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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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versuchten den Hund sofort wieder in den Van zu befördern; sie stolperten und begannen zu fluchen, als in ein paar Fenstern über ihnen Lichter aufleuchteten. Moe war irgendwie unglaublich schwer geworden. Wie festgenagelt stand er auf dem zerstörten Gehsteig. Dann riss er sich los und sprang über den Zaun in das Loch, so leicht wie ein Grashüpfer. Das Bellen verstummte
    Glas und Holz knirschte, als sich ein nahes Fenster öffnete.
    »Was ist da unten los?«, dröhnte eine volle, kräftige Stimme.
    »Na großartig«, seufzte Clovis.
    In diesem Augenblick ratterte ein Kohlenlaster um die Ecke. Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter.
    »Gibt’s Probleme jungs? Habt ihr eine Panne?«, rief er über den Lärm seines Motors hinweg. »Soll ich euch abschleppen?«
    »Ah, nein, nein, danke ...«, rief Zack zurück. »Nur ein, äh, nur ...« Er klopfte auf die Motorhaube des Vans.
    »Ich rufe die Polizei«, ließ die Person mit der durchdringenden Stimme vernehmen.
    »Ich würde mich an eurer Stelle nicht so nah an dieses große Loch stellen«, rief der Fahrer, der jetzt seinen Motor ausgemacht hatte, um sich besser unterhalten zu können. Doch jetzt war ein lautes Scharren und Knirschen vom Boden des Lochs zu hören. »Einer unser Lastwagen ist in so ein Loch gefallen. Die Kante war bröckelig. Buddeln ja im Moment eine Menge Löcher — in der ganzen Stadt.« Er brach ab und sein Gesichtsausdruck veränderte sich.
    »Kommt das Geräusch von da unten?«
    »Hol diesen Hund zurück! Tu irgendwas«, zischte Clovis.
    Immer mehr Fenster wurden hell.
    »Moe«, rief Zack. »Hierher, Junge.«
    Zack nannte Moe nie »Junge«. Und Moe war noch nie, kein einziges Mal gekommen, wenn man ihn gerufen hatte. Deshalb überraschte es Zack auch ganz und gar nicht, dass die grabenden Geräusche ungemindert weitergingen. Der Lastwagenfahrer stieg aus.
    »Wunderschöner Engel«, sagte er.
    Zack und Clovis fuhren beide ruckartig herum, als wären sie angegriffen worden. Der Fahrer ging direkt auf den Engel zu und berührte ihn.
    Jetzt ertönte eine Polizeisirene, zwar in der Ferne, aber unverkennbar wie ein Fanfarenstoß.
    »MOE!«, schrie Zack. »Wir müssen gehen, JETZT!«
    Die Polizeisirene schwoll langsam an.
    Jemand im Schlafanzug hatte die Haustür geöffnet und sich auf die oberste Stufe gestellt. Er trug einen riesigen dornenbesetzten Knüppel, wahrscheinlich war das Mr. Dröhnstimme.
    Zack schob den Zaun beiseite, machte zwei Schritte nach vorn, stolperte dann auf dem unebenen Grund, warf die Arme in die Luft und rutschte in das Loch im Boden.
    »Moe!«, rief er.
    Doch Moe befand sich viel näher als erwartet, und in dem Loch war kaum noch Platz übrig, sodass Zack nicht tief fallen konnte. Die weißen Wurzeln des Baumes waren fast verschwunden. Das ganze Loch war fast verschwunden. Moe hatte es mit seinen kleinen Pfoten unglaublich schnell beinah komplett wieder gefüllt.
    Gerade stieg er hechelnd wieder heraus und wedelte mit dem Schwanz.
    Trotz der drohenden Gefahr schaffte es Zack, einen Befehl zu flüstern: »Hör auf, mit dem Schwanz zu wedeln. Und tu nicht so, als wärst du ein normaler Hund.« Nicht dass Moe jemals auf ihn gehört hätte.
    Zack stieg über die Reste des Zauns und trat dabei versehentlich gegen eine Lampe, die ausging. Der empörte Anwohner mit dem Knüppel behielt ihn genau im Blick. Er wartete wahrscheinlich auf die Polizei, die jede Minute erscheinen musste. Deswegen war es sehr, sehr wichtig, dass sie sofort in den Van stiegen und schnellstens das Weite suchten. Doch dummerweise waren Clovis und der Lastwagenfahrer gerade in eine Unterhaltung vertieft.
    »Das Original-Schokoladenrezept? Bist du sicher?«, murmelte der Lastwagenfahrer.
    Clovis nickte. »Und sogar noch besser. Mit mehr Zutaten.«
    »Der Typ, der zu den Krankenhäusern und in die Armenviertel kam und...«
    »Ja, genau«, flüsterte Clovis.
    Der Fahrer zog Kleingeld und Scheine aus seiner Tasche.
    »CLOVIS!«, zischte Zack. »Wir müssen WEG!«
    In diesem Augenblick fiel ihm auf, dass die Sirenen über ihnen zu sein schienen, weiter oben in den verschlungenen Straßen. Fuhren sie an ihnen vorbei? Hatten sie einen anderen Auftrag?
    Clovis öffnete die Fahrertür und der Geruch von Schokoladensoße schwebte hinaus in die Nacht. Er stieg ein, öffnete die Luke hinter dem langen Sitz und schob sich hindurch. Fast sofort kam er mit einem Becher dämonisch scharfer Schokoladen-Chili-Eiscreme mit dunkler Waldbeerensoße zurück.
    Der Fahrer griff

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