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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden Sie gesucht«, sagte Lars und wies mit dem Harkenstiel auf Marla.
    »Wer sucht mich?«, fragte sie.
    »MrCahill«, antwortete Lars und kam näher. »Ihr Mann.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg.
    »Er hat den Pfleger mitgebracht.« Lars’ Stimme war ausdruckslos, doch seine hinuntergezogenen Mundwinkel verrieten Missbilligung, seine stahlgrauen Augen einen stummen Vorwurf.
    »Dann sollte ich meinen neuen Aufseher jetzt wohl besser kennenlernen.«
    »Sie halten ihn für Ihren Aufseher?«
    »Sie nicht?« Marla gab sich keine Mühe, ihren inneren Aufruhr zu verbergen. »Nick, was sagst du, sehe ich aus, als bräuchte ich einen Pfleger?« Sie ging durch die Laube und warf den Kopf in den Nacken. »Komm doch mit ins Haus und schau dir das Feuerwerk an.«
    »Du glaubst, dass jemand explodiert?«, fragte Nick.
    »Ganz sicher, und vielleicht bin sogar ich diejenige«, erwiderte sie und stieg die Stufen zur Hintertür hinauf. »Wenn Alex glaubt, er kann mir vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe, dann hat er sich geirrt.« Sie trat sich die Füße auf der Matte ab und ging ins Haus. »Ich lasse mich von niemandem an die Leine legen. Schon gar nicht von meinem Mann«, verkündete sie hitzig und streitlustig.
    Gemeinsam eilten Marla und Nick die Treppe hinauf zum Wohnzimmer, wo Alex und ein großer, dünner Mann mit gestutztem Bart sich unterhielten.
    »Da bist du ja!«, sagte Alex. Er saß auf der vorderen Kante eines Lehnsessels, die Hände zwischen den Knien gefaltet, den Blick auf den anderen Mann gerichtet. »Herrgott, Marla, wo warst du? Ich habe in deinem Zimmer nachgesehen und nach dir gerufen – ich war schon drauf und dran, das ganze Haus nach dir durchsuchen zu lassen.«
    »Ich war im Garten.«
    »Bei diesem Wetter?«
    Sie antwortete nicht. Die nassen Schultern ihrer Jacke, die Regentropfen in ihrem Gesicht und die von der frischen Luft geröteten Wangen sprachen schließlich für sich.
    »Ich dachte, du wärst in einer Konferenz«, sagte Nick zu Alex und stellte sich an den Kamin. Darin knisterte ein Feuer, und der Duft von brennendem Holz zog durchs Zimmer.
    »Sie wurde abgesagt, und da dachte ich mir, ich könnte die Gelegenheit nutzen und Tom das Haus zeigen. Marla, Nick, das ist Tom Zayer. Er wird Marlas Pfleger.«
    »Kenne ich Sie?«, fragte Nick, den Blick auf den Pfleger gerichtet. »Sind wir uns schon mal begegnet?«
    »Kann sein«, erwiderte Tom. »Ich komme mit vielen Menschen in Kontakt. Ich habe schon in der Notaufnahme im Bayside und in Cahill House gearbeitet.«
    Nick zog die Augenbrauen zusammen. »Sie kommen mir bekannt vor.«
    Tom zuckte die Achseln. »Die Welt ist klein.«
    »Es war im Krankenhaus. Ich bin mir sicher, dass ich Sie dort gesehen habe.«
    »Kann schon sein.«
    Marla zwang sich zu einem wenig überzeugenden Lächeln. Es drängte sie, die Hände zu Fäusten zu ballen, doch sie zügelte ihr Temperament. »Nett, Sie kennenzulernen«, sagte sie zu dem Pfleger und schüttelte ihm die Hand. »Leider ist meinem Mann ein großer Irrtum unterlaufen. So schlimm ich auch aussehen mag, ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Alex entschädigt Sie sicher gern für Ihre Mühe, aber ich benötige Ihre Dienste wirklich nicht.«
    »Doch, natürlich«, mischte sich Alex ein. Tom ließ Marlas Hand los, trat einen Schritt zurück, hob abwehrend beide Hände und blickte von Marla zu Alex.
    »Hey, in diesen Streit will ich nicht reingezogen werden.«
    »Kein Problem.« Alex bedachte Marla mit einem Blick, der jeden Widerspruch ersticken sollte. Er verfehlte seine Wirkung.
    »Mir geht es gut«, erklärte sie. »Ich brauche keinen Pfleger. Es wäre lediglich eine Verschwendung von Toms Zeit, meiner Geduld und deinem Geld.«
    »Es war Phils Vorschlag«, sagte Alex. Er biss die Zähne zusammen, und über seinem Auge begann eine Ader zu pochen. Marla nahm an, dass er es nicht gewöhnt war, auf Widerstand zu stoßen … am allerwenigsten von seiner Frau. » Er ist der Arzt.«
    Ihr riss endgültig der Geduldsfaden. »Dann werde ich mit Phil reden«, versetzte sie.
    »Also, wenn es hier ein Problem gibt«, meldete sich Tom zu Wort, »sollten Sie beide es vielleicht besser unter sich lösen.«
    Alex wies mit dem Finger auf Tom. »Es gibt kein Problem. Offenbar hätte ich die Sache vorher doch ausführlicher mit meiner Frau besprechen sollen.«
    »Sehr viel ausführlicher«, korrigierte Marla. In diesem Moment waren vom Flur her Eugenias Schritte und Cocos

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