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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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– was ich tatsächlich tun konnte, weil er ja nicht körperlich hier war, sondern als Geis t – , aber so weit kam es nicht. Er kapitulierte, und so begleiteten mich nur meine Hilfsgeister durch die Falltür.
    „Wahrlich“, bemerkte Nandi, als wir in einen finsteren Tunnel vordrangen, „es ist verblüffend, dass Ihr noch immer lebt, Herrin.“
    „Na, wart’s mal ab. Die Nacht ist noch jung.“
    Volusian sorgte wieder für Licht, und wir ließen uns durch einen Felstunnel führen, in dem es feucht roch. An einer Stelle flitzten Ratten vorbei. Finn hatte recht gehabt. Die Anderswelt besaß anscheinend auch ihren Anteil Tiere und Schädlinge.
    Als der Tunnel anstieg, war klar, dass wir bald sein Ende erreicht hatten. Eine hölzerne Tür in der Decke bestätigte es. Ich wies die Geister an, eine substanzlose Gestalt anzunehmen. Bis jetzt waren sie zu Fuß gegangen und hatten einen sehr menschlichen Eindruck gemacht. Das konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Gehorsam verwandelten sie sich in eine Art feinen Nebel um mich herum.
    Ich stieß die Tür auf und kletterte in einen beengten Raum hinaus. Der Nebel, der Volusian war, glühte auf, und ich erkannte die Umrisse von Säcken und Kisten. Wenn es stimmte, was Gawyn sagte, und dieser Tunnel zur Küche führte, dann enthielten diese Behältnisse wahrscheinlich Lebensmittel. Sechs Meter vor mir schien Licht durch eine Türöffnung. Ich machte vielleicht zehn Schritte und öffnete die Tür vorsichtig. Nun stand ich in einer Küche, die, verglichen mit meiner, sehr rustikal war, aber absolut zu dem passte, was ich bei Dorian ge­sehen hatte. Alles war still.
    „Wo sind denn alle?“, flüsterte ich.
    „Es ist schon spät“, antwortete Finn leise. „Da sind alle satt. Und Aeson ist nicht so ein Partylöwe wie Dorian.“
    Wir fanden die Gesindetreppe genau dort, wo Gawyn gesagt hatte. Als ich die Tür öffnete, kam leider gerade ein Diener herunter. Wir starrten einander dumm an, und ich hatte nur eine Sekunde Zeit zu entscheiden, was ich mit ihm machen sollte. Ich hatte Pistole und Athame dabei. Wäre ich in einer anderen Verfassung gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich einfach getötet. Aber irgendetwas hielt mich zurück. Vielleicht war es Dorians Einfluss. Oder dass ich seine Leute erlebt hatte und zugeben musste, dass sie mehr waren als ein gesichtsloser Haufen. Was auch immer, ich beschloss, diesmal nicht zu töten. Ich griff mir den Kerl und briet ihm eins über, mit dem Griff meiner Pistole. Er verdrehte die Augen und fiel um.
    Nachdem wir ihn sicher im Keller gelagert hatten, setzten wir unseren Weg fort. Wir begegneten niemandem mehr, weder auf der Treppe noch in dem beeindruckenden Flur, zu dem sie führte. Gewaltige Steinsäulen stützten die hohe Decke, und prächtige Ölgemälde verschiedenster Landschaften verwandelten die Wände in ein Meer aus lebendigen Farben. Wir hatten den Wohnflügel erreicht, genau wie Gawyn gesagt hatte. Wenn die übrigen Informationen auch stimmten, würden wir Jasmine Delaney hinter einer der vielen Türen finden, die diesen Flur säumten.
    Zu unserem Glück hielt man es aus haushälterischen Gründen für erforderlich, die Türen sämtlicher nicht belegter Zimmer offen zu lassen. Ich steckte durch ein paar den Kopf und konnte sehen, dass die Zimmer schon lange nicht mehr benutzt worden waren. Die Betten waren abgezogen, und alles war staubbedeckt. Nur zwei Türen waren wirklich zu. Das erleichterte mir durchaus die Arbeit. Aber es hätte mir schon gefallen, vor dem großen Finale der Spannung halber ein paar falsche Türen zu öffnen.
    Mit gezückten Waffen öffnete ich die erste. Sie führte in ein Schlafzimmer, das beinahe noch größer als Dorians war, aber niemand war darin. Ein glimmendes Feuer, mehr bewegte sich dort nicht. Ich blieb einen Moment stehen und bewunderte die Wandteppiche und das Himmelbett. Der Raum war schön geschnitten, beinahe rund, mit Nebenzimmern und hoher Decke. Dagegen war mein Schlafzimmer zu Hause nur ein Kabuff.
    „Also die andere“, flüsterte ich und glitt wieder nach draußen.
    Wir gingen weiter den Gang hinunter und näherten uns der zweiten geschlossenen Tür. Solange Jasmine nicht in einem Verlies eingesperrt war, mussten wir sie nach dem, was wir gehört hatten, dort finden. Ich griff nach der Klinke, zögerte aber.
    „Mach du sie auf, Volusian.“
    Ein Teil des Nebels ballte sich zusammen. Sobald er fest war, öffnete Volusian langsam die Tür und spähte hinein. Drinnen schien es

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