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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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an. Langsam öffnete ich die Tür der Sauna und steckte den Kopf hinaus. Ich sah nichts sonderlich Beunruhigendes, aber dieses niederdrückende Gefühl umschlich mich noch immer. Das Licht wirkte trüber und dunkler, als es um diese Nachmittagszeit hätte sein dürfen. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, die Illusion zu durchbrechen, denn genau darum handelte es sich.
    Ich trat ganz aus der Sauna heraus und versuchte, den Ursprung zu ermitteln. Die Sauna lag im Zentrum meines Hauses. Links ging es zur Küche und zum Wohnzimmer, rechts zum Bad und zu den Schlafzimmern. Meine Waffen lagen in meinem Schlafzimmer; dort wollte ich gern sein. Aber wenn dieses Ding vorn im Haus war, wollte ich ihm nicht den Rücken zukehren. Zu guter Letzt wählte ich einen Kompro­miss und schlich mit dem Rücken zur Wand den Flur zu meinem Zim­mer hinunter. Das war keine große Strecke, aber wenn man sich vorantasten musste, kam sie einem meilenweit vor. Ich passierte im Kriechtempo Tims geschlossene Zimmertür und war heilfroh, dass er nicht da war. Er wusste über meine schamanischen Abenteuer Bescheid, aber das hieß noch lange nicht, dass ich ihn mit hineinziehen musste.
    Als Nächstes kam das Badezimmer. Jawohl, das einzige Badezimmer. Der Haken an süßen kleinen Häuschen war das „klein“. Mit allem anderen war ich sehr glücklich, aber das nächste Mal würde ich darauf achten, dass mein Haus mindestens so viele Badezimmer hatte wie Bewohner. Tim und ich waren ein paarmal ganz schön aneinandergeraten, al s …
    Eine Hand griff aus dem dunklen Badezimmer nach mir, aber ich sah sie im Augenwinkel kommen. Ich tauchte weg und glitt zur anderen Flurseite rüber, als er herausgewalzt kam. Ein Grauer. Einer von drei Kandidaten, die für die negative Zone, zu der mein Haus geworden war, als Übeltäter infrage kamen. Graue verbreiten eine Aura der Verzweiflung um sich, sie ernährten sich von Körperkraft und positiven Gefühlen.
    Dieser hier war, na ja, grau eben. Ansonsten sah er mehr oder weni­ger wie ein Mensch aus, mit dunklen Augen und zotteligen weißen Haaren. Er trug richtige Kleidung, was ich als Pluspunkt ansah, denn andere Monster und auch manche Feine in Elementarform kamen oft im Lendenschurz oder sogar völlig unbekleidet herüber. Es hing von ihrer Stärke ab. Wenn man bedachte, was alle Welt mit mir vorhatte, war ich mehr als froh über bedeckte Genitalien.
    Ich versuchte, zu meinem Schlafzimmer zu krabbeln, aber er ließ seinen langen Arm vorschießen und packte mich bei den Haaren. Ich schrie auf, als er mich zu sich zog und an sich presste. Wenigstens sagte er nichts Anzügliches; Graue waren anscheinend eher der kräftige, wortkarge Typ. Aber die Art und Weise, wie er mit meinem Bademantel kämpfte, überließ wenig der Fantasie, was seine Absichten betraf. Ich wand mich in seinem Griff und versuchte von ihm wegzukommen, was den Bademantel nur noch mehr löste. Ich fluchte. Wenn ich hier schon nicht wegkam, dann wollte ich seine amourösen Handlungen wenigstens hinauszögern. Ich riss hart das Knie nach oben und traf ihn an der dafür geeigneten Stelle.
    Sein Griff lockerte sich, als er ächzte und eine Hand instinktiv nach unten zwischen seine Beine schob. Ich riss mich los und versuchte erneut, zu meinem Schlafzimmer zu kommen. Er steckte die Schmerzen anscheinend locker weg, denn er setzte mir nach und stoppte mich kurz vor der Tür, indem er mich bei den Schultern packte und mit dem Gesicht nach vorn gegen die Wand schob. Da ich nun schlecht wegkonnte, hatte er eine Hand frei, um mir den Bademantel herunterzureißen.
    Ich spürte, wie seine Zunge über meinen Nacken leckte, aber diese zutiefst abstoßende Berührung drang kaum an mich heran. Ich war jetzt im Überlebensmodus. Ich wand und drehte mich und versuchte, es ihm so schwer wie möglich zu machen, sich die Hose hinunterzuschieben. Dass ich so festgenagelt war, verringerte meine Fluchtmöglichkeiten extrem. Ich tastete mit den Händen die Wand ab, suchte nach etwas, egal was, das sich als Waffe benutzen ließ.
    Meine Finger streiften einen kleinen Zierspiegel, der einmal meiner Großmutter gehört hatte. Er war nicht besonders groß, aber sein Rahmen besaß die Form einer Sonn e – mit spitzen, stabilen Sonnenstrahlen. Und nicht nur das, der Rahmen war aus Silber. Ich riss ihn von der Wand und nahm ihn in die linke Han d – ich war keine Linkshänderin, aber dort trug ich meinen Amethystring. Ein Amethyst vermag Magie und Zauber zu

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