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Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Titel: Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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mit Bild, mal ohne –, und ich konnte Diondras Schatten in dem hellen Rechteck oben an der Treppe ausmachen. Und dann schloss sie die Tür.
    Ich hörte ihre Stimmen über mir. Crystal kam zurück. »Müssen wir sie …«
    »Tja –
jetzt
müssen wir es wohl.«
    »Ich fass es nicht, es ist mir so rausgerutscht, wie blöd …«
    Ich rannte im Keller auf und ab und suchte einen Fluchtweg: drei Betonwände, hinten eine Wand, vor der aller mögliche Kram aufgestapelt war. Da sich Diondra und Crystal meinetwegen keinen Stress zu machen schienen, sondern ganz entspannt hinter der Kellertür brabbelten, machte ich mich daran, in dem Krempel herumzuwühlen und mir ein Versteck zu suchen – oder wenigstens etwas, das ich als Waffe benutzen konnte.
    »… weiß nicht wirklich, was passiert ist, jedenfalls nicht mit Sicherheit …«
    Ich klappte eine Truhe auf, in der ich mich verstecken konnte. Und darin sterben.
    »… weiß es, sie ist doch nicht blöd …«
    Entschlossen räumte ich eine Hutablage und zwei Reifen von einem Fahrrad weg, und mit jedem Stück Gerümpel, an dem ich mich vorbeibuddelte, brachte ich die Ramschwand ein bisschen zum Verrutschen.
    »… ich tu’s, es war meine Schuld …«
    Als ich einen Stapel alter Kartons wegschob, die genauso eingesackt waren wie die unter meiner Treppe, fiel ein alter Pogostick heraus, der nur leider zu schwer für mich war.
    »… ich tu’s, kein Problem …«
    Die Stimmen zornig-schuldbewusst-zornig-schuldbewusst-entschlossen.
    Der Keller war größer als das ganze übrige Haus, ein guter Mittelwesten-Keller, dafür gebaut, Tornados zu überstehen und Gemüse zu lagern, tief und dreckig. So zerrte ich weiter Gerümpel heraus, und als ich mich hinter eine massive Kommode quetschte, stieß ich auf eine alte Tür. Dahinter war tatsächlich noch ein weiterer Raum – der ernsthafte Teil des Tornadokellers, und ja, es war eine Sackgasse, aber ich hatte keine Zeit nachzudenken, ich musste weiter, und jetzt sah ich schon Licht im Keller, also waren Diondra und Crystal unterwegs zu mir. Schnell betrat ich den schmalen Raum und schloss die Tür hinter mir. Auch hier war Kram untergebracht – alte Plattenspieler, ein Kinderbett, ein Minikühlschrank, alles an den Wänden, mir blieben etwa fünf Meter Fluchtweg, dann konnte ich nicht mehr weiter. Inzwischen hörte ich, wie hinter mir der Krempelhaufen weiter zusammenstürzte, aber das würde nicht viel helfen, in ein paar Sekunden würden die beiden Frauen sich durchgearbeitet haben.
    »Schieß doch einfach hier durch, da muss sie irgendwo sein«, sagte Crystal gerade, aber Diondra brachte sie zum Schweigen. Schwere Schritte auf den letzten Stufen, sie ließen sich Zeit, trieben mich in die Ecke wie ein tollwütiges Tier, das getötet werden musste, und Diondra musste sich dafür nicht einmal besonders konzentrieren. »Der Schmorbraten war entschieden zu salzig«, sagte sie plötzlich. Da entdeckte ich einen schwachen Lichtschein in meiner kleinen Kammer, ganz in der Ecke. Er kam von irgendwo an der Decke.
    Ich bahnte mir einen Weg in die Richtung, stolperte über ein rotes Wägelchen, und die beiden Frauen im Hauptkeller lachten, als sie mich fallen hörten. »Jetzt kriegst du einen blauen Fleck!«, rief Crystal fröhlich, während Diondra weiter Krempel zur Seite warf, und dann stand ich unter dem Licht: es war die Öffnung einer Windturbine, der Luftschacht des Tornadokellers, für die meisten Menschen zu eng zum Durchkriechen, aber nicht für mich. So schnell ich konnte, stapelte ich Zeug aufeinander, um mit den Händen den Rand des Schachts erreichen und mich dann hochziehen zu können. Nebenan waren Diondra und Crystal schon fast zur Tür vorgedrungen. Ich versuchte, auf einen alten Kinderwagen zu klettern, aber der Boden gab nach, ich zerkratzte mir das Bein und begann hektisch, mir einen Turm zu bauen: ein schiefer Wickeltisch, ein paar dicke Lexika, und ich obendrauf. Ich spürte, wie die Bücher wegrutschen wollten, aber ich kam mit den Armen in den Schacht, zerbrach die Latten der rostigen Turbine, ein kräftiger Stoß, und ich atmete die kalte Nachtluft ein und war bereit für den nächsten Ruck, der mich endgültig in die Freiheit befördern sollte. In diesem Augenblick packte Crystal meinen Fuß, versuchte mich herunterzuzerren, während ich trat und strampelte.
Schieß doch
schrie sie und
Ich hab sie
, während ihr Gewicht mich nach unten zog, so dass ich meinen Hebelansatz verlor und jetzt halb im

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