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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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Bäume. Zack und Moe begleiteten Clovis als moralische Unterstützung zu Meakins.
    Sie fuhren die glitzernde, vom Regen sauber gewaschene Straße hinab, Zack hinter Clovis. Moe, der ebenfalls einen Helm trug, saß hinter Zack. Ein heller, frischer Morgen. Die Straße schlängelte sich abwärts wie ein angedeutetes Lächeln.
     
    »Mir ist schlecht«, erklärte Clovis eine halbe Stunde später. »Eine nervöse Reaktion auf eine neue Situation.«
    Sie standen in der Parchment Street vor Meakins Kartografie im Stadtteil Flower Market.
    »Du siehst schlecht aus«, stimmte Zack zu. »Meinst du, hier gibt’s Gewitterfliegen?«
    Gewitterfliegen waren klein, unglaublich schnell und hochgiftig. Ein Biss konnte einen Menschen töten. Jeder wusste, dass man sich hinlegen und sein Gesicht bedecken musste, wenn man von ihnen angegriffen wurde. Gesichter mochten sie besonders.
    »Oh, vielen Dank , das hilft enorm«, sagte Clovis. »Sie sind extrem selten. Sie kommen in Obstkisten aus heißen Gegenden hierher, deswegen gibt es sie hauptsächlich im Hafen. Außerdem sind sie nur ein paar Tage lang aktiv, und das auch nur im Sommer. Und es muss ein sehr heißer Sommer sein. Keiner von uns beiden hat je eine gesehen.«
    »Dazu sind sie zu schnell«, sagte Zack fröhlich. »Das weiß doch jeder. Man sieht nur etwas aufblitzen, und dann ists vorbei.«
    »Halt den Mund.«
    Die Straße war schmal, mit Kopfstein gepflastert und sehr voll. Die meisten Läden bestanden aus Holz und Stein, viele hatten überhängende Erkerfenster und spitze Giebel. Vor Meakins hing ein goldenes Schild mit einem Globus darauf. Daneben war eine Parfümerie mit dem Bild eines Parfumflakons auf dem Schild. Etwas weiter den Hügel hinab gab es noch mehr Kartografen. Rockscar war weit über seine Grenzen hinaus berühmt für besondere Seekarten und für allerhand andere Karten. Aber wie Clovis Zack schon mehrmals erklärt hatte, war keiner der anderen Kartografen so berühmt und alteingesessen wie Meakin.
    »Sorry, die Herren«, sagte ein Junge, ungefähr so alt wie Zack, der einen Leiterwagen hinter sich herzog. »Manche Leute haben hier zu arbeiten.«
    Der Leiterwagen war voller Blumensträuße in Metalleimern.
    »Hast wohl mit deiner Freundin gestritten?«, fragte Zack. »Ziemlich übel, oder?«
    Aber der Junge hatte Clovis’ Roller entdeckt und wandte sich an ihn.
    »Ist das ein Mark B ?«, fragte er ehrfürchtig. »Wo hast du die Spiegelhalter her?«
    »Hab ich selbst gemacht«, sagte Clovis. »Zwei zusätzliche Spiegel auf jeder Seite.«
    Der Junge pfiff durch die Zähne. Sofort sprang Moe von Zacks Roller und sah sich alarmiert um.
    »Hund mit Helm, der auf Pfiff reagiert«, bemerkte der Junge. »Hervorragende Spiegel. Und die dritte Lampe?«
    »Hab ich von einem Mark C «, sagte Clovis. »Brauchte eine größere Birne und ich musste ein bisschen an der Elektrik rumschrauben.«
    »Fährt bestimmt gut.«
    »Tut sie.«
    »Und die Flammen hat ein Maler gemacht?«
    »Nein, wir selbst.«
    »Wirklich gut.«
    »Wir hätten Haifischzähne haben wollen, aber da reichte der Platz nicht ...«
    »Und bergauf? Wie groß ist die Maschine?«
    »Entschuldigung, ihr versperrt mir den Weg«, schnatterte ein Mann mit einem schwarzen Aktenkoffer mit Schloss.
    Auch er hatte einen Hund an einer Leine, einen prächtigen, Furcht einflößenden, wolfsähnlichen Hund mit Nietenhalsband und riesigem Kiefer. Groß genug, um darauf zu reiten.
    Der Hund war genau vor Moe zum Stehen gekommen.
    »Passt auf euer Tierchen auf«, sagte der Mann. »Das ist der neue Wachhund des Geschäfts, bei dem ich arbeite. Ich habe hier Juwelen drin.« Er redete immer schneller und klopfte auf seine Tasche. »Ich bin Kurier und hatte einen grauenhaften Morgen. Er hat Wolfsblut in sich und hat auf der Parchment Street schon jemanden gebissen. Mein Chef besteht darauf, dass ich ihn mitnehme, aber er ist furchtbar gereizt.«
    Zack schnellte herum. Moe stand dem anderen Hund immer noch im Weg und trug zudem noch seinen Helm auf dem Kopf — was ihn bei einem Kampf eher lächerlich aussehen lassen würde ...
    Der Wachhund fletschte die Zähne. Er hatte ein weißes Fell und eisblaue Augen wie ein Hund aus den Bergen. Vollkommen am falschen Ort.
    Er machte sich noch größer und stieß ein tiefes und langes Knurren aus. Dann streckte er sich nach vorne; die Wut des wilden Tieres, das vom Menschen nicht kontrolliert werden kann, brach durch. Er würde Moe höchstpersönlich verspeisen.
    »Ruhig, Cruncher«,

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