Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
Vom Netzwerk:
gierig danach.
    Und dann, als die Sirenen irgendwo weiter oben am Berg verklangen und es so aussah, als wäre die Gefahr gebannt, genau DANN hörten sie das leise und beständige Summen eines aufgetunten, verstärkten Hillstart 10 -Rollers. Hillstarts wurden ausschließlich von der gefürchteten Roller-Elitetruppe der Polizei eingesetzt.
    Clovis schloss die Tür zur Fahrerkabine.
    Der Lastwagenfahrer steckte den Eisbecher vorne in seine Jackentasche.
    Die Polizeistreife hielt an. Wie alle Rollerstreifen trug er eine grau schimmernde Uniform und einen silbernen Helm. Man nannte sie auch die Silberpfeile. Dieser Silberpfeil hatte einen Schal um die untere Hälfte seines Gesichts geschlungen.
    Zack kramte in seiner Tasche nach seinen Ausweispapieren. Beängstigende Bilder rasten durch seinen Kopf, an deren Ende das stinkende Wasser des Cat’s Tail stand.
    »Ist das Ihr Gefährt, Sir?«, fragte der Silberpfeil. »Und Sie bleiben bitte, wo Sie sind«, fügte er an den Lastwagenfahrer gewandt hinzu, der ein wenig zur Seite gerückt war.
    »Ja«, sagte Zack und schluckte. Moe saß auf den Pflastersteinen neben ihnen, als wäre das der Beginn einer netten Unterhaltung.
    »Dieser Zaun ist vollständig zerstört worden«, sagte der Silberpfeil. »Ich bin vor weniger als einer Stunde hier vorbeigefahren, und da stand er noch. Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass jede Beeinträchtigung der Straßenarbeiten, vor allem wenn sie der Wasserversorgung dienen, ernsthafte Folgen haben kann. Was haben Sie hier zu schaffen?«
    Er stand neben dem Van. Der Engel selbst war immer noch vor ihm verborgen. Er brauchte nur um den Wagen herumgehen, vielleicht um sich das Loch anzusehen oder besser gesagt das, was davon übrig war, und er würde ihn entdecken.
    »Vielleicht können Sie mir sagen, wie es passiert ist. Haben Sie etwas beobachtet?«
    Zack schaute zu Clovis. Oh nein. Clovis’ Gesicht sah extrem konzentriert aus.
    »Der Troll ist in diese Richtung verschwunden«, sagte Clovis plötzlich mit zitternder Stimme. Er zeigte die Straße hinab. »Wir haben versucht, ihn mit dem Wagen aufzuhalten.«
    »Sie haben den Troll gesehen!«, sagte der Silberpfeil. Seine Stimme hatte einen anderen Klang bekommen, hungrig und ehrfürchtig zugleich.
    »Ja«, sagte Zack.
    »In diese Richtung«, sagte der Lastwagenfahrer und zeigte dahin, wohin auch Clovis gedeutet hatte.
    »Ja«, sagte Zack noch einmal. »Wir dachten ... wahrscheinlich füllt er dieses ... äähh .. .dieses ...«
    »Loch«, sagte Clovis.
    »Beschreiben Sie den Troll«, sagte der Silberpfeil drängend.
    Für einen Augenblick schwiegen alle.
    »Groß«, sagte der Lastwagenfahrer.
    »Sehr groß«, setzte Zack nach.
    »Ist das alles?« Spott sprach aus der Stimme des Silberpfeils.
    »Nein«, sagte Zack. »Nein. Er war nur einfach schwer zu erkennen. Es war mehr so eine Art Dunkelheit, die irgendwie gegen mich drückte. Gegen uns. Und uns aufgehalten hat.«
    Der Lastwagenfahrer und Clovis starrten Zack völlig überrascht an. Aber der Silberpfeil geriet ins Wanken, als würde der Boden unter seinen Füßen beben.
    »Das ist hier passiert? Gerade eben?«, flüsterte er und kam näher.
    Zack zögerte. Er sah dem Silberpfeil in die strengen, hellen Augen. Einen Augenblick lang fühlte er sich, als wären die anderen nicht da. Noch nicht einmal der Van. Nur er und dieser Polizist, und auf irgendeine seltsame Art verstanden sie sich.
    Er wollte nicht lügen.
    »Ganz nah«, sagte er. »Heute Nacht.«
    »Ganz nah, heute Nacht«, sagte der Silberpfeil leise. Wieder Schweigen.
    »Er hatte ein Geweih«, sagte der Lastwagenfahrer. »Hat mich an der Brust erwischt, ist aber nur ein Kratzer. Es blutet.« Er steckte seine Hand unter sein Shirt und zog sie mit dunkler Fruchtsoße verschmiert wieder hervor. Es sah genauso aus wie Blut.
    »Geweih!« Der Silberpfeil spie das Wort förmlich aus. »Ich wäre nicht im Geringsten überrascht, wenn Sie überhaupt nichts gesehen hätten, mein Freund.Aber Sie ...« Er sah Zack lange an. »Ich glaube, Sie sind nicht so ein Lügner ...«
    Er ließ seinen forschenden Blick auf Zack ruhen. Zack konnte nicht wegsehen.
    Keiner von ihnen bemerkte den Polizeiwagen, der den Berg hinabfuhr. Zack hörte ihn erst, als er direkt neben dem Kohlenlaster hielt und den roten Lichtstrahl auf seinem Dach über sie schwenkte. Er drehte sich um. Mehrere Polizisten sprangen auf die Straße.
    »Gibt’s Probleme?«, fragte der, der als Erster bei ihnen ankam. »Hat eines der

Weitere Kostenlose Bücher