Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie

Vom Netzwerk:

Fahrzeuge eine Panne?«
    Zack und der Lastwagenfahrer setzten gleichzeitig zum Sprechen an. Aber sie wurden unterbrochen. Es war der Mann im Schlafanzug mit dem Knüppel, er war die Treppe heruntergekommen.
    »Ich fürchte, es ist meine Schuld, Officer«, sagte er mit einem leiseren Dröhnen als zuvor. »Diese jungen Männer haben mir einen Kühlschrank geliefert. Hier zu parken, ohne die Straße zu blockieren, war ziemlich schwierig wegen der Bauarbeiten, sehen Sie?«
    Clovis nickte bereits. Auch der LKW-Fahrer nickte und leckte an seinen Fingern. Zack dagegen hatte das Ganze noch nicht verstanden. Offenbar war er der Einzige, der bemerkte, dass der Silberpfeil seinen Hillstart 10 leise an die Kurve schob, aufstieg und davonfuhr.
    »Dieser Herr hat nur angehalten, um nachzufragen, ob alles in Ordnung ist«, fügte der Pyjama-Mann hinzu. »Alle sind etwas angespannt wegen des Vandalismus, Sie wissen schon.« Er machte eine Handbewegung zu den vielen beleuchteten Fenstern und geöffneten Haustüren, von denen die Besitzer zu ihnen herüberstierten, die meisten bewaffnet.
    »Dann will ich Sie alle bitten weiterzufahren«, sagte der Polizist. »Ein paar große Trucks mit Randsteinen müssen hier vorbei in Richtung Storm Hill. Sie nehmen eine andere Route als sonst, weil da vorne eine Straße gesperrt ist. Wieder etwas Ähnliches wie mit dem Bagger hier. Vandalen wollen die Suche nach neuen Wasserquellen vereiteln.«
    Alle nickten.
    Der Polizist stieg wieder in seinen Wagen, winkte freundlich und fuhr davon. Clovis und Zack sahen beide den Pyjama-Mann an. Er hatte graues Haar, einen ordentlichen grauen Bart und lächelte.
    »Ihr habt ja einen ziemlich aufregenden Abend«, sagte er.
    »Aber ...«, begann Clovis.
    »Ich habe das Geschäft zwischen euch und diesem Gentleman hier beobachtet«, sagte der Mann und zeigte auf den Fahrer, »und habe beschlossen, doch nicht die Polizei zu rufen, sondern herunterzukommen, um zu fragen, ob ihr noch diese Toffee-Zimt-Eiscreme habt. An die erinnere ich mich gut. Das Köstlichste, was ich jemals gegessen habe. Das mächtige, cremige Toffee und die leichte Zimtnote. Und kein grauenhafter Rockscar-Wasser-Geschmack. Exzellent.«
    Eine kurze Pause folgte.
    »Tut mir leid, ich furchte, die haben wir nicht«, sagte Clovis.
    »Ich hab versucht, welche zu machen, aber sie ist mir nicht gelungen«, fügte Zack hinzu. »Ich habe den Herd in Flammen gesetzt.«
    »Aber er versucht’s weiter. Wir kommen bald wieder«, sagte Clovis.
    Der Mann lächelte. »Großartig. Und Ihnen, Sir, gratuliere ich zu Ihrer schnellen Auffassungsgabe und zu Ihrer Fantasie. Geweih und Blut. Sehr schön.«
    Der Lastwagenfahrer und er schüttelten sich die Hände.
    »Jeder andere wäre darauf hereingefallen«, fügte der Pyjama-Mann hinzu. »Aber mit unserem Wohltäter und Bürgermeister, Anselm Scarspring, sieht es da etwas anders aus.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Zack.
    Doch der Pyjama-Mann hörte ihn nicht, weil er eine Kostprobe von dem dämonisch scharfen Schoko-Chili-Eis mit dunkler Waldbeerensoße vom LKW-Fahrer bekam.
    »Köstlich«, sagte er nickend mit halb geschlossenen Augen. »Der süße, starke Geschmack der Beeren mit der herausfordernden Note des Chilis ...«
    »Kombiniert mit dem reichen, sanften Hintergrund der Schokolade ...«, fügte der Fahrer hinzu. »Wenn diese Eiscreme eine Frau wäre, würde ich ihr einen Antrag machen.«
    »Aber wenn Sie nicht die Polizei gerufen haben«, sagte Clovis, »wer war es dann?«
    »Wahrscheinlich niemand. Sie sind offenbar ohnehin hier vorbeigekommen, um dafür zu sorgen, dass die Straße frei ist. Sie sprachen doch von Trucks für Storm Hill und dass die normale Route blockiert sei. Der Verkehr wird zurzeit doch ständig umgeleitet, weil die Scarsprings überall graben, um neue Wasserquellen zu finden. Und Saboteure gehen dazwischen — ein unschönes Geschäft.«
    »Aber der Mann auf Patrouille, der Silberpfeil, ist der nicht gekommen, weil Sie die Polizei gerufen haben ...?«, begann Zack.
    Der Pyjama-Mann lachte herzhaft. »Erstens, und das solltest du dir für die Zukunft merken: Silberpfeile sind immer zu zweit unterwegs, weil sie sich dann sicherer fühlen. Zweitens: Warum hielt es dieser spezielle Silberpfeil wohl für nötig, sein halbes Gesicht hinter einem Schal zu verbergen? Der gehört nicht zur Uniform. Drittens: Ist euch nicht aufgefallen, wie interessiert er war, als ihr angefangen habt, von einem Troll zu sprechen? Ein Meisterstück«. Er