die letzten
Worte, die sich an den Fluch selbst richteten. „Deine Macht ist zerschlagen.
Dein Begehr ist vereitelt. Deine Finsternis ist offenbar. Alle, die durch dich
gebunden, hört nun auf meine Stimme.“
    Die letzte
kleine Windung des Fluchs leuchtete schwarz auf; dann explodierte sie in einem
weißen Blitz, der mich mit der Kraft der endgültigen Vernichtung des Fluchs
zurückwarf und gegen Adrian schleuderte. Meine ohnehin schon halb blinden Augen
wurden von dem Strahlen geblendet, das meinen Kopf, meine Seele durchdrang, den
ganzen Raum mit einem Moment reinsten Glücks erfüllte.
    „Was war
das?“, hörte ich meine ungläubige Stimme fragen. Mein Körper prickelte immer
noch von diesem wunderbaren Gefühl.
    Adrian
lehnte mich behutsam gegen eines der Metallregale und kehrte schnell wieder zu
der Kiste zurück.
    „Das war der
Ring“, antwortete er, während er den Körper des Jungen aus der Kiste zog.
    Ich rieb mir
mit der linken Hand über die Augen, überrascht, dass der linke ausnahmsweise
einmal der stärkere meiner Arme zu sein schien. Mein rechter Arm hing kalt und
schwer an meiner Seite, alles Leben schien aus ihm gewichen. „Hat es
funktioniert? Ist er am Leben? Ist der Fluch gelöst?“
    Meine
Sehkraft kehrte langsam wieder zurück, sodass ich sah, wie der Junge auf
eigenen Füßen stand. Adrian hatte ihn in eine ungestüme Umarmung gezogen und
bedeckte seinen Kopf mit zärtlichen Küssen.
    Bei diesem
Anblick stiegen mir gleich wieder die Tränen in die Augen. Solch ein
liebevolles Wiedersehen mitzuerleben, das war schon das bisschen Schmerz und
die ein oder andere Frostbeule wert. Wenn nur Saer sehen könnte, dass sein Sohn
mit so viel Liebe begrüßt wurde!
    Der Junge
trat ein Stück zurück und drehte sich zu mir um. Er hatte das dunkle Haar und
die blauen Augen seines Vaters, und sogar das familientypische Stirnrunzeln. „Papa,
wer ist das?“
    Bei seinen
Worten klappte mir die Kinnlade herunter. „Papa?“

17
     
    „Sie riecht
nicht gut.“ Damian rümpfte die Nase. Verachtung stand in seinen Augen, die
denen Adrians so sehr ähnelten.
    „Papa?“,
fragte ich noch einmal. Vielleicht hatte die Kälte während der vorangegangenen
Prozedur einen Teil meines Gehirns in Mitleidenschaft gezogen? Hoffentlich
taute es baldigst wieder auf, weil ich ohne seine Dienste eindeutig
aufgeschmissen war.
    „Hält er
dich für seinen Vater? Glaubt er, du wärst Saer?“
    „Damian ist
mein Sohn, nicht Saers“, antwortete Adrian rasch. Seine Hand ruhte auf der
Schulter des Jungen, als er ihn nun auf die Tür zuschob. Er hielt mir seine
andere Hand entgegen. „Komm, Hasi, wir müssen gehen. Zweifelsohne hat jeder
Unsterbliche im Umkreis von fünf Meilen die Macht gespürt, als du den Fluch
gelöst hast. Wir müssen verschwinden, ehe Saer und Dante uns finden.“
    „Dein Sohn?“,
wiederholte ich wie ein Papagei. Ich fühlte mich noch dümmer als sonst. Ich
ignorierte seine Hand und starrte ihm tief in die Augen. Sie spiegelten
Ungeduld und Sorge, und auch eine tief empfundene Dankbarkeit, die ich nur zu
gerne weiter erkundet hätte, aber ich wusste, dass er recht hatte. Das Gefühl
tiefen Glücks, das der Ring ausgestrahlt hatte, war etwas, von dem ich
instinktiv wusste, dass es auch andere fühlen würden. „Aber er ist Belindas
Sohn, und das bedeutet... „
    „Wir werden
das später besprechen.“ Er packte mich mit eisernem, wenn auch nicht
schmerzhaftem Griff am Handgelenk und zog mich aus dem Raum, wobei er mit der
anderen Hand Damian vor sich herschob.
    „Du hast sie Hasi genannt“, sagte der Junge mit einem Blick zurück auf uns, während
Adrian ihn und mich den Flur

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