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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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rannten. Unter den eigens für diesen Zweck hervorgekramten alten Mänteln waren die schicken Anzüge zu sehen.
    Im Blumenkinder-Krankenhaus gaben die Schwestern den Kindern Tassen mit köstlichem Wasser, gemischt mit dem Saft der Früchte, die Zack erst am Vortag auf den Obstmärkten gekauft hatte. Früchte aus den wärmeren Ländern weit im Süden. Granatapfel, Mango und Ananas. Diese Getränke waren gratis, genau wie die, die der Eis-Engel an das Armenhaus lieferte. Manche Menschen waren durch die Rationierung des Wassers dehydriert und wurden deswegen krank.
    Das alles konnte durch den Verkauf der extravaganten Eiscreme an die reicheren Kunden finanziert werden. Kunden wie die Angestellten von Radio Excelsior, die Sprecher von Dinah Dibbs.
    Es war Donnerstag. Der Eis-Engel hielt vor dem Seiteneingang zu Radio Excelsior, und seine Besatzung blieb noch ein paar Augenblicke sitzen, weil sie Radio Barnacle hörten, allerdings sehr leise.
    »Wir bedauern, dass unsere Moderatorin Momma Truth euch heute nicht die Nachrichten präsentieren kann«, sagte ein Mann und raschelte viel zu nah am Mikrofon mit seinen Papieren. »Die Wasserrationierung bleibt bestehen. Es hat noch immer nicht geregnet. Geheimnisvolle Vandalen stören weiterhin die Wassersuche der Scarsprings. Anselm, leicht verrückt, gibt den Trollen die Schuld. Sein kleiner Kampfhund Golightly hat sich nicht dazu geäußert. Ein befreundeter Polizist ist der Meinung, dass jemand dahinterstecken muss, der mit den Scarsprings eine Rechnung zu begleichen hat. Dann gäbe es natürlich unzählige Kandidaten. Es ist wohl etwas einfacher, den Trollen die Schuld in die Schuhe zu schieben, als zuzugeben, dass man auch unter den echten Menschen Feinde hat, nicht wahr, Leute?
    Und für diejenigen, die nicht die Zeit haben, all die glanzvollen Partys zu besuchen: Wusstet ihr, dass Ernesto, der Erbe unseres hübschen Scarspring-Imperiums, dieses Frühjahr zwölf geworden ist? Der große Geheimnisvolle, was? Warum traut er sich bei Tag nicht aus dem Haus? Schämt man sich für ihn? Der freundlichen Variante zufolge ist er einfach nur ein schüchterner Typ. Aber was ist eigentlich mit seinem Vater geschehen? Auch so ein Akademiker, wie es heißt, der von einem Berglöwen getötet wurde. Und nie hat man seine Leiche gefunden. Hmmm.Wie praktisch ...«
    Noch mehr Papiergeraschel und jemand hustete. Dieser Moderator war eindeutig nicht so erfahren wie die großartige Momma Truth.
    »Verzeihung. Gut, nun noch ein paar Wasserstatistiken. Die Preise fiir den Einbau eines neuen Bads oder einer Toilette sind auf dem Schwarzmarkt mittlerweile doppelt so hoch wie ein komplett neuer Bellisima 7 oder fünfmal so teuer wie ein nagelneuer Tugalug 45...«
    »Wer will denn schon einen Tugalug 45?«, murmelte Zack.
    »Trotzdem ...«, der Moderator senkte seine Stimme, »... ist hier in Rockscar noch nicht alles verloren. Manche haben Besuch von einem Engel bekommen. Eine Art Eis-Königin, aber mit warmem Herzen. Hoffen wir also, dass er sich noch viele Nächte um uns kümmern wird. Falls du da draußen bist, schöner Engel, lass es locker angehen, pass auf dich auf und sei wachsam. Gute Nacht und sichere Fahrt von der Stimme der Wahrheit hier bei Radio Barnacle.« Ein kleiner Trommelwirbel und ein Beckenschlag folgten.
    Clovis sah zu seinem Bruder hinüber.
    »Könige der Berge«, flüsterte er. Zack nickte und grinste im Dunkeln.

 
KAPITEL 36
    »Leute, Leute, LEUTE«, flehte Mr. Featherplum und schwenkte einen Packen Manuskripte in der Luft. »Alle mal aufpassen, bitte.«
    Die Besetzung von Dinah Dibbs, die junge Detektivin hatte sich um Zacks Eiswagen versammelt.
    »Wie ihr alle wisst, war unsere geschätzte Autorin, Miss Brown, in den letzten beiden Wochen im Krankenhaus. Ich bin hocherfreut, euch mitteilen zu können, dass ihr ein gesunder Junge geschenkt wurde. Sie hat jedoch Anweisung von den Ärzten, sich noch mindestens drei Wochen auszuruhen. Trotzdem hat sie weiter unsere Manuskripte für Dinah geschrieben und ihre Tochter Frankie hat sie heute Abend vorbeigebracht.Wir sind ihr sehr, sehr dankbar ...«
    Er schaute auf die Rücken seines Teams. Zumindest unterhielten sie sich während seiner Ansprache nicht, was höchstwahrscheinlich daran lag, dass ihre Münder voll waren.
    »Sehr dankbar«, wiederholte er. »Aber es bedeutet natürlich, bedeutet natürlich, dass ...«
    »Gleich niest er wieder«, flüsterte Frankie Zack zu.
    Zack lächelte mit dem Eislöffel in der Hand. Er war

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