Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11
innerlichen
Aufspaltung ergriff langsam Besitz von mir, und ich wusste, es würde damit
enden, dass mein Bewusstes sein abdriftete, während mein Körper Paens
Verwöhnprogramm genoss.
„Nein!“,
rief ich und versuchte meine Finger in sein Haar zu krallen, um mich
festzuhalten. Doch meine Hände sanken kraftlos aufs Bett, obwohl ich nach
Leibeskräften gegen die Lethargie ankämpfte, die mich überkam. „Nein, verdammt,
diesmal nicht! Paen, hör auf! Es funktioniert nicht! Verdammt noch mal!“
Ich verließ
meinen Körper und verharrte gerade so lange über den beiden Gestalten in meinem
Bett, um anerkennend feststellen zu können, dass Paen, auch wenn er ein Vampir
war, den hübschesten Hintern hatte, den ich je bei einem Mann gesehen hatte.
Dann flog ich auch schon hilflos und stumm vor mich hin schluchzend, weil ich
wieder einmal gegen meinen Willen fortgerissen wurde, ins Wohnzimmer.
Das gerade
von einem Einbrecher heimgesucht wurde.
„Paen!“,
schrie ich und versuchte mich am Türrahmen festzuhalten, um nicht in die
angrenzende Küche getrieben zu werden. Ich ruderte wie wild mit den Armen, bis
es mir irgendwie gelang, ins Wohnzimmer zurückzukehren.
„Clare !
Einbrecher! Hilfe! Au Mann, ist ja großartig! Du Mistkerl, was bist du für
einer?“
Der
Lichtschein einer Straßenlaterne, der durch die Jalousie hereinfiel, erfasste
die dunkle Gestalt, als sie sich an dem Bücherschrank entlangbewegte, in dem
wir Rechnungen und alle möglichen anderen Dinge aufbewahrten. Zuerst hatte ich
gedacht, jemand wolle uns ausrauben, aber nun sah ich, dass der Einbrecher ganz
offensichtlich sechs Arme hatte. Er huschte von einem Gegenstand zum nächsten
und nahm nahezu lautlos alles unter die Lupe - nahezu, denn jedes Mal, wenn er
einen Gegenstand bewegte, um ihn sich anzusehen, war ein leises prasselndes
Geräusch zu hören.
„Hör mal,
ich weiß nicht, was du bist, aber ich will dich auf jeden Fall nicht hier
haben! Also verschwinde und ... Hey!“
Ein lautes
Stöhnen, das aus Clares Zimmer kam, ließ den Eindringling innehalten, dann
marschierte er auf ihre Tür zu. Ich stürzte mich auf ihn, aber er ging mitten
durch mich hindurch, und ich wurde von einem kalten Luftstrom auf die andere
Seite des Zimmers befördert. Völlig verzweifelt angesichts meiner Hilflosigkeit
begann ich lautlos zu schreien. „Lass das! Du kannst da nicht rein! Clare ! Da
kommt etwas! Gottverdammt! Paen! PAEN!“
Paen!
Samantha?
Hier ist
irgendwas, irgendwas Kaltes! Und es will in Clares Zimmer ...
Ich kam
nicht einmal dazu, den Satz zu beenden. Einen Sekundenbruchteil später lag ich
wieder in meinem Bett. Nackt und ziemlich erhitzt.
Und allein.
Die weit aufgerissene Tür schlug gegen die Wand.
Sei
vorsichtig!, mahnte ich, schnappte mir Paens Hemd, zog es über und rannte
zur Tür. Es hat sechs Arme!
„Jetzt hat
es keine mehr - es ist nämlich weg“, ertönte Paens Stimme aus dem dunklen
Wohnzimmer. Ich tastete nach dem Lichtschalter und stellte fest, dass er recht
hatte - er war ganz allein im Raum. „Bist du sicher, dass du ...“
„Ja, ich bin
sicher, dass ich ihn gesehen habe. Oder es. Wie auch immer.“
Paen bückte
sich, um etwas vom Boden aufzuheben.
„Es hatte
sechs Arme und bewegte sich ziemlich schnell, als hätte jemand die Vorspultaste
gedrückt. Das war ziemlich gruselig, und ich konnte nichts tun, um ihm Einhalt
zu gebieten. Was hast du da?“
„Steine“,
sagte er nachdenklich. Ich nahm sie in die Hand.
Sie waren
klein und rund, ungefähr so groß wie ein Penny und sahen aus, als wären sie am
Strand angespült worden.
„Kieselsteine?
Wo kommen die denn her?“ Ich sah mich um und entdeckte noch ein paar in der
Nähe des Bücherschranks. „Was zum Teufel ist das?“
„Das sind
Apporte“, sagte Paen.
In diesem
Moment ging Clares Zimmertür auf, und er drehte sich um. Ich machte einen Satz
auf ihn zu und stellte mich vor ihn, denn Finn tauchte mit einem Laken um die
Hüften im Türrahmen auf, und Clare spähte ihm ängstlich über die Schulter.
„Was du
gerade gesehen hast, war ein Poltergeist.“
7
„Ist etwas
passiert? Wir haben Lärm gehört“, fragte Finn, doch dann grinste er, als er
sah, dass Paen nackt war und ich sein Hemd trug. „Ah. Na dann ...“
„Sam? Was
machst du da?“, fragte Clare .
„Ich stehe
vor Paen. Er ist nackt“, erklärte ich leicht verärgert darüber, dass sie nicht
den Anstand besaß wegzuschauen. „Würdest du bitte aufhören, ihn
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