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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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überzeugen, dass nicht alle Feinen Monster sind. Vielleicht. Du hast noch einen weiten Weg vor dir. Aber mit einem bist du schon intim gewese n – oder mit sonst irgendeinem Wesen von dieser Wel t – , und du kannst nicht aufhören, daran zu denken. Und zwar nicht, weil du es abscheulich fandest. Du wirst das mit dem verbinden, was du heute Nacht erlebt hast, und dann weißt du wirklich nicht mehr, was du denken sollst. Ich möchte dich lieben, während diese Unschlüssigkeit dich noch immer quält, während du dir noch immer nicht sicher bist, ob ich ein Gott bin oder ein Ungeheuer oder einfach ein Mensch wie du. Ich will in diesem ultimativen Moment der Verletzlichkeit mit dir zusammen sein, wenn dein Begehren mit deinen Instinkten im Kampf liegt und jede Berührung meines Körpers Angst und Lust zugleich in dir auslöst.“
    „Angst? Droht Ihr mir damit, mich zu vergewaltigen, wie diese ganzen anderen Feinen in letzter Zeit?“
    „Nein. Ich sagte doch schon, ich nehme keine Frauen mit ­Gewalt. Aber das spielt keine Rolle. Du wirst aus freien Stücken zu mir ­kommen.“
    „Unwahrscheinlich.“
    „Ach woher. Wahrscheinlicher geht es gar nicht. Du bist mit dir selbst im Widerstreit, Eugenie. Du fühlst dich zu Dingen hinge­zogen, von denen du weißt, dass sie dich abstoßen sollten, auch wenn dir das noch nicht vollständig bewusst ist. Du spielst gern mit der Gefah r – das erregt dich. Darum bekämpfst du die Geschöpfe dieser Welt mit solcher Aggressivität. Darum hast du dich auf die Suche nach diesem Mädchen gemach t – obwohl du genau weißt, wie tollkühn das ist. Und darum wirst du zu mir zurückkehren. Du willst diesen Grat entlangbalancieren, dich einem Risiko aussetzen, willst sehen, in welchem Ausmaß du loslassen kannst. Du schützt dich so massiv vor allem, was du fürchtest, dass dich die Vorstellung erregt, wehrlos zu sein und dich zu unterwerfen. Bei jemandem, den du hasst, wirst du das natürlich nicht zulassen, bei Rurik etwa, aber bei mir? Mich hasst du nicht. Ganz und gar nicht. Ich bin die perfekte Mischung. Die perfekte, die sichere Möglichkeit, dem nachzugeben, wonach es dich verlangt.“
    „Ihr seid verrückt.“ Ich riss mich los und stieß ihn von mir, ohne darauf zu achten, ob er meinen Oberkörper sah oder nicht. „Und Ihr steht auf ganz schön verdrehten Mist.“
    „Der ziemlich genau deinen eigenen Sehnsüchten entspricht.“
    „Da liegt Ihr falsch. Und wenn ich schon mit einem wie Euch ins Bett gehen sollte, dann bestimmt nicht mit jemandem, der davon träumt, meine Welt zu erobern.“
    Er zuckte die Achseln und sah zu, wie ich mich anzog. „Wenn du meinst. Interessiert dich mein Hilfsangebot noch?“
    Ich zögerte. Sein kleiner Vortrag in Sachen Sex hatte mich aus der Fassung gebrach t – bloß konnte ich nicht sagen, warum. Trotz meiner gemischten Gefühle ihm gegenüber brauchte ich immer noch seine Hilfe. So viel zumindest war klar.
    „Ja. Euren Diener nehme ich noch.“
    „Dann mache ich euch jetzt miteinander bekannt.“

KAPITEL 10
    Nach meiner Rechnung hatten wir gute zwei Stunden in Dorians Schloss verbracht und knapp eine Stunde für den Weg gebraucht. Das gefiel mir nicht. Wenn es so weiterging, waren wir womöglich erst zur Morgendämmerung wieder zu Hause in unserer Welt. Vorausgesetzt, wir schafften es nach Hause.
    Dorians Diener Gawyn sah aus wie hundert Jahre alt. Nein, Moment, das wäre noch ziemlich jung für einen Feinen. Na schön. Dann sah er eben aus wie tausend Jahre alt. Keine Ahnung. Einfach alt halt. Seine grauen Haare gingen ihm bis fast zu den Knöcheln, und gleich bei seinen ersten hinkenden Schritten konnte ich mir vorstellen, dass wir noch mal drei Stunden brauchen würden, um zu Aeson zu gelangen, auch wenn Dorian und meine Geister meinten, dass es gleich um die Ecke wäre.
    „Der ist ja das reinste Fossil“, flüsterte ich Dorian zu. „Und viel mitkriegen tut er anscheinend auch nicht mehr.“
    Gawyn erzählte Will gerade, was für schöne Beine er hätte; dabei besaß Will in seiner geistigen Form nicht mal welche. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Gawyn überhaupt begriff, dass Will ein Mann war.
    „Sein Verstand wird messerscharf sein, sobald es um Aesons Burg geht. Und was die Geschwindigkeit betrifft, so gebe ich euch Pferde mit. Du machst mir den Eindruck, als verstündest du so einiges vom Reiten.“
    Ich ging nicht auf die Anspielung ein. Von der Gefangennahme vorhin abgesehen war es Jahre her, seit ich das letzte Mal

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